Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition)
Autoren: Joachim Koller
Vom Netzwerk:
verschwand er in der Steuerkabine. Sekunden später hörten alle den Motor aufheulen.
     

    Ein weiteres Erdbeben durchzog die Insel und ließ das Boot in der kleinen Bucht ebenfalls schaukeln. Gonzales steuerte das Boot vorsichtig bis dem Punkt, wo sie ins offene Meer hinausfahren konnten.
    „ Achtung, es wird schneller!“, gab er über den Lautsprecher bekannt. Miguel und Ramon kümmerten sich um Jose. Ramon hatte mehrere Wasserflaschen geholt und Miguel mischte einige Medikamente dazu, die Jose helfen sollten. Auf Ramons Frage, wofür die Tabletten waren, antwortete Miguel, dass sie seinen Kreislauf unterstützen sollten, mehr schien Jose nicht zu benötigen. Wobei Miguel nicht genau wusste, was sein Freund und Partner benötigte, er hatte noch nie mit jemand zu tun gehabt, der auferstanden war.
    „ Was ist denn im Wald passiert?“, wollte Ramon wissen.
    Miguel nahm sich ebenfalls eine Schmerztablette, die er schnell hinunterspülte, in der Hoffnung das Stechen in der Schulter würde dadurch besser werden. Er legte sich neben Jose mit dem Rücken auf den Bootsboden, blickte in den blauen Himmel und schnaufte.
    „ Wenn ich Dir das sage, hältst Du uns alle für verrückt“, antwortete er Ramon und ließ seine Nase wackeln.
     

    Joaquim stand mit Monja und Eric am Heck des Schiffes und blickte auf die Insel. Das Meer war ruhig, aber rund um die Insel konnten sie noch hohe Wellen sehen, vermutlich von den Erdbeben, die diese kleine Insel heimsuchten.
    „ Diese Erdbeben … waren die wirklich wegen uns?“, fragte Monja.
    Eric legte den Arm um sie.
    „ Entweder habe ich halluziniert, oder alles, was wir in den letzten Stunden erlebt haben ist wirklich passiert. Dann aber auch, dass eines dieser Lichtwesen mir mitgeteilt hat, dass wir noch nicht bereit dafür sind. Wofür genau, weiß ich zwar nicht, aber ich nehme stark an, dass man auf dieser Insel, nach den Erdbeben, nichts mehr finden wird.“
    Monja blickte zur Insel.
    „ Vielleicht haben sie sogar recht“, meinte sie gedankenverloren.
    „ Stell Dir einfach vor, was passieren würde, wenn unsere Entdeckung bekannt geworden wäre“, überlegte Eric.
    „ Eine Pflanze, die aus dem Nichts Wasser produziert, die anscheinend alle Wunden heilen kann? Eine Pflanze, die sich quasi selbst vermehrt? Es bräuchte keine Medikamente mehr, Nahrungsprobleme wären abgeschafft. Wie viele Menschen, Gruppierungen, Nationen würden dafür über Leichen gehen, Kriege anzetteln, um in den Besitz zu gelangen. Ganz zu schweigen von der Möglichkeit, einfach so auf den Mars zu gelangen?
    Nein, ich glaube wirklich, dafür ist die Welt noch nicht bereit.“
    Eric küsste sie auf die Stirn.
    „ Das ist leider wahr, meine geliebte Princesa.“
    „ Niemand wird uns glauben, was wir erlebt haben, das ist Euch schon klar?“, meinte Monja.
    „ Davon abgesehen, dass wir alle unter strenger Geheimhaltung arbeiten und das alles sowieso nie passiert ist“, warf Joaquim ein.
    „ Was wird aus der roten Bruderschaft?“, fiel Eric ein.
    „ Ihr oberstes Mitglied ist verschwunden, vielleicht suchen sie ein neues. Ich nehme an, es wird einige Überlegungen geben, ob sie nicht wieder zu einer friedlichen Vereinigung zurückkehren sollten. Jedenfalls werden ihnen das einige Personen nahelegen.“
    „ Ist euer Auftrag damit erledigt?“
    „ Ja, mein Kind. Das Ziel war es, die Bruderschaft davon abzuhalten, den Tempel zu finden und nebenbei selbst herauszufinden, was es mit der Legende auf sich hat. Ich weiß zwar nicht, was man von unserem Abschlussbericht halten wird, aber für mich ist das Wichtigste, dass es Euch beiden gut geht.“
    Monja löste sich von Eric und umarmte Joaquim.
    „ Danke. Einfach danke für alles. Ohne Dich, ohne Euch alle hätten wir das nicht geschafft.“
    Joaquim drückte sie an sich. Ihm fehlten die Worte und Eric konnte sehen, wie gerührt er war.
    „ Ich lasse Euch mal etwas alleine.“ Er blickte ein letztes Mal auf die Insel, die aus der Entfernung ganz friedlich aussah und ging zu Gonzales in die Kabine.
    „ Wir haben noch knapp hundert Kilometer bis Campeche. Ich nehme an, dass uns einige von Miguels Leute erwarten werden. Für Euch wird das dann wohl das Ende einer langen Reise bedeuten. Will ich eigentlich wissen, was ihr erlebt habt?“
    „ Kommt darauf an, ob Du an Außerirdische, unsichtbare Mächte und sonstige verrückte Sachen glaubst.“
    Gonzales grinste ihn an und schüttelte den Kopf.
    „ Ich werde mir nachher die Story von Miguel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher