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Operation Macho

Operation Macho

Titel: Operation Macho
Autoren: V Thompson
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Frau Anwältin.“
    Heißes Verlangen durchschoss Lynn. „Du bist unverbesserlich.“ Sie bemühte sich um einen gelassenen Tonfall, versagte aber kläglich.
    „Genau das ist doch das Ziel.“ Er lehnte sich in seinem Sitz zurück. „Dann lasse ich dich jetzt in Ruhe.“
    Dabei fiel es ihr schon schwer genug, sich nur darauf zu konzentrieren, ruhig weiterzuatmen. Hin und wieder streifte er mit dem Bein ihr Knie, und sobald er sich etwas bewegte, berührte seine Schulter ihre. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Das Flugzeug raste die Startbahn entlang und hob ab.
    Es überraschte Tony, wie sehr sein Verhalten Lynn durcheinanderbrachte, und insgeheim freute er sich darüber. Vielleicht hatte sie gedacht, sie beide könnten Lynns Eltern ein Liebespaar vorspielen, ohne dass sich an ihrer Beziehung etwas änderte. Als er sie am Flughafen getroffen hatte, hatte Tony sie, ohne groß zu überlegen, einfach geküsst, doch diesen Kuss hatte er wirklich genossen. Und das Beste war, dass von ihm sogar verlangt wurde, dass er sie noch viel häufiger küsste. Wenn Lynn immer so stark auf seine Küsse reagierte, lag ein sehr spannendes Wochenende vor ihm.
    Er sah auf die Zeitschrift in ihren Händen. Entweder las sie extrem langsam, oder, was wahrscheinlicher war, sie blickte auf die Seite, ohne eine Zeile wahrzunehmen. Bestimmt grübelte sie darüber nach, worauf sie sich bei ihrem cleveren Plan eingelassen hatte.
    Sollte sie das ruhig noch etwas länger tun. Tony fing mit dem Mann neben sich eine Unterhaltung an. Er hieß Jeff und war Psychologe. Sobald er erkannte, dass Tony gebildeter war, als sein Aufzug und sein Verhalten vermuten ließen, wurde der Mann sehr freundlich, und sie tauschten ihre Visitenkarten aus, wobei sie sich versicherten, dass Tony Jeff anrufen würde, sobald er eine Beratung brauchte, und Jeff wollte sich in Rechtsfragen an Tony wenden.
    „Eines Tages kann ich diese Hilfe bestimmt brauchen“, sagte Jeff, als der Lunch serviert wurde.
    „Rufen Sie mich an.“ Tony nickte. „Aber wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich habe noch einen Termin zur strategischen Planung mit meiner … Reisegefährtin.“
    „Selbstverständlich.“ Jeff verheimlichte seine Neugier nicht, stellte allerdings auch keine Fragen.
    Tony packte das Besteck aus und sah zu Lynn. „Wir müssen uns unterhalten, bevor wir in Phoenix landen.“
    Konzentriert bestreute sie ihren Salat mit Pfeffer. „Also gut, ich gebe es zu: Ich bin nervös.“
    „Wir können deinen Eltern auch direkt nach der Landung sagen, dass wir uns entsetzlich gestritten haben, und sofort wieder abreisen.“
    Lynn legte die Tüte Pfeffer weg und blickte Tony an. „Nein, das geht nicht. Ich weiß, dass mein Plan klappen wird, und alles ist vorbereitet. Nur, ich …“ Sie blickte weg und holte tief Luft. „Ich fürchte, ich bin das Lügen tatsächlich nicht gewohnt, und vielleicht bin ich zu gehemmt, um die Sache durchzuziehen.“
    Tony war gerührt. Sie wollte ihren Eltern so sehr helfen, doch ihre Ehrlichkeit stand ihr dabei im Weg. „Vielleicht solltest du die Initiative ergreifen. Dann brauche ich mich dir nicht aufzudrängen. Wir könnten uns unauffällig Zeichen geben, wie beim Baseball.“
    Jetzt musste sie lächeln. „Zeichen?“
    „Wenn du dich zum Beispiel räusperst, stecke ich dir die Zunge ins Ohr. Sobald du dich an der Nase kratzt, gebe ich dir einen Zungenkuss, und wenn du dir über die Schulter streichst, greife ich nach deinem …“
    „Vergiss es“, unterbrach sie ihn hastig und lief rot an.
    „Was denn? Die Zeichen? Oder das Greifen?“
    „Beides.“
    „Wir können uns gern etwas Besseres ausdenken, aber wenn wir deine Eltern wirklich schockieren wollen, muss schon ein bisschen mehr Körperkontakt mit im Spiel sein. Eltern hassen so etwas, aber es wird sehr überzeugend wirken. Ich werde auch nicht kneifen, das verspreche ich.“
    „Wo … wo würdest du denn …?“
    „An den gewöhnlichen Stellen.“
    „Gewöhnliche Stellen gibt es bei mir nicht.“
    Er lachte und trank einen Schluck. „Tut mir leid, da hast du vollkommen recht. Dein ganzer Körper ist außergewöhnlich.“
    Lange blickte sie ihn an, und ihr Gesichtsausdruck verriet, wie verwirrt sie war.
    „War nur ein Scherz“, sagte er.
    „Das weiß ich.“ Seufzend legte sie den Kopf an die Rückenlehne. „Möglicherweise ist das alles sinnlos. Ich bin unfähig dazu.“
    „Moment mal, das klingt aber gar nicht nach der Lynn Morgan, die ich kenne.“ Eingehend
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