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Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Titel: Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles
Autoren: Jennifer Wolf
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Unsinn getrieben wird.«
    »Genau das wird aber früher oder später mal passieren. Du kannst nur darauf hoffen, dass man es dir berichtet.«
    Elias‘ Handy klingelte auf dem Nachttisch.
    »Mist, ich hätte es ausmachen sollen«, schimpfte er und nahm das Gespräch missmutig an. »Ja?« Eine Weile lauschte er mit genervtem Gesichtsausdruck, doch dann überkam ihn pure Wut. Ich schrak hoch, als Elias das Telefon mit voller Wucht gegen die Wand knallte. Er knurrte und seine Augen funkelten gefährlich.
    »Was in Gottes Namen …?«, wunderte ich mich und sah mir die vielen Einzelteile am Boden an.
    »Entschuldige«, knurrte Elias in einer Mischung aus Seufzen und Jammern.
    »Was ist passiert?«
    »Wir müssen uns noch einmal anziehen.«
    »Wieso?« Jetzt war ich nervös und hielt schützend eine Hand über meinen Babybauch.
    »Ich hasse es, aber ich muss dich bitten mich zu begleiten.«
    »Gut, ist doch kein Ding«, beruhigte ich ihn. »Ich ziehe mir nur schnell was Anständiges an.« Immer noch verwundert knipste ich das Licht im Ankleidezimmer an und schnappte mir die Sachen, die ich mir für den morgigen Tag herausgesucht hatte. Mit schwarzer Stoffhose und einer weißen Umstandsbluse bekleidet trat ich mit Elias hinaus aus der Wohnung. Ich mummelte mich in meinen Mantel und ließ mich von ihm zum Empfangshaus geleiten. Da er irgendwie wütend war, sprach ich kein Wort und harrte der Dinge. Irgendwie wütend ist glaube ich untertrieben. Er war richtig, richtig wütend, dem-Blutrausch-gefährlich-nah-wütend . Unterwegs kamen uns David und Hallow im Auto entgegen. Ich winkte ihnen und atmete dann tief durch, als wir endlich vor der Tür des Empfangshauses standen. Ich hatte jetzt schon eine Abneigung gegen dieses Gebäude. Es stahl mir regelmäßig meinen Mann. Wir traten ein und ich spürte, wie sich jeden Muskel in Elias‘ Arm, an dem ich mich eingehakt hatte, verkrampfte. Der Grund dafür stand vor Elias‘ Schreibtisch und wurde von zwei Vampiren bewacht. Es war die Frau – die Frau, die einzige auf dieser Welt, die außer mir die Ehre gehabt hatte, mit meinem Mann zu schlafen. Ehrlich? Ich hätte sie am liebsten auf der Stelle erwürgt.

KAPITEL 2

    Der Raum vibrierte förmlich vom Knurren der Raubtiere um mich herum. Angestachelt von der Wut ihres Königs, waren auch die anderen Vampire aufgebracht. In ihren Augen funkelte der Zwiespalt. Einerseits wünschten sie sich, dass Elias diese Person auf der Stelle aussaugte, denn dies entsprach ihrem veralteten Gerechtigkeitsempfinden. Andererseits hatten sie ihn zum König auserkoren, damit er eben nicht diese Brutalität an den Tag legte und Milde zeigte. Ich sah tief in die dunklen Augen meines Mannes, versuchte seine Mimik zu lesen. Hinter der Fassade rasten Gedanken und Erinnerungen durch seinen Kopf. Er wünschte sich sie zu töten, denn er starrte die Frau mit einer fiebrigen Mordlust an, die mir Angst bereitete. Ich wusste, dass Elias bereits Menschen getötet hatte. Schon als junger Vampir hatte er sich so gegen Sterbliche zur Wehr gesetzt, die um die Geheimnisse der Kinder der Nacht wussten. Eigentlich sollte mich das beunruhigen, aber das tat es aus irgendeinem Grund nicht. Genauso, wie ich darüber hinweg sah, dass er sich vom Blut andere Menschen ernährte und sie gelegentlich vorher sogar jagte. Bei Elias setzten meine Moralvorstellungen aus.
    »Miriam?«, brachte Elias hinter zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Ja?« Meine Stimme klang furchtbar schwach und ängstlich. Ich räusperte mich in der Hoffnung, dass es dadurch besser werden würde.
    » Das Gesetz ist Vernunft, befreit von Leidenschaft . So sah es jedenfalls Aristoteles.« Er sah mich mit einem ernsten Ausdruck im Gesicht an. »Ich kann in diesem Fall keine Vernunft walten lassen, dafür berührt er mich zu sehr. Ich möchte, dass du ein Urteil fällst.«
    »Oh, äh« Oh ja, Miri! Extrem professionelle Reaktion. Ich sah der Frau in das müde, verbrauchte Gesicht, in das sich ihr Lebenswandel eingegraben hatte. Es war für mich schwer, ihr Alter zu schätzen. Sicherlich war sie jünger, als sie aussah. Ihre Kleidung war eng und spärlich, wie man es von einer Bordsteinschwalbe erwartete. Aber sie war auf eine gewisse Art und Weise schön. Sie hatte etwas Exotisches, das schwer zu fassen war. Ihre Augen, wenn von den Jahren auf der Straße gezeichnet, strahlten aber eine gewisse Wärme und Vertrautheit aus. Die Frau rümpfte ihre Nase und grunzte verächtlich.
    »Man wird nach mir suchen«,
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