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Obsession (German Edition)

Obsession (German Edition)

Titel: Obsession (German Edition)
Autoren: Simon Rhys Beck , Wolfram Alster
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Lippen geleckt hat.
    Allerdings werde ich hier gewiss nicht tatenlos herumstehen, während die beiden Polizisten mit Brix reden. Thomas hat meine Absicht richtig gedeutet, denn er begibt sich sofort zur Theke, während ich den beiden Polizisten folge und mich demonstrativ an den Billardtisch lehne, was dem älteren Polizisten – seinem Blick zufolge – nicht gefällt, während der jüngere – ich bin mir jetzt fast sicher, dass er ein Gast des »Addiction« ist – die Gelegenheit eines uneingeschränkten Ausblicks auf mich nützt und mich wohlgefällig mustert. Gut, ein Punkt für mich.
    »Herr Mendelssohn?« Der ältere von beiden – wobei der Begriff »älter« ein Absurdum an sich ist, denn der eine ist schätzungsweise 26, während der jüngere um die 22 zu sein scheint – nimmt Fabrice, Carola und Brix in Augenschein.
    »Ja?« Brix scheint verwundert, fasst sich aber rasch wieder.
    »Können wir mal einen Blick auf Ihren Personalausweis werfen?«
    Brix greift kommentarlos in sein Portemonnaie und reicht den Polizisten seinen Ausweis. »Klar, bitte.«
    Der jüngere von beiden nimmt den Ausweis, schreibt die Daten in ein Buch, geht dann ein paar Meter beiseite und spricht über das Handfunkgerät mit seiner Zentrale, um die Daten zu überprüfen. Seltsam. Nach einer Weile kommt der jüngere von beiden zu Brix, drückt ihm den Ausweis in die Hand, und meint zu seinem Kollegen: »Alles in Ordnung«, worauf der andere Brix streng mustert. »Sie haben hier Hausverbot. Ich nehme an, Sie wissen das.« – »Hat er nicht«, mischt Carola sich ungefragt ein.
    Der Polizist runzelt die Stirn. »Und wer sind Sie?«
    Fabrice sieht Carola vermutlich das erste Mal in seinem Leben lächeln, auch wenn es nur ein sehr feines Lächeln ist. »Carola Stahl, ich bin Prokuristin der Geschäftsführung, und, mit Verlaub, ich entscheide, wer hier Hausverbot bekommt und wer nicht.«
    Der Wortführer der Polizisten zieht ein nachdenkliches Gesicht. »Dann sollten Sie das vielleicht mit Herrn Schiffner klären, der hat uns nämlich angerufen.«
    Carola nickt. »Das werde ich sofort nach diesem Gespräch hier tun. Ist die Angelegenheit damit erledigt?«
    Beide Polizisten nicken, der ältere zuckt mit den Schultern, als ginge ihn das nichts an.
    »Schönen Tag noch.« Dann drehen sie sich um und gehen. Als der jüngere beim Rausgehen Thomas ein »Tschüss« zuwirft, bin ich mir ziemlich sicher, dass er ein Gast von uns ist. Sieht so aus, als wären beide schwul, dazu waren ihre Blicke dann doch zu deutlich. Allerdings versteckt sich der ältere von beiden viel zu sehr hinter seiner Uniform.
    Aber ich bin mir auch darüber im Klaren, dass das nicht mein Problem ist. Mein Problem ist jetzt erst einmal die Tatsache, dass Brix entlassen worden ist. Aber darum kümmert sich Carola, die inzwischen ihren Milchkaffee ausgetrunken hat und in Richtung Sauna stöckelt. Ihr Blick verheißt jedenfalls nichts Gutes für Dirk, und da hat sie meine volle Unterstützung, denn die Aktion mit der Polizei war deutlich daneben. Beziehungsweise sie wird meine Unterstützung in dem sicherlich notwendigen internen Gespräch haben, falls sie jetzt Dirk rauswirft. Das war nämlich deutlich eine Nummer zu hoch gegriffen, und ich glaube auch ehrlich gesagt nicht, dass Brix sich so daneben benommen hat, dass ein solcher Schritt auch nur ansatzweise gerechtfertigt werden könnte.
    Whatever, wenn den Rest des Abends so wenig los ist wie in den letzten Stunden werden wir wohl etwas früher schließen, was unsere freien Tage verlängert. Wobei, so direkt frei werden wir auch nicht haben. Unser allwöchentlicher Großeinkauf steht nämlich genauso an wie das ausgiebige Ausschlafen, und vielleicht bleibt auch noch etwas Zeit für einen Nachmittag am Baggersee ... übermorgen. Jetzt jedoch sind noch ein paar Stunden durchzuhalten, und es sind genügend Gläser da, die dringend einer Politur bedürfen – wenn es außer mir schon keiner macht.
     

7
     
    »Frank Eins für Frank Eins-Dreizehn.« Sven meldet sich mit gelangweilter Stimme frei für den nächsten Einsatz.
    »Weißt du, was Mist ist?«, fragt er Lars mit diesem Funkeln in den Augen, das Lars immer wieder hoffen lässt.
    »Hm?« Lars versucht, sich nichts anmerken zu lassen.
    »Wir müssen hier Dienst schieben ... wetten, dass der Barkeeper und dieser Mendelssohn ein Paar sind? Hast du die Blicke gesehen, die die beiden getauscht haben?«
    Lars grinst anzüglich. »Kann schon sein. Aber den Barkeeper hätte ich
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