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Omega

Omega

Titel: Omega
Autoren: Jack McDevitt
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bin es müde, mich ständig zu verdrehen, um alles zu sehen. Wir wären besser beraten, wenn wir uns in die Tür setzen.«
    »George«, sagte sie, »kannst du ein Muster erkennen?«
    »Bitte Parameter spezifizieren.«
    »Vergiss es.« Sie hörte, wie die Kühlschranktür geöffnet wurde.
    Tor wollte aufstehen, aber sie zog ihn zurück auf das Sofa. »Lass nur«, sagte sie. »Ich gehe.«
     
    Sie holte für alle Snacks aus der Küche, Schokoladenkuchen für sich und Maureen und Eis für Tor, und als das Kind aufgegessen hatte, brachte sie Maureen ins Bett. Später hatten sie noch Besuch, Tors Bruder und seine Frau aus Alexandria und MacAllister, der einen ganzen Haufen Geschenke mitbrachte. Außerdem tauchten immer noch weitere Reporter auf, und Michael Asquith rief an, um ihr zu sagen, dass sie am Freitag zum Dinner im Weißen Haus eingeladen sei.
    »Du bist ganz oben«, sagte Tor zu ihr. »Genieß es.«
    Das tat sie. Es war ein angenehmes Gefühl, die Person zu sein, auf die derzeit die meisten Trinksprüche ausgebracht wurden. Natürlich wusste sie, dass sie die Lorbeeren für etwas erhielt, was andere getan hatten, aber das war in Ordnung. Sie würde schon dafür sorgen, dass diese Personen Erwähnung fanden, sobald sich die passende Gelegenheit bot.
    Endlich, gegen 2:00 Uhr morgens, wurde es ruhiger, und sie waren ganz für sich allein. Sie holten Maureens Geschenke aus dem Schrank, legten sie unter den Baum und gingen zu Bett. Auf dem Weg ins Obergeschoss dachte Hutch immer noch über die Tewks nach. Irgendwo hatte sie irgendwas übersehen.
    Tor ging unter die Dusche. Hutch putzte sich die Zähne und beschloss, die eigene Körperreinigung auf morgen zu verschieben. Sie schlüpfte in ein hauchdünnes Nachthemd und dachte, wie nett es wäre, angemessen zu feiern. Aber kaum hatte sie sich ins Bett gelegt, da waren ihre Augen schon geschlossen, und ihr Kopf sank schwer in das Kissen.
    Die Tewks explodierten in Serien. Eine Art Muster. Ein paar hier, ein paar dort. Warum?
    Schon stand sie wieder auf, ging hinaus und starrte hinunter ins Wohnzimmer, das sie im schwachen Schein der Nachtlampe nur in Umrissen erkennen konnte.
    »Was ist los?«, fragte Tor, der plötzlich neben ihr aufgetaucht war.
    »Was hast du gesagt?«, fragte sie.
    »Ich habe gefragt, was los ist.« Er schlüpfte in seinen Morgenmantel.
    »Nein, davor.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung.«
    »Du hast gesagt, ich sei ganz oben und solle es genießen. Oder so was in der Art. Und vorher hast du gesagt, wir hätten uns besser an die Tür setzen sollen. Und das werde ich jetzt tun.«
    Seine Hand berührte vorsichtig ihre Schulter. »Priscilla, mein Schatz, wovon sprichst du?«
    »Von Blickwinkeln«, sagte sie. »Wir haben ein Muster gesucht, während wir in ihm drin waren. George?«
    »Ja, Hutch.«
    »George, ich will das Programm noch einmal sehen.«
    »Aus welcher Perspektive?«
    »Versuchen wir es von einem Punkt oberhalb des Orionarms aus. Vielleicht 20.000 Lichtjahre oder so.«
     
    Die Tewks explodierten in einem prachtvollen Rhythmus, eine, zwei, drei herrliche Eruptionen, nur ein paar Sekunden voneinander getrennt, und dann flammten neben einem Bild von Maureen in kurzer Folge nacheinander sechs blaue Lichter auf, gefolgt von einer perfekt synchronisierten Serie grüner Blitze, die im Zickzack über den Lehnsessel fegten. Und dann noch vier, blutrot wie die Augen eines Vampirs, neben dem Fenster.
    Und so ging es immer weiter. Natürlich war das Programm nicht vollständig. Der größte Teil des Geschehens fehlte, wenn ihre Annahme zutraf, dass die Wolken alle nach und nach Teil dieses unglaublichen Lichterspektakels wurden. Das ultimative Kunstwerk. Was sie hier sahen, waren nur ein paar Fragmente, der eine oder andere Ton in einer großen Melodie, und dennoch waren sie herrlich anzusehen.
    »Mein Gott«, sagte Tor.
    »So würde es aussehen, wenn man 16.000 Lichtjahre über der Milchstraße sitzen würde und mit einem andersartigen Zeitsinn gesegnet wäre. Und wenn man Spaß an Feuerwerk hätte.«
    »Aber wer…«
    »Keine Ahnung. Vielleicht längst tot. Vielleicht auch nicht. Aber ich nehme an, wer immer sie sind, sehr klug sind sie nicht.«
    »Das müssen sie sein«, widersprach er. »Denk nur an die Technik, die dazu nötig ist.«
    Sie blickte hinab auf die wunderbare Pracht der Milchstraße, beobachtete, wie die Tewkobjekte in einer Art Lichtchoreographie explodierten, und dachte, dass dies eines der wunderbarsten, der
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