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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)
Autoren: Johann Löwen
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einige Wochen nötig gewesen, um den Vorgang abzuschließen.
    Spoon hatte sich erst dagegen gesträubt, dass Kepler ihr das Haus und den MVR überschreiben wollte, sich dann aber gefügt und chauffierte ihn zu den Behörden. Sie sprach nur, wenn es nicht zu vermeiden war. Sie sah ihn dabei nicht an, sie vermied jeden Blickkontakt. Es war für sie beide schwer, und Kepler hatte das Gefühl, dass zwischen ihnen eine unüberwindbare Mauer stand.
    Nachdem er alles erledigt hatte, buchte er d en nächsten Flug nach Kapstadt.
    Kepler stand vor Sonnenaufgang auf und rief ein Taxi. Danach ging er in die Haushälfte, die Budi gehört hatte. Im geisterhaft wirkenden Wohnzimmer verharrte er. Die Erinnerung an seinen Freund umgab ihn und er lächelte einmal kurz, bevor er sich verabschiedete und ins Schlafzimmer ging.
    Spoon schlief zusammengerollt auf der Seite, die Decke war von ihr abgerutscht. Kepler sah sie an und dachte an die Wiederholungen in seinem Leben.
    Wie vor Jahren Katrin, so hatte auch Spoon ihm ein Geschenk gemacht, das über alle Maßen groß war. Ihre Liebe bedeutete vielleicht, dass er noch nicht vollends verloren war und noch nicht alles verloren hatte. Spoon war eine Insel des Glücks im Ozean des grauen Nichts, das ihn umgab, sie war ihm vielleicht fast wie Budi vertraut. Sein Entschluss, allein zu gehen, wankte.
    Aber dann war ihm, als würde er sehen, wie an Spoon s wunderschönen Brüsten ihr rotes warmes Blut herunterlief. Das Bild war plastisch, er fühlte das Blut beinahe zwischen seinen Fingern rinnen und Spoons Leben davon tragen.
    Sein Herz begann zu rasen. Er konnte nicht in einem Märchen l eben, er konnte seine Welt nicht ignorieren, er wusste zu gut, wer und was er war.
    Genauso wie er wus ste, was er nicht war.
    Er nahm die Erinnerung an Spoon und ihren Duft mit und ging wie ein Dieb.
    Am Flughafen checkte er zügig ein, ging zum Gate und wartete auf das Boarding. Es begann eine Viertelstunde später. Kepler stand in der Schlange, als er eine Stimme hörte, die wie ein Messer über sein Herz schnitt.
    "Joe."
    Er drehte sich um.
    "Einfach so?", fragte Spoon.
    Sie sah ihm in die Augen. Schweigend griff er nach Spoons rechter Hand und zog die Hülse aus der Hosentasche heraus. Er legte das mattgelbe leere Röhrchen in Spoons filigrane Hand und schloss ihre Finger. Spoon hielt seine Hände mit ihrer linken Hand fest. Sie sahen einander stumm an.
    Das Klicken der Ticketlesemaschine hörte auf, alle Passagiere waren eingestiegen. Die Mitarbeiter des Flughafens warteten nur noch auf Kepler.
    Sie ließen ihm und Spoon zwei Minuten, dann ging ein junger Mann zu ihnen.
    Spoon trat an Ke pler, legte ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn. Sie löste sich von ihm, bevor der Flughafenangestellte bei ihnen war und sah Kepler in die Augen. Dann lächelte sie kurz und schmerzlich und ging weg.

8 7. Theresa schien sich zu freuen ihn zu sehen und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Auf der Fahrt fragte sie, ob er Lust hätte, mit ihr essen zu gehen.
    Kepler war zu allem bereit, um die Gedanken an Budi und an Spoon loszuwe rden, er stimmte zu und es gelang ihm, dabei halbwegs freudig zu lächeln.
    Vier Stunden später klingelte das Telefon. Smith teilte kurzangebunden mit, dass die Gulfstream in zwanzig Stunden abflugbereit am Cape Town International stehen wird, und erbat die Auskunft über das Ziel. Kepler nannte es ihm, dann legte der Waffenhändler auf. Kepler rief Grady an, dann Benjamin. Anschließend packte er den Bundeswehrrucksack. Seine wenigen Habseligkeiten ließen reichlich Platz übrig, aber den würde er noch brauchen.
    Theresa kam eine Stunde später. Kepler verabschiedete sich von ihren Eltern, dann ging er zu den Gr äbern und verabschiedete sich von Sahi.
    Von Budis Grab nahm er eine Prise Erde und legte sie in das Kästchen mit der Erde von den Gräbern seiner Eltern und Omas. Die Erde seiner Heimat vermischte sich mit der Erde, die seinen Freund bedeckte.
    "Leb wohl, Budi ", flüsterte er. "Vergib mir bitte."
    Dann ging er schnellen Schrittes zu Theres a, die am Auto auf ihn wartete.
    Sie fuhren nach Kapstadt. Auf der Long Street, einer der belebtesten Straßen der Innenstadt, mit unzähligen Kneipen, Restaurants und Nachtclubs, die sie zur Vergnügungsmeile machten, gingen sie essen. Danach stürzten sie sich in einem Nachtklub in das mottenhafte Nachtleben von Cape Town.
    Als sie miteinander tanzten, hatte Kepler das Gefühl, dass die junge todg eweihte Frau ihn brauchte. Nicht für
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