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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)
Autoren: Johann Löwen
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sie.
    "Ja."
    "Nimm mich mit", bat Spoon gehetzt.
    "Das kann ich nicht, Ana."
    "Warum?", flüsterte Spoon mit reißender Stimme.
    "Ich muss dich beschützen."
    "Indem du mich zurücklässt?", erkundigte Spoon sich fassungslos und aufgebracht. "Was für eine kranke Logik ist das denn?"
    Kepler hatte das Gefühl, dass sie ihn anschreie n und schütteln wollte.
    "Jeder Mensch der mit mir zu tun hatte, ist zu Schaden gekommen", antwort ete er schwer. "Katrin und meine Familie leben wenigstens noch, hoffe ich." Er hob den Blick. "Andere sind tot, Ana. Sieben meiner Männer sind tot! Und Budi, der einzige Mensch, den ich noch geliebt habe, mein einziger Freund, er ist gestorben, weil er mir gefolgt war."
    "Und ich?", fragte Spoon. "Ich liebe dich doch auch!"
    "Ich habe jede Frau, die mir begegnet ist, auf irgendeine Weise verletzt", sagte Kepler, "und lieber verliere ich dich, als dass ich zusehen muss, wie du auch stirbst." Er gebot ihr mit einer Handbewegung zu schweigen. "Als Budi in meinen Armen starb, habe ich mir geschworen, dass ich das wenigstens dir nicht antun werde." Er sah Spoon in die Augen. "Du wirst darüber hinwegkommen, Ana, und mich vergessen, auch wenn du mir nicht verzeihen kannst."
    "Nimm mich mit, irgendwohin wo niemand ist, wir können doch einfach für uns zusammenleben", flehte Spoon mit Tränen in den Augen.
    "Im Flugzeug habe ich darüber nachgedacht", sagte Kepler. "Dass wir irgen dwo abgeschieden leben und die Welt Welt sein lassen könnten."
    "Ja...", stimmte Spoon ihm mit wilder Hoffnung zu.
    "Es würde nicht funktionieren. Irgendwann wird die Welt mich wieder in die Finger kriegen und dann geht das Ganze von vorne los." Kepler sah ihr bittend in die Augen. "Ich habe mir auch deswegen keine Kugel in den Kopf gejagt, weil ich an deine letzten Worte dachte, ich wollte dich nicht mit der Ungewissheit quälen, das wäre schlimmer als das hier. Aber wenn du meinetwegen stirbst, bringe ich mich um. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass du verletzt wirst. Ich war für meinen Freund verantwortlich, aber ich habe ihn verloren, so wie ich schon zu viele verloren habe." Er sah Spoon in die Augen. "Es reicht."
    "Ich bin Polizistin", erinnerte sie ihn heftig.
    "Wenn es dein Schicksal ist, akzeptiere ich es", sagte Kepler. "Aber", schloss er endgültig, "ich werde nicht zulassen, dass mein Schicksal dich t ötet."
    Spoon blickte ihm in die Augen. Kepler hielt ihrem Blick stand. Und er bat sie stumm, ihn zu erlösen und gehen zu lassen. Gleichzeitig sagte sein Blick, dass wenn sie es nicht machte, er es selbst tun würde, ohne jegliche Rüc ksicht.
    "Wo willst du hin?", fragte Spoon. "Nach Hause?"
    "Ich habe keines", antwortete Kepler. "Meine wahre Identität ist ausgelöscht, meine jetzige wird es in ein paar Tagen sein. Ich verkrieche mich weit weg, wo die Welt etwas Zeit brauchen wird, um mich zu finden."
    "Wie ist dein wirklicher Name?" , verlangte Spoon zu wissen.
    Kepler war nicht derselbe Mensch, der vor Jahren nüchtern zwar, aber mit e inem Ideal nach Afrika gekommen war. Er hat aufgehört, dieser Mensch zu sein, als er im sudanesischen Dschungel den ersten Schuss aus einer SWD abgefeuert hatte. Damals hatte er gedacht, er würde damit Leben retten und es beschützen.
    Den Mann, den er damals gerettet hatte, hatte er vor zwei Tagen selbst get ötet.
    " Joe", antwortete er. "Mein Name ist Joe Luger."

8 6. Es waren nicht die Kleidung oder das Bargeld in seinem Safe, das Kepler mitnehmen wollte. Es waren das Foto von ihm, Budi, Sahi, Massa und Ngabe, das Rebecca gemacht hatte, und das Blechkästchen mit der Erde von den Gräbern seiner Eltern und seiner Oma. Er nahm das Wakizashi mit, Katrins DVD und Omas alte Bibel, ein kleines Buch, gebunden in weiches Leber. Er hatte nicht einmal darin gelesen, aber er wollte dieses Buch nicht zurücklassen.
    Dann sah er Abudis Unterlagen, die er bei seiner ersten Flucht aus Afrika mi tgenommen hatte. Er wusste zwar nicht wozu er es je brauchen könnte, aber das Päckchen wog fast nichts, und er nahm es mit.
    Kepler blieb zwei Tage in Durban, um sein eigentliches Vorhaben durchzufü hren. Dazu hatte es nicht nur seines MSS-Ausweises bedurft, sondern auch Gradys Intervention. Kepler musste ihn anrufen, als er Spoon das Haus überschreiben wollte. Der Direktor bestätigte dem Beamten der zuständigen Behörde, dass Agent Aburni gefallen war, und dass Agent Luger in dessen Vollmacht handelte.
    Gradys Einschreiten beschleunigte das Ganze, sonst wären bestimmt
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