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Ostseekueste Mecklenburg-Vorpommern

Ostseekueste Mecklenburg-Vorpommern

Titel: Ostseekueste Mecklenburg-Vorpommern
Autoren: Kerstin Sucher
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Meerkohl, eine bis zu 70 cm hohe, buschartig verzweigte Pflanze, und die bis zu 40 cm hoch wachsende Stranddistel mit kugelartigen Blüten.
    Die Natur erschafft ihre eigenen Kunstwerke, wie hier bei Prerow auf dem Darß
CASPAR DAVID FRIEDRICH
    Die Bilder des 1774 in Greifswald geborenen Malers haben die Ostseeküste Vorpommerns weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt gemacht. Friedrich malte mit Vorliebe Naturerscheinungen sowie Landschaften. Zwei seiner berühmtesten Gemälde stellen die Klosterruine Eldena seiner Geburtsstadt und Kreidefelsen auf Rügen dar. Die immer wieder aufgestellte Behauptung, der Künstler habe die im Februar 2005 abgestürzten Wissower Klinken gemalt, konnte anhand von Skizzen widerlegt werden. Das Bild zeigt die Viktoriasicht zur Zeit der Romantiker. Sturm, Regen und Frost haben die Kreidefelsen seither gewaltig verändert. Das Pommersche Landesmuseum in Greifswald besitzt sieben Ölgemälde und ein Aquarell des Künstlers. Caspar David Friedrich war Mitglied der Berliner und der Dresdner Kunstakademie.
HANSE
    Die Hanse lebt (wieder). 175 Städte aus 16 europäischen Ländern, die bereits im frühen Mittelalter der Hanse angehörten, bilden gegenwärtig die weltweit größte freiwillige Städtegemeinschaft. Von der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern sind Wismar, Rostock, Stralsund, Anklam und Greifswald dabei. Im Mittelalter hatten die Mitglieder des Städtebündnisses geschworen, sich zu Wasser und zu Lande beizustehen, die wirtschaftlichen Interessen ihrer Kaufleute vor allem im Ausland zu sichern. Die heutige Hanse möchte den Geist des damaligen Zusammenwirkens wiederbeleben und die Zusammenarbeit verbessern. Einst trafen sich die Mitglieder des mächtigen Städtebündnisses zu Hansetagen, der letzte fand 1669 statt, um das gemeinsame Handeln abzustimmen. Auch in der Neuzeit werden wieder Hansetage einberufen: Seit 1990 ist jedes Jahr eine andere Stadt Gastgeberin und lädt zum Feiern und Kennenlernen ein. Rostock ist 2018 an der Reihe.
LEUCHTTÜRME
    Zehn Leuchttürme geleiten an der Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern auch heute noch Schiffe durch die Nacht. Diese werden zwar von ausgefeilter Elektronik gesteuert, doch die Leuchttürme sind ein zusätzliches Sicherungssystem, beispielsweise wenn die Elektronik oder die Stromversorgung versagt. Leuchtfeuerwärter gibt es heutzutage auf keinem Turm mehr, die moderne Technik hat sie überflüssig gemacht. In den letzten Jahren haben die Türme ihre Aussichtsplattformen für Besucher geöffnet, alle bieten einen grandiosen Rundblick. Der Leuchtturm Darßer Ort ist der älteste noch in Betrieb befindliche, seit 1848 leuchtet er den Schiffen den Weg. Das höchste Blinkfeuer eines deutschen Leuchtturms schickt der Buk bei Kühlungsborn in die Dunkelheit – aus 93,5 m Höhe. Das kann er, weil er auf den 78 m hohen Bastorfer Berg gesetzt wurde.
PLATTDEUTSCH
    Nach dem Rückgang des Lateinischen war Plattdeutsch bzw. Niederdeutsch vom 14. Jh. an in Norddeutschland Amtssprache. Ab dem 16. Jh. nahmen der Adel und das Bürgertum das Hochdeutsche an; Plattdeutsch blieb die Umgangssprache der einfachen Menschen. Heute dient Plattdeutsch als Sammelbegriff für die verschiedenen, in Norddeutschland gesprochenen Dialekte, wobei das Mecklenburger und das vorpommersche Platt kaum Unterschiede aufweisen. Die Jungen sprechen kaum Plattdeutsch, die älteren Küstenbewohner in Mecklenburg-Vorpommern verwenden es dagegen noch häufig. Binnenländlern fällt es meist schwer, den Inhalt eines in Plattdeutsch geführten Gesprächs vollständig zu verstehen. Aber nur Döösbaddel (Dummköpfe) lernen nicht schnell, dass kieken gucken heißt, klönen sich unterhalten, n’ Lütten heben einen Schnaps trinken und dass man hinterher antütert (angeheitert) sein kann.
SEEBRÜCKEN
    Die Seebrücken erlebten nach der Einheit ein Comeback, denn ihr Wiederaufbau wurde mit erheblichen Geldmitteln gefördert. Zehn Brücken gibt es heute von Boltenhagen im Westen bis Ahlbeck im Osten. Für die Seebäder sind sie Statussymbol, für die Gäste Flaniermeile, für Schiffe Anlegestelle. In den meisten Fällen sind es schlichte Stege, die ins Meer hinausragen. Lediglich die Brücken in Sellin und in Heringsdorf bekamen moderne Aufbauten. Die ersten Seebrücken baute man im 19. Jh. zu einer Zeit, als sich die Straßen noch in schlechtem Zustand befanden und eine bequeme Anreise, beispielsweise im Westen von Lübeck und im Osten von Stettin, nur mit dem Schiff möglich
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