Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition)
Autoren: Joachim Koller
Vom Netzwerk:
und Gesteinsproben erwartet, aber dann hatte sich alles binnen Minuten zerschlagen. Die Bilder, die ihnen nun gezeigt wurden, waren zwar sehr interessant, aber nur ein kleiner Trost im Vergleich zu den geplanten Erkenntnissen.
    „ Und was daran ist nun so geheim?“, fragte ein anderer Kollege.
    „ Dazu komme ich nun“, bekam er knapp als Antwort.
    Das Bild wechselte. Die untere Hälfte des Bildes war dunkel, im oberen Teil war der Marsboden deutlich zu erkennen.
    „ Es sieht ganz danach aus, als wäre die Sonde in eine kleine Öffnung gefallen, oder hat beim Aufsetzen eine dünnere Gesteinsschicht durchbrochen“, erklärte ihnen der Mann im Anzug.
    „ Entschuldigung!“, unterbrach ihn eine Frau aus der letzten Reihe. Walter kannte sie. Doktor Susanne Widmar war über die Jahre eine gute Bekannte von Walter geworden. Die Expertin auf dem Gebiet der Planetologie war bekannt für ihre schnell aufbrausende Art. Mehrmals war sie mit den Kollegen aneinandergeraten, wenn sie überzeugt war, im Recht zu sein.
    Susanne Widmar stand auf und blickte den unbekannten Mann verärgert an.
    „ Was wollen Sie eigentlich von uns? Die Mission ist im Moment nahe am Scheitern. Uns bleibt gerade noch die Mars Express - Sonde, aber die Landeeinheit …“, fuhr sie den Mann an.
    „ Diese Landeeinheit wird wahrscheinlich er Grundstein für eine der größten Entdeckungen der Menschheit sein“, meinte dieser emotionslos.
    Fragende Blicke waren auf ihn gerichtet.
    „ Dies ist das letzte Bild, das wir von Beagle 2 empfangen haben. Denke Sie bitte daran, es ist streng geheim und nichts davon wird vorerst an die Öffentlichkeit kommen.“
    Walter überlegte, was dieser unbekannte Mann ihnen wohl für eine Entdeckung anzubieten hatte.
    Als das große Bild vor ihm an der Wand erschien, verschlug es nicht nur ihm die Sprache. Eine junge Frau ließ einen kurzen Schrei los, ein anderer richtete sich spontan auf und fiel fast mit dem Sessel rückwärts. Susanne Widmar blinzelte mehrmals und wich einen Schritt zurück von ihrem Tisch. Walter blickte mit offenem Mund und staunenden, aufgerissenen Augen auf die Wand.
    Die Kamera von der Sonde musste durch eine Höhlendecke durchgebrochen sein. Das Bild wurde scheinbar gemacht, als die Sonde in die Höhle fiel.
    Die Wände rostig rot, fast leuchtend. Aber das Unglaubliche war am Boden der Höhle zu sehen.
    Dort wuchsen unzählige unbekannte Pflanzen in den verschiedensten Farben. Die Blätter schimmerten in allen möglichen Rot- und Brauntönen, gelbliche Knospen waren in alle Richtungen geneigt. Eine weitere Pflanze fiel Walter auf. Der untere Teil glich einem Ameisenhügel. Aus der oberen Spitze ragte ein langer bräunlicher Stil mit Dornen in die Luft, an dessen Ende eine Blüte war, in deren Mitte eine blaue Knospe herausleuchtete. Mehrere dieser blauen Knospen lagen auf dem roten Steinboden. Bei jeder Pflanze waren auf dem Boden kleine grasähnliche Büschel zu erkennen.
    Walter schüttelte den Kopf, schloss für einen Moment die Augen und sah erneut zu dem Bild.
    „ Verstehen Sie nun, meine Damen und Herren, warum unser Treffen hier streng vertraulich ist?“, fragte der Mann am Pult, immer noch ohne Emotionen.
    „ Das … das heißt … Wir haben Leben auf dem Mars gefunden“, stotterte Walter, der aufstand und das Bild in sich aufsog. Seit Jahrzenten war er überzeugt davon, dass es außerhalb der Erde Anzeichen für außerirdisches Leben geben musste, nun hatte er den Beweis vor seinen Augen.
    „ Sie haben es erkannt. Wir haben sie alle hier ausgewählt, um ein neues Projekt auf die Beine zu stellen. Eine bemannte Reise zum Mars um diese Pflanzen zu untersuchen und einzusammeln“, offenbarte der mysteriöse Mann ihnen.
    Ein Raunen ging durch den Raum. Jeder begann zu reden.
    „ Das würde viel zu lange dauern.“
    „ Wir brauchen unbedingt Unterstützung. Die NASA, Förderungen von der UNO, …“
    „ Das wird unser Bild vom Universum verändern.“
    Der Mann hob die Hand und wartete ab, bis sie die Aufregung gelegt hatte.
    „ Ich möchte sie nun bitten, sich zu überlegen, was sie benötigen, um dieses Projekt zu realisieren. Wir haben den ganzen Tag Zeit und ich werde alle Vorschläge von ihnen notieren.“
    „ Ich brauche etwas zu trinken. Ich bin gleich wieder da“, meinte Walter und drehte sich in Richtung Tür.
    „ Denken Sie daran, Herr Knoth. Kein Wort zu irgendeiner Person“, ermahnte ihn der Mann.
    Walter zuckte leicht zusammen. Wer auch immer dieser Mann war,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher