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Operation Macho

Operation Macho

Titel: Operation Macho
Autoren: V Thompson
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erwiderte. „Er hat wirklich ein gutes Herz, aber abgesehen davon ist er ein geschätzter Anwalt in der Kanzlei, für die ich arbeite. Seit drei Jahren sind wir Kollegen, und als ich eine kleine Show inszenieren wollte, um meine Eltern wieder miteinander zu versöhnen, war er bereit, die Rolle meines Freundes zu spielen, der sich von mir aushalten lässt. Ich war zu feige einzugestehen, dass ich die ganze Zeit über gelogen habe, und so habe ich ihn meinen Eltern gegenüber als Hochstapler dastehen lassen.“
    Sie holte tief Luft. „Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um dir zu danken, Tony. Ich danke dir aus tiefstem Herzen für deine Selbstlosigkeit. Wahrscheinlich verdiene ich nach meinem Verhalten deine Freundschaft nicht, aber ich … wünsche mir eine zweite Chance, dir beweisen zu können, dass ich eine gute Freundin sein kann.“
    Nach und nach verwandelte sich Tonys überraschter Gesichtsausdruck in ein warmherziges Lächeln. Lynn versuchte, nichts als Freundschaft in seiner Miene zu lesen, dennoch raste ihr Herz wie wild.
    Fassungslos sahen Gladys und Bud erst Tony, dann Lynn an.
    „Du hast uns angelogen, Spätzchen?“, fragte ihr Vater verwundert. „Du hast doch noch nie gelogen.“
    „Diesmal schon.“ Sie brachte den Mut auf, ihm ins Gesicht zu sehen. „Und ich kann mich nur damit verteidigen, dass ich es aus Liebe getan habe. Ich dachte, dass du und Mom euch miteinander verschwört, wenn ich mich daneben benehme, und dass ihr dann euren Streit vergesst.“
    „Oh, Liebling.“ Ihre Mutter kam den Gang entlang zu ihr und zog sie in die Arme. „Unseretwegen hast du mit deinen Grundsätzen gebrochen. Das kann ich kaum glauben.“
    „Ich finde, sie verdient Stubenarrest, Gladys.“
    Trotz allem fing Lynn zu lachen an. „Du kannst mir keinen Stubenarrest mehr geben. Ich bin neunundzwanzig. Ich habe …“
    „Und ob wir das können.“ Gladys wechselte einen Blick mit Bud. „Da stimme ich mit deinem Vater überein. Direkt nach dieser Feier wirst du sofort auf dein Zimmer gehen und dort bleiben.“
    „Das ist doch unfassbar! Und wenn ich mich weigere?“
    Tadelnd schüttelte Gladys den Kopf. „Du hältst unsere Feier auf, Lynn, mein Liebes. Jetzt sei ein braves Kind und nimm deine Strafe hin.“
    „Das werde ich nicht! Ich …“
    „Spätzchen“, sagte ihr Vater, „wir wissen, was das Beste für dich ist. Jetzt lass uns mit der Feier beginnen, damit unsere Gäste nicht warten müssen.“
    Zwar hätte sie gern noch einiges erwidert, aber das Ganze wurde ihr allmählich zu peinlich. „Also schön. Machen wir weiter.“
    Gladys tätschelte ihr den Arm. „So ist es richtig, mein Kind.“
    Trotz des seltsamen Verhaltens ihrer Eltern und Tonys Anwesenheit war Lynn zu Tränen gerührt, als ihre Eltern sich Liebe und gegenseitigen Respekt schworen. Kurz blickte sie zu Tony und bemerkte, dass auch ihn die Feier innerlich bewegte.
    Das Tonband ertönte wieder, und ihre Eltern verließen gemeinsam den Pavillon, während alle Freunde aufstanden und Beifall klatschten.
    Tony bot Lynn den Arm an, und sie hakte sich bei ihm ein, obwohl die Berührung zahllose Erinnerungen in ihr wachrief. Schließlich wollte sie die Hand von seinem Arm nehmen, doch er hielt sie fest.
    Lynn zerrte etwas stärker. „Tony, ich glaube, es ist wirklich besser, wenn …“
    „Deine Mutter hat mich beauftragt, deinen Stubenarrest zu überwachen, Süße.“ Er zog sie mit sich über den Rasen zu den Häuschen.
    Lynn blickte zurück zu den Gästen und bemerkte, dass ihre Eltern ihr lächelnd nachsahen. „Das ist doch verrückt. Lass mich los, Tony. Meine Eltern haben den Verstand verloren, das muss dir doch auch klar sein.“
    „Eigentlich halte ich sie für sehr vernünftige Menschen.“ Halb stützte er sie, halb zog er sie mit sich zu ihrem Häuschen.
    „Sieh mal, wenn ich mich eine Weile allein in mein Zimmer zurückziehen soll, dann tue ich es meinetwegen um des lieben Friedens willen. Aber du kannst gern zurück zu den anderen Gästen gehen. Außerdem ist Michelle sicher nicht davon begeistert, dass du mich hier herumführst, nachdem ihr beide wieder …“
    „Michelle habe ich seit dem Abend, als wir zum ersten Mal nach Sedona kamen, nicht mehr gesehen.“
    Abrupt blieb Lynn stehen, und ihr Puls hämmerte. „Könntest du das bitte wiederholen?“
    Tony sah ihr in die Augen. „Ich bin nicht mit Michelle zusammen. Ich liebe sie nicht mehr. Ist das jetzt deutlich genug?“
    „Aber in deiner Nachricht hast du
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