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Nur wenn es Liebe ist

Nur wenn es Liebe ist

Titel: Nur wenn es Liebe ist
Autoren: Brenda Jackson
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einer Frau verbracht hatte. Es war einfach nicht gut, allein in einem Hotelzimmer zu sitzen.
    Doch anstatt sich einen Drink zu bestellen, entschied sich Quade für einen Spaziergang am Strand. Er zog Jeans und T-Shirt an und schlüpfte in ein Paar Sandalen. Dann warf er einen Blick auf den Digitalwecker, der auf seinem Nachttisch stand. Es war fast ein Uhr morgens.
    Als er das Zimmer verließ und die Tür hinter sich zuzog, fiel ihm das Telefongespräch mit seiner Mutter wieder ein. Er war total überrascht gewesen, als sie ihm erzählt hatte, dass sein Cousin Clint jetzt verheiratet war.
    Denn erst vor wenigen Monaten hatte er Clint auf der Hochzeit seines Bruders Spencer getroffen und sich eine ganze Weile mit ihm unterhalten. Clint schien damals voller Zukunftspläne zu sein – beruflich. Nachdem er seinen Job als Texas Ranger aufgegeben hatte, war er Partner von Durango und McKinnon Quinn geworden, um Pferdezüchter zu werden. Während des ganzen Gesprächs war kein einziges Mal die Rede von einer Frau gewesen. Und jetzt war er verheiratet? Dahinter musste mehr stecken als nur die romantische Geschichte, die ihm seine Mutter aufgetischt hatte.
    Mit wenigen Schritten war Quade beim Fahrstuhl, der ihn sechs Stockwerke tiefer in eine Lounge bringen würde, von der aus er direkt an den Strand gehen konnte. Das Hotel war fast leer, denn die meisten der Zimmer waren für den Präsidenten und seinen Mitarbeiterstab reserviert. Die First Lady wurde ebenfalls erwartet, dazu noch weitere hohe Staatsgäste. Während dieses dreitägigen Besuchs würde es für Quade keine ruhige Minute geben, denn er musste im Hintergrund dafür sorgen, dass alles nach Plan lief und keine Sicherheitslücken entstanden.
    Er atmete tief durch, als ihm die frische Brise in die Nase stieg, und schon nach wenigen Schritten hatte er den Strand erreicht. Der Sand unter seinen Füßen war weich und feinkörnig, und die Meeresbrandung war sanft. Scharmel-Scheich war ein traumhafter Ferienort auf der Sinai-Halbinsel. Die Hotels boten jeden Komfort, und so war es kein Wunder, dass hier vor allem die Reichen und Schönen Urlaub machten. Im Mondlicht konnte Quade die Reihe von Luxushotels ausmachen, die direkt am Sandstrand errichtet worden waren.
    Ein paar seiner Leute hatten vor, hier noch ein paar Tage auszuspannen, nachdem der Präsident abgereist war. Quade blieb dazu leider keine Zeit, denn er hatte seiner Mutter versprochen, auf jeden Fall zur Taufe von Thorns Sohn zu kommen.
    Thorn war einer seiner vielen Cousins, und Quade hatte durchaus Familiensinn. Er freute sich jedes Mal aufs Neue darauf, nach Atlanta heimzukehren. Die Westmorelands waren eine große Familie, und diese Familie wuchs in letzter Zeit durch Hochzeiten und Geburten unaufhörlich weiter. Und dann gab es da noch das große Genealogieprojekt seines Vaters, der herausfinden wollte, wie lange es bereits Westmorelands in den USA gab und wie viele er noch nicht kannte. Denn es hatte sich herausgestellt, dass es noch einen Zwillingsbruder des Urgroßvaters gab, von dem man bisher geglaubt hatte, dass er bereits mit Anfang zwanzig verstorben war. Jetzt aber schien es, als sei dieser Raphael Westmoreland noch am Leben, der als das schwarze Schaf der Familie galt, weil er damals mit der Frau eines Priesters durchgebrannt war. Quades Vater und sein Zwillingsbruder James waren geradezu besessen von der Idee, Nachkommen dieses rebellischen Urgroßonkels aufzuspüren.
    Quade war noch nicht lange am Strand unterwegs, als er plötzlich ein tiefes, unergründliches Verlangen spürte, eine Sehnsucht nach etwas, das er nicht benennen konnte. Das Gefühl war so stark, dass sich sein Atem beschleunigte.
    Aufmerksam ließ er den Blick schweifen, so weit er in der Dunkelheit etwas erkennen konnte. Dann blieb Quade stehen. Es schien, als stiege mit einem Mal Nebel auf, sodass er noch weniger erkennen konnte als zuvor. Gleichzeitig wurde das starke Gefühl, das ihn ergriffen hatte, noch intensiver. Vorsichtig sah er sich um. Und tatsächlich – nur wenige Sekunden später teilte sich der Nebel, und durch das helle Mondlicht erkannte Quade eine Frau, die auf ihn zukam.
    Sie war definitiv die schönste Frau, die er je gesehen hatte.
    Er kniff kurz die Augen zusammen und öffnete sie wieder, um sicherzugehen, dass er sich das Ganze nicht nur einbildete. Die Frau war ganz in Weiß gekleidet. Sie trug eine weiße Leinenhose und eine weiße Bluse, doch ihr dichtes glattes Haar war schwarz und reichte ihr bis
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