Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Opus Pistorum

Opus Pistorum

Titel: Opus Pistorum
Autoren: Henry Miller
Vom Netzwerk:
sie zu fragen. Fast fürchte ich mich, überhaupt ins Hotel zurückzugehen ... "
    Ich kann da wirklich nur hoffen, daß das, was immer geschehen mag, schnell geschieht und dann vorbei ist. Ich hasse es, nervlich so angespannt zu sein, und ich kann auch nicht mehr lange ständig betrunken bleiben. Ich kann nicht essen, wenn ich so betrunken bin, höchstens ein wenig Suppe, bevor ich ins Büro gehe und das tue, was sie die Arbeit nennen; und langsam verhungere ich.
    Billie kommt vorbei und bringt mir Jean als eine Art Geschenk, oder vielleicht bin ich das Geschenk für Jean ... ich hab es noch nicht heraus. Vielleicht versucht Billie, Jean wegen der Sache mit Ann zu besänftigen.
    Es ist Abend, und ich bin gerade aufgestanden, nachdem ich zwei Tage im Bett geblieben bin. Ich war nicht krank ... ich habe geschlafen. Ich hielt es einfach nicht mehr länger aus und schaffte es schließlich, Sam abzuschütteln. Ich lieferte ihn in einem Bordell ab ... er ist da in guten Händen, es ist ein erstklassiger Laden... und ich bete zu Gott, daß er ein paar Tage dort bleibt. Sie werden sich dort schon um ihn kümmern, es sind nette Mädchen, ich kenne sie alle ...
    Wie ich schon sagte, Billie kommt mit Jean vorbei, und ich habe mich in meinem Leben selten so gefreut, jemanden zu sehen wie diese Lesbe und ihre Hausmöse. Es ist nicht nur weil ich das Gefühl habe, einen guten Fick zu brauchen, um etwas von alldem Schmutz loszuwerden... ich möchte jemanden sehen, der wegen der Dinge, die in den letzten paar Tagen geschehen sind, nicht so durcheinander ist. Dann kriege ich heraus, daß Ann und Billie miteinander Fangen gespielt haben. Na ja ... ich bin trotzdem froh, sie zu sehen.
    Es ist schon lange her, daß eine Möse mir ein Essen gekocht hat. Ich glaube, die kleine Chinesin war die letzte. Als sie merken, daß ich gerade aufgestanden bin und essen gehen wollte, werden Billie und Jean aktiv und machen sich an die Arbeit. Das bedeutet, jemand muß einkaufen gehen, und einkaufen gehen bedeutet, daß Jean geht. Billie setzt sich und erzählt mir von ihrer Affäre mit Ann.
    Billie ist bei den delikaten Einzelheiten nicht sehr ausführlich ... jedenfalls hat Ann erfahren, was sie über Frauen wie Billie wissen wollte. Billie ging mit ein paar neuen Zeichnungen zu ihr, sie gingen am Abend aus, und Ann brachte den Mut auf, Billie zu bitten, über Nacht bei ihr zu bleiben. Sie hüpften ins Bett und der Spaß begann. Jetzt weiß Ann alles. Ob ich das nicht auch interessant finde?
    Sicher finde ich das interessant. Ich möchte auch wissen, ob sie es dabei belassen will .., oder ob Billie vorhat, mit Ann eine Liebesbeziehung zu führen. In diesem Punkt ist Billie nicht begeistert. Es scheint eine von den Sachen gewesen zu sein, die sich in Luft auflösen, wenn man am Morgen nach Hause geht. Aber es amüsiert sie, daß Jean seitdem ein bisschen eifersüchtig zu sein scheint.
    Jean kommt zurück, und die zwei Mösen richten uns ein Essen. Glücklicherweise habe ich einen Tisch und ein bisschen Geschirr ,.. ich habe mal in einer Wohnung gelebt, wo es nur Bretter gab, die man über Stuhllehnen legen konnte. Einen Tisch zu besitzen ist eine feine Sache, weil man unter ihm immer jemand streicheln kann. Jean und ich spielen miteinander, während wir essen. Billie weiß, was los ist, aber es stört sie nicht. Ziemlich bald kriegt sie aber auch Lust und fängt mit Jean zu spielen an. Da sitzen wir nun, mein Fimmel in Jeans Hand, ihr Rock dabei über den Arsch gezogen, und Gott weiß, was Billie tut... aber wir plaudern weiter darüber, wie man am besten gute Salami oder so was kriegt. Es ist idiotisch.
    Jean wird als erste schwach. Sie möchte keine zweite Tasse Kaffee, sagt sie. Ihr Höschen brennt schon, und sie möchte sich ausziehen. Sie drückt meinen Steifen einmal ganz fest, steht vom Tisch auf und wackelt mit dem Hintern, um ihren Rock zu glätten. Sie geht zur Couch, legt sich hin und zeigt uns einiges von ihren nackten Schenkeln, während wir beraten, was mit ihr zu tun ist.
    "Du hast mich hergebracht, damit er mich vögeln kann", sagt Jean schließlich zu Billie. "Warum gehst du nicht einfach, so daß er es tun kann?"
    Billie findet, daß man sie nicht wegjagen könne. Schließlich, sagt sie, hat sie mir schon einmal zugeschaut, als ich Jean gevögelt habe.
    "Du möchtest immer zuschauen, wenn ich gefickt werde", beklagt sich Jean. "Ich glaube, du möchtest mich für ein Schwein halten können."
    Billie sagt, sie wäre ein Schwein ...
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher