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Oase der Versuchung

Oase der Versuchung

Titel: Oase der Versuchung
Autoren: Olivia Gates
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noch hässlicher und regelrecht Furcht einflößend. „Sie Idiotin! Sie sind auf Hassan hereingefallen und wollen ihm helfen! Hätte ich mir ja denken können. Dieser Frauenheld! Aber ich werde Ihnen beweisen, dass er und seine Familie Ihre Hilfe nicht verdienen. Sondern Rache.“
    Dann brach die Verbindung ab.
    Talia wusste nicht, wie lange sie vor sich hingestarrt hatte, aber schließlich stand sie auf. Sie musste Hassan anrufen. Er würde Rat wissen.
    Als sie begann, seine Nummer zu wählen, stürzten zwei maskierte Männer herein. Einer trug ein Gewehr; Widerstand war demnach zwecklos.
    „Wir tun Ihnen nichts“, sagte der Bewaffnete. „Wir wollen Ihnen nur etwas zeigen. Kommen Sie mit.“
    Durch die Terrassentür führten sie sie durch die Gärten um den Palast herum, bis sie ihn an anderer Stelle, ebenfalls durch eine Terrassentür, wieder betraten.
    Dann standen sie in einem leeren Raum. Aus dem Zimmer nebenan drang unverkennbar Hassans Stimme. Offenbar telefonierte er …
    „Ach was! Ist das vielleicht die erste Frau, mit der ich mich abgebe und die ich danach fallen lasse? Warum sollte sie mir mehr bedeuten als die anderen? Normalerweise sind Frauen für mich ein angenehmer Zeitvertreib. Aber sie hat mich fast das Leben gekostet. Noch dazu musste ich sie gesund pflegen! Nur um festzustellen, dass sie gar nichts weiß. Ich habe eine Stinkwut auf sie. Aber ich lasse mir nichts anmerken, schließlich kann sie sich jederzeit wieder gegen mich stellen. Und außerdem kommt sie vielleicht doch noch an Informationen heran …“
    Einen Moment schwieg er. Dann setzte er hinzu: „Dass ihr Bruder freikommt, habe ich ihr nur gesagt, damit sie mir weiterhin vertraut. Sie würde alles für mich tun. Dafür bin ich so weit gegangen, ihr zu sagen, dass ich sie liebe. Wenn nötig, hätte ich ihr sogar angeboten zu heiraten.“
    Wieder schwieg er, weil offensichtlich die Person am anderen Ende der Leitung redete. Dann lachte er. „Normalerweise vermeide ich unnötige Opfer. Aber jeder ist ersetzbar, und schließlich geht es um ein Königreich. Sie nützt mir nicht mehr. Warum sollte es mich also interessieren, ob sie am Leben bleibt oder nicht?“

12. KAPITEL
    „Hast du gut zugehört, ya ghabeyah ?“ Dummkopf!
    Gar kein Ausdruck, dachte Talia, völlig am Boden zerstört.
    Die albtraumhafte Stimme fuhr fort: „So spricht dein Prinz mit seinem Kronprinzen über dich! Das sind seine wahren Gefühle. Hässlich, nicht? Willst du immer noch mit den Informationen zu ihm gehen? Oder ist dir Rache doch lieber?“
    Talia starrte das Telefon auf dem Bett an. Wer hatte es eingeschaltet? Und wie war sie hierher zurückgekommen?
    Sie war allein im Zimmer. Offenbar waren die beiden Maskierten gegangen. Aber deren Chef, ihr sogenannter Informant, ließ sie nicht in Ruhe.
    Irgendwann kehrte Stille ein.
    Talia lag bewegungslos auf dem Bett und fühlte sich vor innerem Schmerz wie gelähmt. Nicht einmal weinen konnte sie. Unablässig klangen Hassans harte Worte in ihr nach.
    Er hat es nicht so gemeint. Bestimmt gibt es eine Erklärung für sein Verhalten. Wollte er Amjad versöhnlich stimmen, um ihn sich auf diese Weise vom Hals zu halten? Vielleicht will er nicht, dass Amjad sich in unsere Angelegenheit einmischt. Oder irgendetwas in der Art. Es muss ihm unendlich schwergefallen sein, so etwas zu sagen. Sicher wird er es mir bald erklären. Er liebt mich. Sonst würde ich nicht glauben …
    „Talia.“
    Hassan ist hier! Oder träume ich nur?
    Mit einem Ruck setzte sie sich auf. Er war tatsächlich da und sah sie an.
    Bitte, mein Liebster, nimm alles zurück. Klär die ganze Sache auf. Mach, dass alles wieder gut wird.
    Aber zum ersten Mal wirkten seine Augen völlig ausdruckslos. Auch die Stimme klang gleichgültig, als er sagte: „Tut mir leid, dass ich dich störe, aber der Privatjet wartet.“
    „Warum?“, hörte sie sich mit schwacher Stimme fragen.
    „Er bringt dich nach Hause.“
    Entsetzt spürte sie die … Kälte, die von ihm ausging. Sie stand auf, wie um aus der Nähe in seinen Augen vielleicht doch noch etwas zu finden. Als könnte sie so die Wahrheit herausbekommen.
    Aber sie sah nichts. Nur die Gefühllosigkeit, die sie sehen sollte.
    Plötzlich hielt Talia alldem nicht mehr stand. Sein Betrug … seine Herzlosigkeit … Aber eines wusste sie: Egal wie tief verletzt sie war – rächen würde sie sich nicht. In diesem Punkt hatte sich ihr Informant, der die Aal Shalaans vernichten wollte, getäuscht.
    Hassan hatte
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