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Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Titel: Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles
Autoren: Jennifer Wolf
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Arm.
    »Du weißt doch, was ich meinte.«
    »Und was soll ich jetzt sagen? Ich kenne eine Menge männlicher Vampirsingles. Soll ich sie alle einladen und deinen Freundinnen vorführen?« Ich grübelte – da wollte ich aber dabei sein!
    »Speeddating«, sinnierte Aisha und Elias machte große Augen.
    »Nein Mädels, das könnt ihr gleich wieder vergessen.« Seine zittrige Hand drückte die meine in stillem Einverständnis. Alles wird gut.
    »Schade«, seufzten Aisha und ich im Chor. Dieses Mal knuffte Elias mich. Allerdings so liebevoll, dass ich es kaum gespürt hätte, wenn ich es nicht aus dem Augenwinkel gesehen hätte. In mir wuchs die innere Unruhe. Ich fühlte mich, als wäre ich vor irgendetwas auf der Flucht und meine einzige Rettung war es, mich abzulenken. Deswegen war ich auch sehr froh, als ich zu Hause David auf der Treppe zur Haustür sitzen sah. Elias war schon am Empfangshaus ausgestiegen, um die restlichen Termine für heute zu verlegen und wir hatten uns bereits bei Aisha bedankt und verabschiedet.
    »Hey du«, begrüßte ich meinen Bruder. Er sah auf und ich erschrak kurz, als ich ihn ansah. Er wirkte irgendwie kränklich.
    »Was ist los?«
    »Zu viel gepaukt. Mein Schädel dröhnt.« Er rieb sich die Schläfen und stand auf.
    »Wo willst du hin?«
    »Hallow abholen.«
    »Kann sie nicht selbst herkommen? Du solltest eine Tablette nehmen und dich hinlegen«, schimpfte ich ihn.
    »Ich habe heute schon«, er zählte es an seinen Fingern ab, »drei Aspirin genommen. Das blöde Zeug hilft nicht.«
    Ich wollte gerade ansetzen und etwas sagen, da grinste er mich an.
    »Außerdem gibt es viel natürlichere Methoden, um Kopfweh wegzubekommen.« Er zwinkerte mir zu und verschwand dann durch die Tür, nachdem er kurz über meine kleine Babykugel gerieben hatte. Ganz so, als wollte er sagen: Du weißt ja wie’s geht! Ich atmete tief durch und stromerte in der Hoffnung, etwas Ablenkung zu finden, durch die Villa. Getrieben von der Angst, die schlechten Neuigkeiten selbst aussprechen zu müssen, fand ich mich irgendwann doch vor meiner eigenen Wohnungstür wieder. Ich hörte oben meinen kleinen Adoptivbruder Michael laut lachen. Mama und Papa flachsten bestimmt mit ihm herum, denn die Grozas schliefen meist um diese Tageszeit. Jahrhunderte oder Jahrtausende alte Gewohnheiten legt man so schnell nicht ab. Ich schloss die Tür auf und trat ein. Sofort wurde ich ruhiger. Das hier war mein Reich. Alle Sorgen oder Ängste mussten draußen bleiben. Hier gab es nur Elias und mich, auch wenn mich das Maunzen zu meinen Füßen eines Besseren belehrte. Ich nahm die kleine schwarze Katze auf den Arm.
    »Ja, Minka, mein Mädchen, du gehörst auch dazu«, flüsterte ich ihr zu. Ich setzte mich mit ihr auf die Couch und kraulte sie hinter den Ohren. Nachdem ich ein paar Mal Luft geholt hatte, sah ich in ihre tiefgrünen Augen. »Weißt du Minka, unser Baby ist krank«, teilte ich der Katze mit, »es wird geistig be…«, ich brachte das Wort nicht heraus, »…schränkt sein.«
    Die Katze sah mich an, als wollte sie sagen: Toll und wann gibt’s jetzt was zum Fressen? Ich atmete erneut tief durch und setzte noch einmal an.
    »Unser Sohn wird geistig behindert sein.« In dem Moment fiel auch bei mir der Groschen.
    »Ein behindertes Kind, das sich schon als Baby wandelt«, seufzte meine Mutter und trocknete ihre Hände an einem Geschirrtuch ab. Ich saß bei ihr in der Küche und stocherte in meinem Wirsingauflauf herum. Wir sprachen nun schon seit über einer Stunde über Calimeros Krankheit.
    »Das wird nicht einfach werden, mein Schatz.«
    »Ich weiß.«
    »Wollt ihr das Baby trotzdem?« Sie setzte sich zu mir und ihre haselnussbraunen Augen wärmten mich ein wenig von innen. Ich nickte und sie lächelte.
    »Du weißt ja, dass Papa und ich für euch da sind.« Es war eine Feststellung, keine Frage.
    »Wo ist Papa eigentlich?«
    »Er spricht nebenan mit Elias.« Ich sah meine Mutter verwundert an. Liebevoll streichelte sie mir über den Kopf.
    »Papa oder Elias sollen es dir gleich selber sagen.«
    »Okay.«
    Ein Paar kleine, trippelnde Füße lenkte meinen Blick zur Tür. Michael kam auf mich zu gerannt. Er hielt ein Blatt in der Hand und drückte es mir etwas zu stürmisch in die Hand.
    »Schau mal, Miri!« Er grinste über beide Ohren. »Das habe ich für dich gemalt.« Kennt ihr diese Kinderbilder mit Strichmännchen, ein bis zwei Sonnen und vielleicht noch einem Baum drauf? Was Michael da hatte, war definitiv etwas ganz
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