Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Macho

Operation Macho

Titel: Operation Macho
Autoren: V Thompson
Vom Netzwerk:
großzügig sein, aber Jerrys Vorzüge aufzuzählen ist ein bisschen viel verlangt, findest du nicht?“
    „Siehst du? Du magst ihn auch nicht.“
    „Nein, aber das brauche ich auch nicht. Du hast unsere Ehe seinetwegen hingeworfen, und deshalb bist du es auch, die Liebenswertes an ihm finden muss, damit du über löchrige Unterwäsche und Zähnesaugen hinwegsehen kannst.“
    „Und ich dachte, du würdest mich verstehen.“ Sie sprang auf und sah ihn verärgert an. „Dabei machst du dich nur über mich lustig.“
    Auch Tony stand auf und steckte die Hände in die Taschen. „Ehrlich gesagt ist es mir sehr ernst.“
    „Das glaube ich nicht. Ich denke …“ Misstrauisch zog sie die Augenbrauen zusammen. „Du hast eine andere kennengelernt, stimmt’s?“
    „Nein.“ Kurz dachte er an Lynn. Sicher konnte man ihr durch das dichte braune Haar fahren, ohne sich die Finger zu stechen. Aber im Moment war Lynn lediglich eine gute Freundin, und der Plan, den sie beide ausgeheckt hatten, diente ausschließlich dazu, ihre Eltern wieder zusammenzubringen. „Nein, da gibt es niemanden.“
    „Wieso kommt es für dich dann nicht infrage, wieder mit mir zusammen zu sein?“
    Er suchte nach Worten, um ihr die Situation zu erklären, ohne sie zu verletzen. „Sieh mal, du bedeutest mir sehr viel, daran wird sich nie etwas ändern. Aber diese tiefe unergründliche Liebe, dieses Gefühl, dass ich mein Leben für dich geben würde, das ist vorbei, Michelle. Das ist mir erst klar geworden, als du hierher gekommen bist.“
    „Wir könnten dafür sorgen, dass es zurückkehrt.“
    „Das glaube ich nicht. Vertrage dich wieder mit Jerry.“ Er lächelte. „Kauf ihm neue aufregende Unterwäsche.“
    „Du machst dich doch über mich lustig.“ Wütend sah sie ihn an.
    „Ehrlich nicht.“
    „Und du meinst wirklich nicht, wir sollten es noch mal miteinander versuchen?“
    Langsam schüttelte er den Kopf.
    „Dann sollte ich lieber wieder zurück zu Jerry fahren.“
    Tony folgte ihr zur Tür. „Das sage ich doch.“
    Sie ging auf den Flur hinaus und blieb dann noch einmal stehen. Langsam drehte sie sich zu Tony um. „Bist du sicher, dass meine Wimpern nicht scheußlich aussehen?“
    „Sie gehören zu dir, Michelle. Bleib so, wie du bist.“
    Sie lächelte. „Danke.“ Dann runzelte sie verwundert die Stirn. „Hast du geraucht, als ich zu dir kam?“
    Es sah ihr ähnlich, dass ihr das erst jetzt auffiel. Kurz überlegte Tony, ob er es erklären sollte, doch dann entschied er sich dagegen. „Ja, das habe ich.“
    Angewidert verzog sie das Gesicht. „Widerlich, das könnte ich nicht ausstehen.“
    „Siehst du? Wir passen wirklich nicht mehr zusammen.“ Um sie zum Lachen zu bringen, saugte er lautstark an den Zähnen.
    Michelle lachte los. „Wir hatten eine schöne Zeit zusammen, stimmt’s, Tony?“
    Eine Sekunde lang empfand er einen Anflug der früheren Zuneigung zu ihr, dann war dieses Gefühl verschwunden. „Ja, die hatten wir. Pass auf dich auf, Michelle.“
    „Du auch auf dich.“
    Er sah ihr ohne Bedauern nach und fand, dass dies ein guter Start für das Abenteuer war, das morgen für ihn begann.
    Lynn und Tony hatten sich am Abflugterminal verabredet. Dort stand Lynn jetzt mit ihrem Rollkoffer und atmete tief durch, um sich zu beruhigen.
    Der Plan gefiel ihr immer noch, aber sie würde gezwungen sein, ihre Zuneigung zu Tony deutlich zu zeigen. Sie würden sich häufig umarmen und so oft wie möglich in aller Öffentlichkeit küssen und streicheln. Bislang hatte sie Tony lediglich die Hand gegeben und ihn einmal umarmt, als seine Scheidung rechtsgültig geworden war. Hoffentlich wirkten die Zärtlichkeiten auf Umstehende überzeugend.
    Obendrein würden sie ein Doppelbett teilen müssen. Lynn hatte noch keine Lösung für das Schlafproblem gefunden. Vielleicht gab es in dem Zimmer ein Sofa. Sonst würden sie eine Decke aufrollen, und als Trennungslinie mitten auf das Bett legen.
    In diesem Moment sah Lynn ihn auf sich zukommen. Sein Gang war lässig, und er trug ein beinahe unverschämtes Lächeln zur Schau. Das weiße T-Shirt schmiegte sich an seine muskulöse Brust, und den Sitz seiner Jeans konnte man kaum noch als jugendfrei bezeichnen. Das Haar hing ihm verwegen in die Stirn, und Lynn musste schlucken. Worauf hatte sie sich da bloß eingelassen? Das war nicht mehr der Tony, den sie kannte.
    Als er sie erreichte, ließ er die Reisetasche fallen und riss Lynn an sich. „Hallo, Baby“, begrüßte er sie mit tiefer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher