Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Titel: Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles
Autoren: Jennifer Wolf
Vom Netzwerk:
anderes! Mein kleiner Bruder hatte mich bis ins kleinste Detail getroffen.
    »Wow«, staunte ich. »Das hast du ganz alleine gemalt?«
    Er nickte und lächelte verlegen in seine Hände.
    »Darf ich es noch einmal haben?«
    »Klar, aber wieso? Ich möchte es gerne aufhängen.«
    »Guck mal«, er zeigte auf einen freien Platz auf dem Bild, »da male ich noch einen Panther hin.«
    »Na, jetzt bin ich aber gespannt.« Das war ich wirklich. Michael lachte und rannte mit dem Bild davon. Lächelnd umklammerte meine Mutter ihre Teetasse, um ihre Finger daran zu wärmen. Das tat sie im Winter schon seit ich denken konnte.
    »Er wird immer quirliger«, stellte sie fest und spielte mit dem Teebeutel in ihrer Tasse.
    »Hast du das Bild gesehen?«, fragte ich mit aufgerissenen Augen. »Der zeichnet jetzt schon so gut wie Anastasija.« Mama nickte.
    »Ich habe schon eine ganze Mappe voll davon.« Sie lächelte in ihren Schoss und strich sich über die Jeans, als ob sie einen Krümel entdeckt hätte. »Ich habe auch immer noch die Bilder, die du und David gezeichnet habt.«
    Meine Fantasie lief Amok beim Gedanken an Bilder, die mein Bruder gezeichnet haben könnte. Ich rief mich selbst zur Ordnung, schließlich war er damals noch ein Kind gewesen … Er war ja nicht als Ferkel zur Welt gekommen!
    »Vermachst du mir die? Ich würde sie gerne aufhängen.« Die waren was für mein ganz persönliches Zimmer in Elias‘ und meiner Wohnung. Dort hingen lauter Bilder, die mich immer an meine sterblichen Lieben erinnern sollten.
    »Wenn du möchtest, suche ich sie dir heraus.«
    »Ja, bitte!« Vielleicht lag es daran, dass ich schwanger war, aber zurzeit bedeuteten mir solche sentimentalen Kleinigkeiten eine ganze Menge. Mama stand auf und schüttete den restlichen Tee in den Ausguss. Nachdem sie ihre Tasse in der Spülmaschine verstaut hatte, sah sie mich an.
    »Ich fahre jetzt mit Michael zu meinen Eltern. Möchtest du mitkommen?«
    »Nein danke«, säuselte ich. »Oma akzeptiert Michael in ihrem Haus?« Omas Vorurteile gegen Vampire waren fast schon chronisch. Mama küsste mich auf die Stirn und ich zwinkerte ihr zu.
    »Sie weiß gar nicht, dass ich ihn mitbringe.«
    Ich lachte in mein Essen.
    »Ich sehe dich später, Liebling.«
    »Ciao, grüß mir Oma und Opa.«
    »Mach ich und wenn du mich brauchst, dann melde dich«, rief sie mir noch zu und verschwand in der Eingangshalle. Ich spülte meinen Teller ab und machte mich auf die Suche nach Elias.
    Kaum zurück in unserem eigenen Reich, kuschelten Elias und ich uns ins Bett und schalteten den Fernseher an. Zwischen uns lag eine Wärmflasche, die Elias‘ Körper auf eine erträgliche Temperatur erwärmte. Na ja, zumindest teilweise.
    »Das war nett, was du für Papa getan hast.« Mein Vater hatte Elias darum gebeten, seine Arbeitsstelle aufgeben zu dürfen, da er sich ohnehin nirgendwo groß finanziell beteiligen durfte. Seit der Bankenkrise hatte er sich nur noch deprimiert zur Arbeit geschleppt und jetzt, seit wir die Sache mit Calimero wussten, wollte er lieber hier sein, um uns zu unterstützen. Mein Mann hatte ihm natürlich zugesichert, dass es ihm und seiner Familie an nichts fehlen würde und so würde Papa jetzt in den Vorruhestand gehen und sich hier als Vater, Ehemann, Opa und Gärtner nützlich machen.
    »Ich möchte meinen Job auch kündigen«, jammerte Elias.
    »Möchtest du nicht, sonst hätten deine Augen nicht jetzt schon ihre Farbe geändert. Du bist nur noch ein bisschen unsicher und weißt nicht, wo du anfangen sollst.«
    »Das hast du gut zusammengefasst.«
    »Tjaha, ich bin klug.«
    Elias wollte gerade müde lächelnd etwas erwidern, als der Fernseher unsere Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Da lief ein heimlich gedrehtes Video von mir und Emilia auf dem Weihnachtsmarkt. Ich stopfte gebrannte Mandeln in mich hinein, während meine Schwiegermutter auf mich einredete. So sah es jedenfalls aus. In Wirklichkeit hatte sie mir von längst vergangenen Weihnachtsfeiern erzählt. Es war wirklich interessant gewesen, aber meine Blase hatte gedrückt und deswegen machte ich ein etwas verkniffenes Gesicht. Der TV-Sprecher teilte der Nation mit, dass es sich bei der blonden Vampirin um die Mutter des Königs handelte und endete mit dem Mörderwitz, dass man sie glatt für einen Weihnachtsengel halten könnte, wären da nicht die roten Augen und die Fangzähne. Ein echter Schenkelklopfer, oder? Keine Regung im Mundwinkel? Keine Sorge, ging mir auch so. Elias schaltete den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher