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Opferzeit: Thriller (German Edition)

Opferzeit: Thriller (German Edition)

Titel: Opferzeit: Thriller (German Edition)
Autoren: Paul Cleave
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biegt. Tatsache ist, er muss zweimal hinschauen, um sich zu vergewissern, und selbst dann ist er sich nicht ganz sicher, weil Joe einen Hut trägt, aber die Frau hinter ihm ist definitiv die Frau aus dem Gefängnis, die Frau, die Jack erschossen hat, dieselbe Frau, die Raphael in die Luft gejagt und versucht hat, auch ihn in die Luft zu sprengen.
    Also gibt es keinen Grund, lange zu zögern. Er hält mit laufendem Motor an, greift in die Armschlinge nach seiner Pistole, muss sie dann aber noch mal ablegen, damit er die Wagentür öffnen kann. Als das geschafft ist und er die Waffe wieder in der Hand hat, hält er sich nicht lange damit auf, ihnen irgendwelche Befehle zuzurufen, sondern zielt auf Joe, drückt aber den Abzug nicht, weil im selben Augenblick irgendein alter Knabe auf Joe zusteuert und ihm die Sicht verstellt.
    Eine Sekunde später tritt Melissa hinter Joe hervor, rechts von dem alten Kerl, und feuert auf Schroder. Schroder duckt sich hinter der Wagentür, während Kugeln das Blech durchschlagen. Irgendetwas reißt an seinem gebrochenen Arm, er schaut nach unten und bemerkt vorne auf seiner Armschlinge einen blutigen Fleck von der Größe einer Münze, der rasch größer wird.
    Melissa hört auf zu schießen. Menschen rennen panisch in alle Richtungen davon.
    Er späht hinter der Wagentür hervor in Richtung Kirche, gerade noch rechtzeitig, um Joe und Melissa im Kircheninneren verschwinden zu sehen. Der alte Mann, der mit Joe reden wollte, steht immer noch auf den Stufen. Er scheint sich nicht sicher, was er tun soll. Schroder kennt das Gefühl.
    Er klemmt sich die Pistole unter den Arm und greift nach seinem Handy. Er wählt die eins-eins-eins. »Hier ist Carl Schroder«, sagt er. »Ich werde von zwei Verdächtigen beschossen – Joe Middleton und Melissa X. Schicken Sie Verstärkung«, sagt er, dann gibt er den Namen der Kirche durch und legt auf.
    Er schiebt das Handy zurück in die Tasche. Er hat seine Frau immer noch nicht angerufen. Warum zum Teufel schiebt er das nur vor sich her? Wenn dies eine Episode von The Cleaner wäre, würde das bedeuten, dass er bald erschossen wird. So läuft das im Fernsehen – da ist die Rede von einem Cop, der eine Familie hat, und keine zwei Minuten später liegt er schon am Boden und blutet aus zahlreichen Wunden. Mit der Pistole im Anschlag läuft Schroder die Treppe hinauf zur Kirchentür. Es gibt da ein Versprechen, das er halten muss.

Kapitel 81
    Sie wusste, es war ein Fehler. Sie hätten niemals hierherkommen dürfen. Zum Teufel, sie hätte Joe gar nicht erst bei der Flucht helfen dürfen. Stattdessen hätte sie irgendwohin verschwinden sollen, nur sie und Abigail, doch jetzt sitzt sie in einer Kirche fest, und ohne Zweifel ist die Polizei bereits auf dem Weg hierher. Sie hat noch etwa zwölf Patronen übrig und das war’s.
    »Lass uns durch den Vorderausgang rausgehen«, sagt sie.
    »Er wird uns erschießen«, sagt Joe.
    »Nein. Er wird nur versuchen , uns zu erschießen.«
    »Was ist los?«, fragt Joes Mutter, und Melissa überlegt, eine Kugel für sie aufzuheben. Genau genommen sollte sie zwei oder drei für sie aufheben, eine in den Kopf, und dann noch mal zwei in den Kopf, einfach nur so aus Spaß an der Freude.
    »Er wird es nicht einfach nur versuchen«, sagt Joe.
    »Andere sind auch noch da draußen unterwegs. Wir müssen es rasch tun. Wir müssen da raus, wir müssen ihn erschießen, und dann müssen wir verschwinden. Wir können ein paar Blocks fahren, den Wagen abstellen und einen anderen stehlen. Oder wir nehmen einen von denen, die auf dem Parkplatz stehen. Verdammt. Wir könnten längst zu Hause sein. Das war eine verdammte Zeitverschwendung, weil deine scheißbescheuerte Mutter das Geld verschleudert …«
    »Wie können Sie es wagen«, sagt Joes Mutter, und Melissa richtet die Pistole auf sie.
    »Nicht«, sagt Joe.
    »Warum nicht?«, fragt Melissa.
    Er öffnet seinen Mund, um etwas zu erwidern, aber es fällt ihm nichts ein. »Wir können sie als Schutzschild benutzen«, sagt er.
    Melissa zieht ihn an sich und küsst ihn hart, aber kurz auf die Lippen, dann stößt sie ihn weg. »Du wirst einen großartigen Vater abgeben«, sagt sie.
    Sie packt Joes Mutter, die ein paar Sekunden Widerstand leistet, bis Joe sie ebenfalls packt. Sie schieben sie vor sich her auf den Ausgang zu. Melissa hält der Frau die Pistole an den Kopf, Joe öffnet einen Türflügel, dann treten sie gemeinsam nach draußen.
    Schroder hat mittlerweile den Fuß der Treppe
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