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Outback

Outback

Titel: Outback
Autoren: Manuela Martini
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Arbeit ging er hinaus und stieg in seinen Wagen. Auf seiner Armbanduhr war es halb drei. Die Sonne brannte. Es war schwül. Sie würde nicht vor halb sechs am Sonntag zurückkommen, hatte sie gesagt. Ihm blieben also noch ein paar Stunden, bis Frank Copeland nach Hause kommen würde. Und so beschloss er, auch um sich ein Alibi zu verschaffen, im Pub vorbeizuschauen, und eine Weile das Rugbyspiel anzusehen.
    Er bemühte sich, mit möglichst vielen Leuten zu sprechen und dabei auch die Uhrzeit zu erwähnen. Nach zwei Stunden, um Viertel vor fünf, verließ er den Pub und fuhr in die Richtung zurück, in der Betty Willams’ Haus stand. Einen Kilometer vorher bog er in die Einfahrt zur Baustelle ein, so dass er zur Straße blicken konnte, auf der Frank, der ja mit Betty bei deren Bruder wohnte, vorbeifahren musste.
    Bisher waren Bäume und Sträucher niedergerissen worden, da man den Parkplatz bauen wollte. Dort waren nun Löcher, ideale Gräber. Er würde nur Sand darüber schaufeln müssen, denn er wusste, dass eine Teerschicht darüber gegossen würde. Niemand würde den Toten jemals finden. Und Jo würde nie daran zweifeln, dass Frank sie wegen einer anderen sitzen gelassen hatte. Mit besonderen Aufmerksamkeiten würde er sie wieder ganz für sich gewinnen. Bei dem Gedanken musste Peter lächeln. Von der Straße war er kaum zu sehen. Er kurbelte die Fenster herunter und wartete. Endlich hörte er ein Auto. Ein beigefarbener Holden Kombi kam auf ihn zu.

Frank Copeland

    Er träumte vor sich hin. Er hatte es nicht eilig nach Hause zu kommen. Noch spürte er ihre Haut und roch ihren Duft. Heute Morgen hatten sie sich mit dem Sex Zeit gelassen. Gegen einen Aufpreis hatten sie das Zimmer bis zum Nachmittag mieten können. Sie war bereit, ihren Mann zu verlassen, hatte sie ihm gestern Abend eröffnet. Für ihn, Frank, kam das allerdings etwas überraschend. Noch hatte er sich keinerlei Gedanken über ein Leben mit ihr gemacht. Er hatte sie zunächst vertrösten können, hatte gesagt, er liebe sie und würde alles für sie tun. Sie solle erst einmal ihren Mann nichts erzählen.
    Er spielte auf Zeit, zunächst war ihm sein Buch am wichtigsten. Ihm musste es gelingen, einen Bestseller zu landen, der ihn von seinen schlechten Ruf befreien würde. Glücklicherweise hatte er Betty Williams zu dem Buch überreden können. Er würde enthüllen, dass die Mutter der bekannten Malerin Betty Williams vom Vater eines reaktionären Politikers vergewaltigt worden war. Er würde keine Namen nennen, aber man würde spekulieren. Und Skandale verkauften sich immer gut. Er würde Bettys Kindheit beschreiben und eine ergreifende Geschichte schreiben. Die Menschen liebten so etwas. Und noch mehr liebten sie authentische Geschichten. Er war sicher, ihm würde endlich der große Wurf gelingen.
    In dem Moment sah er jemanden auf der Straße, nur hundert Meter von ihm. War das nicht Peter, Jos Mann? Was wollte der hier? Er bremste und hielt an.

Peter Hill

    „Hi“, sagte Peter Hill und trat ans Fenster. „Können Sie mir helfen, ich habe einen Platten und kriege die Schrauben nicht auf.“
    „Wo?“, fragte Frank, nicht gerade erfreut, Jos Mann vor sich zu haben. Außerdem hatte er auch keine Lust Reifen zu wechseln.
    „Dahinten.“ Peter deutete auf die Einfahrt zum Parkplatz und öffnete schon die Beifahrertür. „Ich wollte mir mal ansehen, wie weit die mit dem Bowling Club sind, und bin wohl in einen Nagel gefahren.“
    Er stieg ein, ließ Frank den Wagen in die Einfahrt lenken und bat ihn, vor seinem Auto anzuhalten. „Es ist das Hinterrad.“
    Peter wartete, bis Frank ausgestiegen war und hinter dem Auto stand.
    „Da unten“, meinte Peter, und als Frank, sich hinunterbeugte, griff Peter blitzschnell unter sein Hemd, zog die Pistole hervor und schlug sie Frank über den Hinterkopf. Frank sackte zusammen. Peter wusste, dass ihm nicht viel Zeit blieb, und so beeilte er sich, die Schnüre vom Rücksitz seines Wagens zu nehmen, und fesselte mit geübten Griffen Franks Füße und Hände, verband mit einer weiteren Schnur, die Fuß- und Handfessel miteinander, sodass sein Opfer nur noch knien konnte, und stopfte ihm einen alten Lumpen in den Mund. Zuletzt zog er den Regenmantel über, den er im Kofferraum liegen hatte. Da bewegte sich Frank. Peter wusste genau, was er zu tun, was er zu sagen hatte. Er beschimpfte sein Opfer, schlug es mit der Pistole , holte dann die Axt, die er in eine lange Plastiktasche gepackt hatte, genoss noch
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