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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition)
Autoren: Joachim Koller
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Gasleitung zurückgeführt und hinter vorgehaltener Hand wurde Walter inzwischen für verrückt erklärt. In zwei Tagen sollte er die Heimreise nach Wien antreten, da man seine Hilfe bei der europäischen Raumfahrtsbehörde nicht mehr benötigte.
    Er saß auf einer Parkbank, in einen dicken Mantel gewickelt und telefonierte mit seiner Tochter, Monja.
    „ Ja, mein Schatz. Ich freue mich schon sehr auf Dich. Ich weiß, dass auch Du Dir schwer tust, mir zu glauben, aber ich werde meine Untersuchungen nicht aufgeben.“
    „ Vater, komm einfach zurück und wir reden in aller Ruhe darüber. Vielleicht kannst Du, wenn etwas Gras über diese Sache gewachsen ist, zurückkehren und Deine Arbeit fortsetzen“, sprach die junge Frau auf ihren Vater ein.
    „ Nein, mein Kind. Die werden mich nie wieder in ihre Nähe lassen oder mir etwas glauben. Wer auch immer dieser Mann war und wer auch immer uns töten wollte, hat ganze Arbeit geleistet. Ich habe hier nichts mehr. Ich will nur noch heim und vorerst einfach nur verkriechen. Mit der Zeit werde ich überlegen, wie es weitergehen soll.“
    Nachdem er ihr nochmals versprach, sich sofort zu melden, sobald er in Wien gelandet war, verabschiedete er sich von seiner Tochter. Seine Frau war vor über zehn Jahren verstorben, seitdem gab es nur noch Monja, sein Kind. Er hatte sie über die Jahre sehr vernachlässigt und immer seine Arbeit als wichtiger angesehen, doch nun war sie die Einzige, zu der er wollte.
    Wahrscheinlich würde es ihn nicht lange in Wien halten und er sich bald auf die Suche nach Hinweisen zu der Höhle machen, aber zuerst wollte Walter seine Tochter besuchen.
    Als er aufstand und einige Schritte in Richtung des berühmten Wahrzeichens von Paris machte, gesellte sich ein Mann an seine Seite.
    „ Ein beeindruckender Bau, dieser Eiffelturm, finden Sie nicht auch?“, fragte der Mann mit spanischem Akzent.
    Walter drehte sich zu ihm.
    Der sonnengebräunte Mann war mindestens einen Kopf größer als er und hatte millimeterkurz geschorene dunkle Haare, auf denen einige Schneeflocken glänzten. Am auffälligsten waren seine abstehenden Ohren und sein Körperbau, der Walter im ersten Moment auf einen Bodybuilder schließen ließ. Seine dunklen Augen wirken freundlich und er lächelte Walter an.
    „ Kenne ich Sie?“, fragte er den Fremden.
    „ Nein, Herr Knoth, noch nicht. Ich bin Miguel und ich glaube Ihnen.“
    Miguel sah ihn an und ließ seine Nase leicht wackeln. Der Anblick war für Walter belustigend, aber er ließ sich nichts anmerken. Er konnte sich noch kein Bild machen, ob er diesem Fremden vertrauen konnte.
    „ Sie glauben mir was?“, fragte er skeptisch nach.
    „ Die Explosion bei der ESA, die Bilder vom Mars, das Zeichen an der Wand, die Verbindung zu den Maya. Gehen wir etwas spazieren, ich möchte Ihnen etwas über mich und meine Freunde erzählen. Sie werden schnell merken, dass Sie mir vertrauen können“, sagte er mit sanfter Stimme zu ihm.
    „ Ihnen vertrauen? Warum sollte ich das?“ Walter war immer noch sehr unsicher, ob er dem Mann Glauben schenken sollte.
    „ Weil wir zu Joaquim gehören, ich glaube, das ist Grund genug.“
    Der Name ließ Walters Skepsis sofort verfliegen.
    „ Lassen Sie uns gehen, ich habe Ihnen viel zu erzählen“, meinte Walter lächelnd.
     

Kapitel 2
     

    Wien
    Acht Jahre später
    10. Jänner 2013
     

    Die schwarze Limousine parkte sich am Flughafen ein. Der Fahrer stieg aus und sein Gesichtsausdruck verriet, dass es nicht sein bester Tag war.
    Für Eric Solado war es sogar ein besonders schlechter Tag. Gestern hatte er noch mit Freunden seinen 35. Geburtstag gefeiert und war bester Laune.
    Doch die hatte sich am Nachmittag bei Dienstantritt sofort drastisch verschlechtert. Er musste zu seinem Chef und dieser verkündete ihm keine guten Nachrichten.
    „ Es tut mir sehr leid, Herr Solado. Aber mir sind die Hände gebunden, diese Anweisung kommt von ganz oben. Ich muss mehrere Fahrer entlassen und darunter leider auch Sie. Mein Angebot an Sie ist, dass sie diese Fahrt heute Abend noch erledigen und dann den restlichen Monat und auch den kompletten Februar bezahlt bekommen“, waren seine Worte gewesen.
    Eric musste sich sehr zusammenreißen, um nicht ausfällig zu werden. Er war seit fast vier Jahren Chauffeur für dieses Unternehmen gewesen und hatte sich in all den Jahren nichts zuschulden kommen lassen und keinen Unfall verursacht. Aber das alles zählte wohl in den Augen der Geschäftsführung nicht.
    Es war
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