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Obsession (German Edition)

Obsession (German Edition)

Titel: Obsession (German Edition)
Autoren: Simon Rhys Beck , Wolfram Alster
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sechs ist Brix endlich eingeschlafen. Glücklich, versteht sich, ausgiebig befriedigt und eng an mich gekuschelt. Dass ich nicht schlafen konnte, mit dem bereits bekannten Ergebnis, hatte ich bereits erzählt. Nun, ich werde mich heute Abend im »Addiction« erkundigen, was es darüber zu berichten gibt.
     
    Das »Addiction«? Eine Diskothek mit großer Cruising-Area für Schwule, einer Kneipe (dem »Little Add«) und einer Sauna (»Add’s Bath«) im Keller der Kneipe. Toller Laden, insgesamt über 3000 Quadratmeter groß. Und unsere Wohnung direkt darüber, im ersten Stock. Macht Sinn, dass wir da wohnen. Schließlich arbeiten wir beide da, und obwohl das Ganze schallgeschützt ist, sind wir ja immer unten, wenn offen, also Krach ist, und so war Markus, offiziell unser Chef, einverstanden damit, an uns zu vermieten. Wir wohnen da echt schön, 750 Quadratmeter zum Spottpreis. Alles offen, eine riesige Loft-Wohnfläche und fast 400 Quadratmeter im Wintergarten, mit viel Holz und Glas und überhaupt. Warm, gemütlich und freundlich.
    Die Kollegen sind nett, die Schichtleiter machen keinen großen Stress, der Chef lässt uns in Ruhe, und überhaupt denkt jeder, dass Brix und ich einfach nur cool drauf sind, immer Bock auf Sex haben und sozusagen die Vorzeige-Schwulen des Ladens sind. Dass der Laden uns gehört, weiß nur Markus. Markus Klein, Objektmanager – unser Strohmann.
    Als wir aus Berlin nach Frankfurt/M. gezogen sind, kam uns dieser leer stehende Laden nämlich gerade recht. Und so teuer war das Ganze auch nicht, es trägt sich inzwischen, und so ist es ein lockerer Spaß. Und es weiß wie gesagt keiner, wem der Laden wirklich gehört. Kein Gast, kein Personal, kein Schichtleiter und vor allem kein Kollege oder Wirt einer anderen Szenekneipe.
    Klar, der eine oder andere Schichtleiter wundert sich zwar ein bisschen, es ist nämlich schon vorgekommen, dass dem einen oder anderen von uns gekündigt wurde, aus den unterschiedlichsten Gründen, aber am nächsten Tag waren wir wieder da, und Markus hat das auch immer den Schichtleitern gegenüber logisch vertreten.
    Und es gab wirklich schon genügend Gründe; gestern war wieder so ein Tag. Dieses Mal ist Brix abgemahnt worden, weil er mich beim Arbeiten gestört hat. Olaf, der neue Sonntagabend-Chef hat da was missverstanden, fürchte ich. Es ist ja nicht das erste Mal, dass Brix eine CD einschiebt, auf der 40 Minuten Nonstop-Musik drauf sind, und zu mir an die Bar kommt. Und es war eigentlich auch nicht so viel los, dass es wirklich gestört hätte, dass wir ein wenig rumgeknutscht haben. Okay, ich war schon wieder so heiß, dass er mich wahrscheinlich einfach über die Bar hätte legen und vernaschen können, aber das ist eine andere Sache. Haben wir in anderen Läden schon gemacht, jeder nur mit einem knappen Fetzen Stoff bekleidet, auf dem »Mehr gibt’s im Addiction« stand, unangemeldet und ohne Absprache mit dem jeweiligen Boss. Mann, hat’s da Hausverbote gehagelt!!! Aber es war lustig, in der Szene haben wir unseren Ruf weg, und die Leute strömen nur so zu uns. Ist das nicht die Hauptsache?
    Ich muss bei dem Gedanken daran leise lachen, und das genügt schon, Brix wird wach und schaut mich an. Ich liege auf dem Bauch, drehe den Kopf in seine Richtung und schaue ihm tief in die Augen. Dann lächelt er im Halbschlaf und küsst mich, als ob er sich selbst beweisen müsste, dass ich nicht aus Luft, sondern Wirklichkeit bin. Als ob er es nicht schon oft genug bewiesen bekommen hätte in der Zeit, in der wir jetzt zusammen sind.
    Zugegeben, wir hatten große Probleme, uns endlich zu verstehen, zu finden und dergleichen mehr, aber wir haben es geschafft, wir führen eine glückliche, liebevolle und ausgefüllte Partnerschaft und haben dabei unseren Spaß. Und so, typisch für Brix, werden seine Küsse sehnsüchtiger und lustvoller, unsere Zungen spielen miteinander, und die Finger seiner rechten Hand gehen auf meinem Körper auf Wanderschaft, streicheln meine Hüften und Leisten, meine Seiten und meinen Rücken, meine Schultern und meinen knackigen festen Po. So liebkosen wir uns eine Weile und kuscheln, bis neben mir im Bett ein Magen deutlich hörbar knurrt. Wir müssen lachen.
    »Ich sollte dich zum Frühstück vernaschen«, grinst Brix. Ein weiterer Kuss, und dann gehen wir gemeinsam duschen, frühstücken zusammen und machen uns bereit für einen weiteren Tag »Addiction«, Brix im »Add’s Bath« an der Kasse und ich an der Bar im »Little Add«, wie
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