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Operation Ocean Emerald

Operation Ocean Emerald

Titel: Operation Ocean Emerald
Autoren: Ilkka Remes
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ab, nachdem er den Saal verlassen hatte.
    Draußen setzte sich Aaro auf einen Stein und wartete. Ihm war kalt, aber je weiter die Sonne aufging, umso wärmer wurde es. Die Wolkendecke wurde immer dünner und schließlich badete die ganze Landschaft in hellem Sonnenschein.
    Endlich war in der Ferne das typische Geräusch eines Hubschraubers zu hören. Aaro stand auf, zog seinen Pulli aus und winkte damit in weitem Bogen.
    Der Polizeihubschrauber kam so dicht heran, dass der Luftstrom des Rotors Aaro die Haare verwuschelte. Es war klar, dass nicht genügend Platz zum Landen war. Die Seitentür des Helikopters ging auf und sein Vater winkte Aaro zu.
    Dann schwebte der Hubschrauber genau über ihm und ein Mann im Overall ließ sich an einem Stahlseil nebendem ramponierten Auto von Max hinab. Er legte Aaro Gurte um und eine Winde zog die beiden nach oben.
    Im Schein der Morgensonne entfernte sich der Platz mit dem Abgrund daneben. Aaro wurde schwindlig und er hielt es für klüger, die Augen zu schließen. Der Lärm des Hubschraubers hämmerte in seinen Ohren und er hatte keine Kraft mehr, an irgendetwas zu denken.
    Kräftige Hände packten ihn unter den Achseln und Aaro öffnete die Augen. Ein Mann mit Overall und Helm hob ihn in den Helikopter, wo ihn sein Vater in die Arme schloss.
    Sein Vater umarmte ihn so fest, dass Aaro glaubte, ihm würden sämtliche Knochen brechen. Er fühlte sich wohl, so wohl, dass er wie von selbst feuchte Augen bekam.
    »Schönen Gruß aus Kaliningrad«, sagte sein Vater dicht an seinem Ohr. »Unter den Geretteten gibt es eine Person, die dich sehr bewundert   …«
    Aaro wurde schlagartig warm ums Herz. Rosita hatte also überlebt!
    »Sicherheitschef Thomson hat sehr großen Respekt vor dir.«
    Sofort überkam Aaro die Enttäuschung. »Und Rosita   … Ist sie in Ordnung? Du weißt schon, das Küchenmädchen mit den schwarzen Haaren. Hast du sie gesehen?«
    »Das habe ich. Sie musste ins Krankenhaus, aber sie wird sich erholen. Sie lässt dir Grüße ausrichten. Sie hat gehofft, das Amulett würde dir helfen.«
    Zufrieden grinste Aaro im Arm seines Vaters. »Kann gut sein, dass es mir geholfen hat«, sagte er mehr zu sich selbst.
    Schließlich lockerte der Vater seinen Griff und schaute Aaro mit roten Augen an. »Und die Entführer?«
    »Die sind im Kloster, mit Handschellen gefesselt«, rief Aaro über den Lärm hinweg. »Das Großhirn der ganzen Aktion flieht gerade mit einem Range Rover   …« Aaro kniff die Augen zusammen, weil ihn ein Sonnenstrahl blendete. »Könnten wir vielleicht ein Stück den Weg entlangfliegen?«
    »Warum?«
    »Um Max Lownie aufzusammeln.«
    Aaros Vater drehte sich um und sagte etwas ins Cockpit. Der Hubschrauber setzte sich in Bewegung.
    »Was meinst du damit?«
    »Warte nur ab.«
    Aaro schaute nach unten zu dem Weg, der sich den Berg hinabschlängelte. Kurz darauf sahen sie unten einen Geländewagen mit offener Motorhaube mitten auf dem Weg stehen.
    Erstaunt sah Timo Nortamo seinen Sohn an.
    »Ich dachte mir schon, dass so etwas mit einem Auto passiert, dem jemand eine Handvoll Sand in den Tank geschüttet hat«, rief Aaro grinsend. »Das hab ich aus einem von Nikos Filmen   … Und du behauptest immer, die sind bloß schädlich!«
    Sein Vater lachte und knuffte ihn in die Seite.
    »Aber ich war nicht sicher, wie schnell das funktioniert,darum hab ich sicherheitshalber auch noch an einer anderen Stelle ein paar Steinchen deponiert   …«
    Aaro grub in seiner Tasche. »In einem Stoffbeutel, den der dicke Max in seinem Auto liegen ließ, als er die Schlüssel von Delacroix holen ging. Den Beutel hat er auch jetzt bei sich, aber den ursprünglichen Inhalt habe ich mir gesichert   …«
    Aaro zog eine Handvoll erbsengroße Edelsteine aus der Hosentasche. Sie glitzerten in der Sonne. Sein Vater starrte sie verblüfft an.
    »Glaubst du, die sind abgezählt?«, fragte Aaro und zwinkerte. »Ich würde nämlich Rosita gern ein kleines Geschenk machen, weil sie mir ihr Amulett überlassen hat. Könnte doch sein, dass einer der Steine durch ein Loch von der Hosentasche ins Futter rutscht   …«

Informationen zum Buch
    Groß und prächtig ist sie, die Ocean Emerald – ein Kreuzfahrtschiff mit rund 1000   Passagieren und 500   Besatzungsmitgliedern, 45   000   Tonnen schwer, ein Traum von Luxus. Doch für Aaro ist die Fahrt mit der Ocean Emerald schon beim Auslaufen aus Helsinki ein Albtraum – als ahnungsloser Gast an Bord platzt er zufällig in einen
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