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Oh Happy Dates

Oh Happy Dates

Titel: Oh Happy Dates
Autoren: Holmes Lucy Anne
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hätte ich das beste Vorsprechen der Welt abgeliefert, ohne die Rolle zu bekommen, und ich will nicht darüber reden. Ich werde weitermachen und bis zum nächsten Mal warten.
    »Hast du mal in diesen Junggesellenblog reingeschaut?«
    »Nein, habe ich nicht. Ich habe dir doch gesagt, dass mich Blogs nicht mehr interessieren.« Ich kehre mit Julia im Schlepptau ins Wohnzimmer zurück. Sie bleibt mit in die Hüften gestemmten Händen und bebendem Busen schwer atmend auf der Türschwelle stehen.
    »Sie hat ihn nicht gelesen, Leute«, sagt sie ernst.
    »Was soll denn an dem Blog von diesem blöden Kerl dran sein?«
    Acht Augen schauen mich an.

    »Wo ist dein Computer?« Sie keucht. Julia in Rage. Es ist mir egal.
    »Sag ich nicht«, erwidere ich ruhig.
    »Sarah«, kreischt sie und läuft in mein Zimmer. Sie nimmt meinen Schreibtisch auseinander. Ich stehe dabei und sage: »Kalt, kälter, ein bisschen wärmer«, wie bei diesem Kinderspiel, bei dem man irgendetwas Verstecktes finden soll. Das reizt Julia. Sie wirft sämtliche Kleidungsstücke, die auf dem Boden liegen, auf mein Bett. Dann bleibt sie in der Mitte meines Zimmers stehen und brummt: »Wo ist dieser verdammte Laptop, Sarah? Wo ist der Laptop, Sarah?«
    Ich stachele sie an: »Sag ich nicht, sag ich nicht.« Ich amüsiere mich köstlich. Das ist eine ziemlich getreue Kopie der Gespräche, die wir führten, als ich noch rauchte und Julia ständig meine Zigaretten versteckt hat, um mich zum Aufhören zu bewegen. Sie kommt dem Gesuchten immer näher, bis sie auf ihren Knien liegt und unters Bett schaut.
    »Gefunden!«, ruft sie aus. Sie fischt ihn heraus und schreitet damit ins Wohnzimmer. Ich folge ihr kopfschüttelnd.
    »Du wirst ihn aufladen müssen«, sage ich boshaft lächelnd.
    »Ich habe das Ladegerät gesehen«, sagt sie, drückt Carlos den Laptop in die Hand und stürmt zurück in mein Zimmer.
    »Warum sollte mich interessieren, was dieser Junggeselle zu sagen hat?«, frage ich sie.
    »Da stehen Sachen drin, die du lesen solltest. Es könnte dir helfen, zu deinem alten Selbst zurückzufinden, Sare«, sagt Nikki freundlich.
    »Das ist lieb gemeint. Aber ich möchte nicht wieder zurück in meine Blogabhängigkeit.«

    Julia kommt zurück. Der Computer ist eingesteckt, und sie tippt.
    »Setz dich hierher, du dickschädelige, nervige beste Freundin.«
    Ich rühre mich nicht vom Fleck.
    »Heb sie hoch, Carlos«, weist sie ihn entschlossen an. Er erhebt sich vom Sofa.
    »Nein, ich wiege eine Tonne und bin ganz verschwitzt«, japse ich und eile zu dem Stuhl, den Julia mir anbietet. »Pass auf, wenn es dich glücklich macht, lese ich den Blog.«
    Ich schaue auf den Bildschirm. Er wird ausgefüllt von einem Mann mit nacktem Oberkörper mit einer Fertigmahlzeit für eine Person in der Hand. Man kann weder seinen Kopf noch den Teil unterhalb seiner Taille sehen. Nur einen sehr durchtrainierten Torso.
    »Der Kerl hat sogar ein Foto reingestellt. Ich habe nie herausgefunden, wie man das macht«, murmele ich.
    Keiner sagt etwas. Er sieht zum Anbeißen aus, wenngleich ein durchtrainierter Oberkörper mich immer an Simon erinnern wird. Ich werde einen Mann kennenlernen müssen, dessen Bauch die Form eines chinesischen Kloßes hat. Ich beginne, seine Worte mit übertrieben männlicher Stimme vorzulesen.
    > Ich bin Junggeselle.
    »Mein Blog fing an mit ›Ich bin Junggesellin‹. Wie unoriginell.«
    > Ich liebe eine Frau und weiß nicht, was ich tun soll.
    »So was wie Liebe gibt es nicht, Kumpel. Sieh zu, dass du drüber wegkommst.«
    > Ich liebe sie, seit ich sie ein paar sehr einfallsreiche Schritte zu »Love Shack« habe machen sehen, als ich achtzehn war.
    »Wenn es Schritte zu ›Love Shack‹ sind, auf die du aus bist, dann bin ich deine Lady«, sage ich und erwärme mich für ihn.
    > Sie inspiriert mich.
    »Mann, den hat’s aber erwischt.«
    > Wenn ich es ihr sagen würde, würde sie mir sagen, ich sei ein Blödmann, und mir ihre Faust in den Magen rammen.
    »Klingt ganz nach mir.«
    > Ihre Magenschläge schmerzen mehr, als ich zugebe.
    »Tolle Frau.«
    > Aber sie hat niemals ihren Traum aufgegeben, und das inspiriert mich. Sie hat keinen »anständigen Job«. Sie ist Schauspielerin. Sie ist brillant und umwerfend. Sie wird einen Film in Hollywood drehen. Ich bin so stolz auf sie. Sie zu kennen und mitzukriegen, wie sie für das kämpft, was sie erreichen möchte, hat mich dazu gebracht, dasselbe zu tun. Und jetzt habe ich das Hilfsprojekt auf die Beine gestellt,
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