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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition)
Autoren: Joachim Koller
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anhören und versuchen alles zu verstehen. Hat Deine Freundin gefunden, wonach ihr Vater gesucht hat?“
    Eric blickte hinaus zu Monja, die mit Joaquim an der Reling stand und plauderte.
    „ Ich glaube schon.“ Er wandte sich wieder Gonzales zu.
    „ Sind Deine Männer schon in Campeche gelandet?“
    „ Ja, vor wenigen Minuten. Der mexikanische Geheimdienst ist informiert, die holen die Hubschrauber dann ab. Einer gehört ja ihnen, den anderen werden sie zurück zur Militärbasis bringen. Sie werden auch dafür sorgen, dass niemand Spuren findet, die auf meine Leute zurückzuführen sind. Das hat mir Miguel versprochen und ich muss sagen, diesem Kerl vertraue ich.“
    „ Und wie geht es mit Dir weiter?“, wollte Eric wissen. Gonzales grinste über das ganze Gesicht.
    „ Mit mir? Ich werde heimfahren, heute Abend ein oder mehrere Biere zu mir nehmen und ab morgen wieder mein normales, ruhiges Leben führen. Ohne Raketen, ohne Waffen und ohne Geheimdienst.“
    Eric wollte gerade gehen, als Gonzales ihn am Arm festhielt.
    „ Aber unter uns: Das war eine echt geile Sache, ich bin froh, dabei gewesen zu sein.“
     

Kapitel 19
     

    Zwei Wochen später
    Am Strand von Play del Carmen
     

    Der feine, weiße Sandstrand war nicht besonders voll, obwohl es ein idealer Badetag war.
    Monja saß in einem knappen, dunkelblauen Bikini am Tisch der Bar und hielt Erics Hand, der nur eine knielange Badeshorts trug. Beide waren inzwischen von der Sonne ordentlich braun gebrannt. Nach ihrer Rückkehr und einer Unterredung mit einigen Männern des mexikanischen Geheimdienstes hatten sie sich entschieden, noch einige Zeit in Mexiko zu bleiben, dieses Mal als Touristen. Unter anderen hatten sie sich die Maya-Stätten in Chichen Itza und Palenque bei Tageslicht angesehen. Joaquim hatte sich freigenommen und war zu ihrem persönlichen Reiseleiter geworden.
    Die Vorgesetzten von ihrem mexikanischen Agententrio hatten dafür gesorgt, dass ihre Namen in keinem Bericht aufschienen. Nebenbei hatten sie von der mexikanischen Regierung noch ein Dankeschön in Form von knapp zwei Millionen Euro erhalten. Natürlich war es auch eine Art Schweigegeld, denn das Erlebte durften sie nicht weiter erzählen, das hatte Miguel ihnen mehrmals deutlich gesagt.
    „ Was wird uns in Wien erwarten?“, überlegte Monja laut.
    „ Das Chaos, das wegen uns veranstaltete wurde, dürfte inzwischen in Vergessenheit geraten sein. Meine Eltern sind sehr gespannt, was ich ihnen berichten werde und sie freuen sich schon auf Dich.“
    „ Wir müssen uns noch eine gute Geschichte überlegen, die wir erzählen dürfen, mein Schatz.“
    Die beiden Verliebten lächelten sich die ganze Zeit über an. Eine schwarze Limousine blieb an der Promenade stehen und hupte. Monja erkannte den Wagen sofort.
    „ Sie sind da!“, freute sie sich und deutete auf den Wagen. Die hintere Tür öffnete sich und nacheinander stiegen Miguel, Joaquim, Jose, Ramon und Gonzales aus. Sie sahen das Pärchen und kamen zu ihnen.
    „ Schau sie Dir an, alle im Badeoutfit!“, rief Eric laut lachend.
    Die ankommenden Männer trugen allesamt knielange Badehosen. Miguel und Joaquim trugen noch ein offenes Hawaiihemd in hellen Farben, die wie verwaschene Farbkleckse aussahen. Miguel hatte eine Umhängetasche dabei, ansonsten kamen sie alle mit leeren Händen und einem freundlichen Gesicht. Die Anspannung ihres gemeinsamen Abenteuers war ihnen nicht mehr anzusehen. Sogar Miguels Schulter schien wieder komplett genesen zu sein.
    „ Hallo, mein Kind!“, begrüßte Joaquim seine leibliche Tochter, umarmte sie und drückte sie fest an sich.
    Eric schüttelte jedem die Hand und setzte sich mit ihnen an den großen Tisch der Strandbar. Die Kellnerin kam, aber noch, bevor sie fragen konnte, drehte sich Jose zu ihr und murrte: „Bier für alle, kalt und flott.“
    Ramon sah ihn ernst an.
    „ Mein Osa Mayor, was habe ich Dir gesagt?“
    Jose blickte ihn an, dann wieder zur verdutzten Kellnerin und setzte ein gekünsteltes, breites Lächeln auf.
    „ Bitte“, sagte er, so höflich, wie er konnte. Er drehte sich zu Ramon.
    „ Besser so?“
    „ Habt ihr Euren Urlaub, also den richtigen jetzt, genossen?“, wollte Miguel wissen.
    „ Und wie! Joaquim hat sich als perfekter Reiseleiter herausgestellt. Er wusste sogar Sachen, die ich noch nie gelesen habe“, erklärte Monja begeistert, „Ein paar Tage haben wir noch, bevor wir zurück in die Realität müssen.“
    „ Aber vorher kommt ihr noch auf einen
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