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Öland

Öland

Titel: Öland
Autoren: Johan Theorin
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erneute Rekonstruktion des
     Tathergangs in der Polizeiwache gefordert. Es folgte eine Anzeige gegen Henriksson wegen Mordes an Gunnar Ljunger
     und fahrlässiger Tötung von Jens Davidsson.
    Schließlich wurde an einem kalten und grauen Wintertag
     das Grab von Nils Kant geöffnet.
    Die Spurensicherung der Polizei hatte ein Zelt über dem
     Grab errichtet, es sah aus wie eine kleine Kirche aus weißem
     Stoff. Tagelang waren sie dort beschäftigt gewesen und nur
     ab und zu in den Vorraum der Kirche gekommen, um sich
     aufzuwärmen. Während der Bergungsarbeiten wurden nicht
     nur die Überreste von Nils Kant in seinem Sarg gefunden,
     sondern auch die eines bis dahin unbekannten Mannes. Recherchen ergaben, dass es sich um einen Schweden handelte,
     der einige Jahre in Südamerika gelebt hatte und offensichtlich auch dort ums Leben gekommen war.
    In einer Grube unter dem Sarg versteckt fanden die Ermittler einen dritten, wesentlich kleineren Körper. Erst dann war
     der Fall endgültig gelöst, konnte die Akte endgültig geschlossen werden.
    Presse, Funk und Fernsehen schickten ihre Leute nach Marnäs,um jeden Schritt zu beobachten. Für einen Lokalreporter
     im Zentrum des Geschehens waren das hektische Zeiten gewesen. Bengt war es schwergefallen, seine journalistische
     Distanz zu der Geschichte aufrechtzuerhalten, und hatte in
     seinen Artikeln allzu oft niedergeschlagen geklungen. Er
     hatte Henriksson seit Jahrzehnten gekannt und gemocht,
     ihm fiel es darum schwer, etwas Erfreuliches in diesem
     Drama zu erkennen.
    Aber jetzt schien die Sonne. Nach mehr als zwanzig Jahren
     in der Erde konnte der kleine Junge endlich richtig beerdigt
     werden.
    Nach der kurzen Zeremonie am Grab machten sich Julia
     und Gerlof Davidsson langsam wieder auf den Weg zur Kirche, gefolgt von Jens' Vater Michael, der in einigen Metern
     Abstand hinter ihnen ging.
    Julia und Gerlof sprachen kein Wort miteinander, hatten
     die ganze Zeit kein Wort gewechselt. Dennoch hatte Bengt
     das untrügliche Gefühl, dass die beiden sich so nahestanden,
     wie es zwei Familienmitgliedern überhaupt möglich war.
    »So, das hätten wir im Kasten, oder fehlt noch was?«, sagte
     der Fotograf und ließ seine Kamera sinken.
    »Nein, wir können fahren.«
    Er hatte sich kein einziges Wort notiert und würde vermutlich nur einen kurzen Text zu dem Bild verfassen.
    Das musste genügen. Aber wenn ihn später jemand fragte,
     wie das Begräbnis des kleinen Jungen gewesen war, antwortete Bengt Nyberg stets, er habe es als hell, würdevoll und
     friedlich empfunden – als eine Art Abschluss.

DANKSAGUNG
    D ie Handlung von Öland spielt zum größten Teil auf der
     schönen gleichnamigen Insel, irgendwann Mitte der Neunzigerjahre. Aber es ist ein Öland, das teilweise nur in der Phantasie des Erzählers existiert. Weder die Personen noch die
     Geschäfte, die in der Geschichte auftauchen, haben reale Vorbilder, viele der Orte sind frei erfunden.
    Besonders dankbar bin ich meinem Großvater, Kapitän Ellert Gerlofsson, und seinem Bruder, dem Friseurmeister und
     Taucher Egon Gerlofsson, dafür, dass sie ihre Geschichten
     und Erinnerungen mit mir geteilt haben. Für die Unterstützung bei historischen Fakten möchte ich Kapitän Stellan Johansson aus der Provinz Bohuslän, dem Journalisten Kristian
     Wedel aus Göteborg sowie dem Rechtsanwalt Lars Oscarsson
     aus Jönköping danken.
    Viele Freunde haben mir beigestanden und geholfen: Bedanken möchte ich mich bei Kajsa Asklöf, Monica Bengtsson,
     Victoria Hammar und Peter Nilsson aus der Schreibgruppe
     Litter; ebenso bei Jacob Beck-Friis, Niclas Ekström, Caroline
     Karlsson, Rikard Hedlund, Mats Larsson, Carlos Olguin, Catarina Oscarsson, Michael Sevholt, Kalle Ulvstig und Anders
     Weidemann sowie meinen lieben Verwandten, Lasse und Eva
     Björk aus Kalmar, Hans und Birgitta Gerlofsson aus Färjestaden und Gunilla und Per-Olof Rylander aus Borgholm.
    Auch meinen fleißigen Lektoren möchte ich herzlich danken, allen voran Rickard Berghorn von der Zeitschrift Minotauren sowie Kent Björnsson vom Verlag Schakt, der sich
     großartig um viele meiner Kurzgeschichten gekümmert hat,
     und natürlich Lotta Aquilonius im Verlag Wahlström & Widstrand, die mich hervorragend betreut hat.
    Meine Mutter, Margot Theorin, hat sich eine Lobeshymne
     für die großzügige Bereitstellung ihrer alten und neuen Heimatbücher und Zeitungsartikel über Öland verdient.
    Zuletzt möchte ich Helena und Klara umarmen und
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