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Oase der Versuchung

Oase der Versuchung

Titel: Oase der Versuchung
Autoren: Olivia Gates
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Geplänkel. Dafür ist später noch genug Zeit.“ Er sah Hassan an. „Amir lässt schön grüßen. Nachdem er und ich das ganze Königreich auseinandergenommen haben, um dich zu finden, wollte er keine Minute länger von seiner Verlobten getrennt sein …“, sagte er spöttisch.
    „Das Königreich habt ihr auseinandergenommen? Wie rührend. Dann, hoffe ich, werden wir es wieder zusammensetzen“, konterte Hassan.
    Talia war sich sicher, dass kaum ein anderer so gelassen reagiert hätte.
    Amjad fuhr fort: „Na ja, immerhin trage ich als ältester Bruder eine gewisse Verantwortung für dich. Ich konnte dich ja schlecht in der Wüste verschmoren lassen, noch dazu, da ich die Informationen dringend brauche. Und das Reich zusammensetzen kannst du selbst. Aufräumen ist etwas für jüngere Geschwister …“
    Talia blieb der Mund offen stehen. Hassan legte den Arm um sie und sagte zu seinem Bruder: „Ach Amjad, wie sehr ich dich vermisst habe.“
    Amjad machte eine wegwerfende Handbewegung und wandte sich Talia zu. Obwohl er ihr direkt in die Augen sah, redete er in der dritten Person. „Was hat diese Frau, was andere nicht haben? Du musst es ja wissen, du kennst ja so viele. Was ist nur Besonderes an ihr?“
    „Wie wäre es, wenn du dich zur Abwechslung mal um deine eigenen Angelegenheiten kümmern würdest?“, fragte Hassan.
    Aber Amjad fuhr unbeirrt fort: „Wie sie mich ansieht! Faszinierend. Sie ist eine mutige Frau, stimmt’s? Oder tut sie nur so, weil sie gemerkt hat, dass dir das gefällt? Zu verlieren hat sie ja nichts.“
    Hassan schlug ihn zur Warnung auf den Oberarm. „Jetzt reicht es aber! Spar dir deine abfälligen Bemerkungen, oder du bekommst meine Fäuste zu spüren!“
    Amjad verzog die vollen Lippen zu einem Grinsen. „Erst siehst du tatenlos zu, wie Amir Johara verfällt. Und jetzt hast du selbst nichts Eiligeres zu tun, als ebenfalls deine Freiheit aufzugeben. Ist sie auch schwanger? War sie wenigstens dazu nütze … dass wir die Informationen bekommen, die wir brauchen?“
    Aha, daher wehte der Wind …
    Die drei anderen hatten sich schon zurückgezogen, um alles für den Rückflug vorzubereiten. Vielleicht wollten sie die Brüder auch allein lassen, damit sie selbst miteinander klarkamen.
    Auch wenn Amjad ein eindrucksvoller Mann war: Hassan war eindeutig der Stärkere. Kein Zweifel also, wer in einem Kampf gewinnen würde. Nur dass Amjad offenen Auseinandersetzungen aus dem Weg ging …
    Ohne Talia loszulassen, sagte Hassan langsam und feierlich: „Hör gut zu, Amjad. Ich sage es nur ein Mal: Talia gehört mir. Sie ist meine Prinzessin.“
    Talia blieb fast das Herz stehen. Wie wunderbar sich das anhörte! Aber es konnte nicht sein. Diese Aussage bedeutete Himmel und Hölle zugleich. Und Hassan ließ sich nicht aufhalten.
    „Ihr verdanke ich mein Leben. Dir wird nichts anderes übrig bleiben, als dich an sie zu gewöhnen, ob es dir passt oder nicht.“
    Plötzlich sprach Amjad Talia direkt an. „Sehen Sie, Frau Doktor? So ist er, Ihr Prinz. Kaum gibt es Schwierigkeiten, schon wird er aggressiv. Keine gute Voraussetzung für eine Beziehung, was?“
    Dann wandte er sich wieder Hassan zu. „Und ich habe so große Hoffnungen auf dich gesetzt. Dann wünsche ich dir in Zukunft viel Spaß beim langweiligen Alltag zu zweit.“
    Bevor sie ihm die Meinung sagen oder Hassan seine Drohung wahr machen konnte, ließ Amjad sie stehen und ging zum Hubschrauber zurück.
    Einige Oasenbewohner waren gekommen, um sich zu verabschieden.
    Als Talia – unter Tränen – und Hassan ihnen versprachen, wiederzukommen, besaß dieser unsympathische Amjad doch tatsächlich die Frechheit zu hupen!
    Talias Rückkehr unterschied sich grundlegend von dem, wie sie die Hauptstadt verlassen hatte.
    Dass sie in einem Hubschrauber des Königshauses und umgeben von Prinzen zurückkommen würde, hatte sie vor zwanzig Tagen nicht einmal ahnen können. Und dass sie an Hassans Seite saß, erweckte in ihr den Eindruck, als wäre seitdem ein ganzes Leben vergangen …
    Nach der Landung auf dem Privatflugplatz der Prinzen zog Talia sich um. Hassan hatte dafür gesorgt, dass sie passende Kleidung vorfand. Auch er zog sich um, und in getrennten Limousinen wurden sie zum Palast gefahren.
    Hassan hatte ihr seinen Plan erklärt: Um die Verräter zu täuschen, sollte sie sich zunächst als eine Freundin seiner Cousine Laylah ausgeben. Nach einiger Zeit würde es ganz natürlich erscheinen, wenn er sich in die blonde Schönheit
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