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Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Titel: Operation Foxbat: Thriller (German Edition)
Autoren: Commander James Barrington
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Gewehr schleppen müssen.
    Zwischen ihrer Position und dem Begrenzungszaun der Flugbasis war der Wüstenboden von Senken, Buckeln und Steinhaufen durchsetzt. Dekker legte sich schnell eine Route zurecht, die die verfügbaren Deckungsmöglichkeiten optimal nutzte, und brach auf. Richter folgte ihm, dann kam der Soldat mit der Leiter. Die Männer rückten langsam vor, immer nur einer, um die Gefahr, dass ihre Aktivitäten bemerkt wurden, so gering wie möglich zu halten. Der nächste Wachtposten war etwa 100 Meter weit entfernt und damit näher, als ihnen lieb war.
    Sie waren noch etwa 40 Meter vom Zaun entfernt, als Dekker sich plötzlich fallen ließ, gefolgt von den anderen. Er hatte auf dem Flugplatz ein Scheinwerferpaar gesichtet, das sich näherte. Das Fahrzeug kam heran und folgte offensichtlich dem Weg an der Flugplatzgrenze entlang. Es fuhr direkt vor ihnen vorbei, ohne seine Fahrt zu verlangsamen, und sie konnten erkennen, dass es sich um einen offenen Jeep oder etwas Ähnliches mit einem Maschinengewehr am Heck handelte.
    »Wahrscheinlich eine Kontrollfahrt«, vermutete Dekker, und seine Stimme erklang in Richters Kopfhörer beängstigend laut. »Bestimmt vergewissern sie sich, dass alle Wachtposten noch auf den Beinen sind.«
    »Was sie unglücklicherweise sind«, sagte Richter.
    Sie setzten ihr langsames und stetiges Vorrücken fort, und fünf Minuten später kauerten die drei in einer kleinen Bodenwelle nur zehn Meter vom Zaun entfernt. Es war eine typische Low-Security-Barriere: ungefähr dreieinhalb Meter hohe Stahlpfosten in einem Betonfundament mit stabilem Maschendraht dazwischen, verstärkt mit horizontal verlaufenden Stahlseilen.
    »Keine Spur von Sensoren«, stellte Dekker fest, »und der Zaun steht ganz sicher nicht unter Strom, demnach wird man nicht geröstet, wenn man ihn berührt.«
    »Wenigstens etwas Erfreuliches.«
    Dekker holte die Faltleiter aus dem Bergen-Rucksack des Soldaten und legte sie flach auf den Boden. Die meisten Faltleitern sind mit Gelenken ausgestattet, die mit einem lauten Klicken einrasten, wenn die Leiter auseinandergefaltet wird, doch diese war speziell für das Regiment modifiziert worden. Sie war im auseinandergefalteten Zustand absolut stabil, doch die Gelenke rasteten völlig lautlos ein.
    In weniger als einer Minute war die Leiter einsatzbereit. Sie sicherten in alle Richtungen und vergewisserten sich, dass sie weiterhin unbeobachtet waren. Dann richtete Dekker sich auf und lehnte die Leiter gegen einen der Stahlpfosten, die den Zaun stützten. Die Leiter selbst war vier Meter lang, da die Experten bei JARIC die Höhe des Zauns mit dreieinhalb Meter berechnet hatten. Dabei waren sie von der Länge der Schatten ausgegangen, die sie auf den Satellitenbildern hatten erkennen können.
    Richter kletterte schnell hinauf, schwang ein Bein hinüber, sodass er rittlings auf dem Zaun saß, die Füße sicher auf einem der horizontalen Stahlkabel, zog die Leiter hoch und stellte sie innerhalb des Flugplatzgeländes auf den Boden. Dann rutschte er auf der Leiter nach unten, trug sie ein Stück vom Zaun weg und legte sie auf die Erde.
    Außerhalb des Zauns gab Dekker ihm mit dem Daumen ein Okay-Zeichen, dann verschwanden die beiden Männer in der Nacht.
    Richter war drinnen. Nun brauchte er nur noch die Mission zu Ende zu bringen und wieder zu verschwinden. Es klang kinderleicht, wenn man es schnell vor sich hin sagte.

Montag Pyoksong, Nordkorea
     
    Nordkorea unterhält ein riesiges stehendes Heer von über einer Million Soldaten – fast genauso viele wie die Vereinigten Staaten – mit weiteren fünf Millionen Soldaten in Reserve. Es verfügt über rund 800 Kampfflugzeuge, 3500 Panzer und über 10 000 Artilleriewaffen. Fast ausnahmslos sind diese Männer, Flugzeuge und Waffen innerhalb einer 60 Kilometer breiten Zone entlang der Grenze zu Südkorea stationiert, und zwar nicht zuletzt deswegen, weil trotz des Waffenstillstandsvertrags von 1953 zwischen beiden Nationen rein technisch betrachtet immer noch Kriegszustand herrscht. Nahezu jeder Schlachtplan, den die nordkoreanischen Streitkräfte vorbereitet haben, zielt darauf ab, entweder eine Invasion aus dem Süden abzuwehren oder den bedeutend wohlhabenderen Nachbarn anzugreifen.
    Die Kluft zwischen den beiden Nationen ist enorm. Südkorea ist etwa um zwanzig Prozent kleiner als sein Bruderstaat, hat jedoch eine doppelt so große Bevölkerung, ein um das Vierhundertfache größeres Bruttoinlandsprodukt, und der Arbeiter
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