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Ohne jedes Tabu

Ohne jedes Tabu

Titel: Ohne jedes Tabu
Autoren: Barbara McCauley
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sie nur hier und da auf Sehenswürdigkeiten aufmerksam gemacht.
    Raina war erleichtert, dass er nicht versucht hatte, das Gespräch zu vertiefen.
    Mit ihm und Emma allein im Auto zu sitzen hatte ihre Nerven ziemlich strapaziert. Lucian erfüllte ihre Sinne - der Klang seiner Stimme, sein Duft, die Wärme seines nahen Körpers. Mehr als einmal hatte sie sich dabei ertappt, wie sie ihn angestarrt hatte
    - seine kräftigen Hände auf dem Lenkrad, das ausgeprägte Kinn, die leicht gebogene Nase. Jedes Mal hatte sie sich hastig wieder abgewandt und ihre Schwäche verflucht.
    Zum Glück waren sie ]etzt endlich da. Sie hatte einen festen Plan gehabt, bevor sie nach Bloomfield gekommen war. Wenn sie noch fünf Minuten mit Lucian allein gewesen wäre, vielleicht sogar nur noch fünf Sekunden, dann, so fürchtete sie, hätte sie diesen Plan über den Haufen geworfen.
    Sie war zwar zu Melanies Babyparty hergekommen, doch es gab noch etwas anderes, was sie während ihres Aufenthaltes hier zu erledigen hatte. Etwas Wichtigeres und Beängstigenderes, als sie jemals zu tun gehabt hatte.
    „Raina!”
    Melanie war schon aus der Tür und die Verandastufen heruntergelaufen, als Raina aus dem Wagen kam und auf sie zurannte.
    Lachend und mit Tränen in den Augen umarmten sich die Freundinnen.
    „Oh, lass dich anschauen!” Bewegt und vorsichtig berührte Raina Melanies Bauch. „Es ist so wunderbar.”
    „Und dein Baby?” fragte Melanie aufgeregt. „Wo ist die Kleine?”
    „Sie ist gerade erst aufgewacht und wird wohl ein bisschen ungnädig sein.” Raina drehte sich zum Auto, und es verschlug ihr die Sprache, als sie Lucian mit Emma auf dem Arm neben dem Wagen stehen sah. Sie hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.
    „Sie wollte raus”, sagte Lucian und lächelte das Baby an. „Da ihr zwei beschäftigt wart, habe ich ihr den Wunsch erfüllt.”
    Emma strahlte ihren Retter an und berührte seine Wangen.
    Ihre winzigen Hände waren so weiß und weich im Gegensatz zu Lucians rauer sonnengebräunter Haut.
    Nein, du darfst sie nicht anfassen! wollte Raina rufen, doch sie presste die Lippen aufeinander.
    „Oh, Raina!” Melanie war bezaubert. „Oh, ist sie süß!”
    Trotz der heiklen Situation war Raina voller Stolz und Liebe.
    Sie wollte gerade zu Lucian gehen, um ihm ihre Tochter abzunehmen, doch Melanie war schneller.
    „Komm zu Melanie.” Melanie streckte die Hände aus.
    Emma lächelte sie an, schien jedoch durchaus zufrieden zu sein, dort, wo sie war.
    „Sie mag mich”, verkündete Lucian und hob das Baby hoch in die Luft.
    Emma krähte vor Vergnügen.
    „Sie weiß es halt nicht besser.” Melanie klatschte in die Hände, lockte Emma und nahm sie auf den Arm.
    Jetzt, da ihre Tochter bei Melanie war, fing Raina sich wieder.
    Langsam ließ sie den Atem heraus, den sie unbewusst angehalten hatte.
    „Ist sie nicht das bezauberndste Wesen, das du je gesehen hast?” Melanie bewunderte das Baby.
    „Stimmt”, me inte Lucian.
    Raina errötete, als sie bemerkte, dass sein Blick dabei nicht auf Emma, sondern auf ihr lag. Doch dann wurde sie wütend.
    Wie konnte Lucian es wagen, sie so anzusehen? War er so verdammt arrogant, dass er glaubte, er brauchte sie nur begehrlich anzublicken und schon würde sie wieder mit ihm ins Bett gehen?
    Und das, nachdem er sich nicht einmal an ihren Namen erinnert hatte?
    Sie würde weder auf seine Kommentare noch auf seine Blicke reagieren. Sie bereute die Nacht nicht, die sie zusammen verbracht hatten. Doch was auch immer für Gefühle sie ihm entgegengebracht hatte, sie waren inzwischen verflogen. Emma war die Einzige, die für sie jetzt noch zählte. Sie war ihr Ein und Alles.
    Jetzt kamen auch die anderen aus dem Haus. Cara mit ihrem Sohn auf dem Arm sowie Abby und Sydney eilten auf sie zu. Raina hatte die Frauen während ihres letzten Aufenthaltes hier kennen gelernt und freute sich darauf, sie wieder zu sehen.
    Lucian hielt sich im Hintergrund, während sie alle sich umarmten und Emma und Matthew bewunderten. Er mochte Frauen nicht immer verstehen, doch er wurde nie müde, sie zu beobachten. Und diese fünf Frauen waren wahrlich eine Augenweide. Doch es war vor allem die Lady, mit der er nicht verwandt war, die seine Aufmerksamkeit erregte.
    Wenn sie lächelte, ging ein Leuchten über ihr Gesicht, und ihre Augen funkelten. Also rann durch ihre Adern wohl doch kein Eiswasser. Während der Fahrt vom Flughafen hatte sie steif wie ein Stock dagesessen, doch jetzt bewegte sie sich mit
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