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Oh Schreck, die Miesbachs kommen

Oh Schreck, die Miesbachs kommen

Titel: Oh Schreck, die Miesbachs kommen
Autoren: Harald Tonollo
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Brennnesselbeete von wild wachsenden Blumen zu befreien. Doch jetzt sollte er diesen stinkenden Müll entsorgen, den irgendjemand unverschämterweise in seinen herrlichen Garten geworfen hatte. Was hatten die Menschen nur plötzlich gegen die Rottentodds? Man konnte doch niemanden aus einer Stadt ekeln, nur weil er etwas anders war als alle anderen! Wen störte es denn, dass die Rottentodds lieber Maden und Schmeißfliegen aßen als Schweinekoteletts und Rinderbraten? Und dass sie Disteln schöner fanden als Rosen … so etwas war doch schließlich Geschmackssache. Damit tat man doch keinem weh! Gunther verstand die Welt nicht mehr.
    Nachdem Herr und Frau Rottentodd beschlossen hatten, den Vorfällen keine Beachtung zu schenken, wusste Pit, dass ernicht mehr die geringste Chance hatte, einen Zauber gegen Magenbitter zu verhindern. Polly, Pampe und Palme suchten jetzt nach einem besonders fiesen Zauberspruch, um es dem Bestatter heimzuzahlen. Für sie stand fest, dass
er
hinter all dem Ärger steckte. Schließlich hatte niemand sonst Interesse daran, sie loszuwerden. Das musste auch Pit zugeben. Aber er wollte erst Beweise haben. Doch Polly und die Zwillinge wollten Rache. Es ging schließlich um die Familienehre! Und so hoffte Pit, wenigstens das Schlimmste verhindern zu können.
    »
Zauber gegen Schlangen im Schlafzimmer
«, las Pampe vor. »Ich weiß nicht. Irgendwie ist das alles nicht das Richtige.«
    »Gib mal her!«, befahl Polly und nahm ihrem Bruder das Zauberbuch aus der Hand. »Von den 777 Zaubersprüchen muss doch einer für diesen ekligen Magenbitter dabei sein.« Sie blätterte weiter. Pampe streckte sich erschöpft auf seinem Bett aus, während Palme unruhig im Zimmer auf und ab tigerte. Pit schaute nachdenklich aus dem Fenster und beobachtete, wie der arme Gunther den Müll in große Plastiktüten schaufelte.

     
    Plötzlich hob Polly ihren Kopf und grinste breit. »Der hier!«, triumphierte sie. »Der ist perfekt! Das wird diesem Friedensreich Magenbitter eine Lehre sein!«
    Am nächsten Tag schien sich der Sommer zu verabschieden. Schwere graue Wolken verdeckten die Sonne, und als Polly zum Schulbus ging, blies ihr ein stürmischer Wind ins Gesicht.
    Wenigstens sind diese Ekelpakete Conrad und Eduard noch nicht da, dachte Polly erleichtert. Doch an der Bushaltestelle grinsten ihr die beiden dann erwartungsvoll entgegen. Pit allerdings war nirgends zu sehen.
    »Oh, die Prinzessin der Disteln und Ratten!« Conrad verbeugte sich spöttisch. »Haben Euer Majestät erholsam geruht?«
    »Oder schläft es sich auf einer Müllhalde etwa nicht besonders gut?«, sagte Eduard.
    »Oh, heute Nacht habe ich kein Auge zugemacht«, äffte Conrad Polly nach. »Es liegt so ein merkwürdiger Duft nach Müll in der Luft.« Eduard prustete los.
    Polly verdrehte genervt die Augen. »Wie armselig, ihr habt wohl nichts Besseres zu tun, als uns den ganzen Tag hinterherzuspionieren. Uns stört so ein bisschen Müll im Garten nicht. Außerdem ist der jetzt wieder weg.«
    »Das stimmt«, gab Eduard zu. »Aber wann wird der Rest entsorgt?«
    »Was denn für ein Rest?«, stöhnte Polly.
    »Na, all diese Rottentodds!«, wieherte Eduard und schlug seinem Bruder dabei auf die Schulter.
    Polly kniff gefährlich die Augen zusammen. Nach Magenbitter seid ihr dran, dachte sie. Macht euch auf einiges gefasst.
    In diesem Moment kam der Bus. Wo blieb Pit bloß? Direkt nach der Schule wollten sie sich doch mit den Zwillingen vor Magenbitters Bestattungsinstitut treffen!
    Pampe schaute so unauffällig wie möglich durch das Schaufenster der
Friedensreich Magenbitter Beerdigungsgesellschaft
. Im vorderen Bereich des Raumes standen, ordentlich nebeneinander aufgereiht, fünf verschiedene Särge. Im hinteren Teil saß der Bestatter an einem breiten Schreibtisch und war mit mehreren Ordnern gleichzeitig beschäftigt.
    Pampe drehte sich zu seinem Zwillingsbruder um. »Alles klar! Magenbitter ist da! Jetzt fehlen nur noch Polly und Pit.«
    Palme schaute auf seine Uhr. Die Schule war seit zwanzig Minuten aus – die beiden hätten längst da sein müssen.
    »Versteh ich nicht«, sagte Palme. In diesem Augenblick sah er Polly um die Ecke biegen.
    »Wo ist Pit?«, rief Pampe ihr entgegen.
    »He, nicht so laut«, zischte Palme. »Willst du ganz Ätzdorf auf uns aufmerksam machen?«
    »Pit war nicht in der Schule«, sagte Polly besorgt, als sie bei den beiden angekommen war. »Hoffentlich ist nichts Schlimmes passiert.«
    »Was soll denn passiert
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