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Nur wenn du mich hältst (German Edition)

Nur wenn du mich hältst (German Edition)

Titel: Nur wenn du mich hältst (German Edition)
Autoren: Susan Wiggs
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Lächeln. Wenn ein Mann mit ihr flirtete, erinnerte sie sich an Bos Stimme, sein Lachen und daran, wie seine Augen immer gestrahlt hatten, sobald er sie erblickte. Mit diesen Erinnerungen konnte niemand mithalten. Durch Bo hatte sie gelernt, sich auf eine Weise in die Liebe zu stürzen wie nie zuvor. Jetzt musste sie entscheiden, ob es den Schmerz wert war, den sie nun empfand.
    Ihr blieb nur, sich mit Arbeit abzulenken. Eine gute Sache hatte sich wenigstens aus dem Abend im „Pierre“ ergeben. Stu Westfield, der Producer, war seinem Wort treu geblieben und hatte sie wegen eines Jobs angesprochen – nicht im Bereich Medientraining oder PR, sondern auf der anderen Seite des Mikrofons. Er wollte, dass sie mit dem Ansager der Yankees zusammenarbeitete und als Co-Kommentatorin live von den Spielen berichtete. Sie hatte sein Angebot bisher weder angenommen noch abgelehnt. Es wäre ihr Traumjob, doch sie fragte sich, wie es sein würde, sich in derselben Welt wie Bo Crutcher zu bewegen. Im Moment konnte sie sich das nicht vorstellen.
    Trotzdem brachte sie es auch nicht über sich, diese Gelegenheit einfach abzulehnen. Während sie darüber nachdachte, was sie tun sollte, hatte sie ihr Talent dem Casa de Esperanza in New York zur Verfügung gestellt, das Spenden für sein Heim für unbeaufsichtigte Jugendliche benötigte – in den USA geborene Kinder, deren ausländische Eltern abgeschoben worden waren. Sie arbeitete mit Anwälten und Freiwilligen zusammen und bereitete sie darauf vor, ihre Fälle der Presse zu präsentieren, denn auch wenn AJ sein Happy End bekommen würde, gab es viele andere, die in der Schattenwelt der verlorenen Kinder lebten.
    Zu Hause fand sie unerwarteten Spaß daran, ihrer Mutter bei der Planung der Hochzeit zu helfen. Als sie anmerkte, wie schnell alles ging, sagte Penelope: „Ich habe sehr lange auf einen Mann wie ihn gewartet. Entweder es kommt schnell zu einer Hochzeit oder zu einem Leben in Sünde, was für dich noch peinlicher wäre.“
    Während sie das Silber für die anstehende Feier putzte, schaltete sie den Fernseher ein und sah ESPN, ihren Lieblingssender, sobald es um Sport ging. Eine kurze Meldung erregte ihre Aufmerksamkeit. Im Halbfinale der NBA hatte Lloyd Johnson ein böses Foul begangen und danach, angestachelt von seinem Erzrivalen Marshall Walters, einen Streit vom Zaun gebrochen. Vom Platz gestellt und mit einer horrenden Geldstrafe belegt, fand er sich nicht nur mit einer lädierten Nase, sondern auch mit der Erkenntnis an der Seitenlinie wieder, dass er allein die Schuld daran trug, dass seine Mannschaft die Chance auf den Meistertitel verpasst hatte.
    Kim empfand nichts außer professioneller Neugier. Lloyd verfiel immer mehr in seine alten Verhaltensmuster, und sie war froh, dass nicht sie es war, die versuchen musste, die Wogen zu glätten.
    Ein paar Minuten später gab es eine Zusammenfassung der ersten Baseballspiele der Saison, der sie wesentlich größere Beachtung schenkte. Sie konnte sich gut vorstellen, selbst in der Kommentatorenkabine zu stehen; der Wunsch, das Angebot anzunehmen, wurde langsam stärker. Die Braves hatten die Cardinals mit neun zu null geschlagen. Cincinnati unterlag Boston. Es gab einen knappen Zwischenbericht über die eineiigen Zwillingsbrüder, die in gegnerischen Teams spielten. Nach einer kurzen Werbepause ging es um den neuesten Sieg der Yankees. Der Neunzigsekünder, der darauf folgte, machte sie sprachlos. „Einst als eher unwahrscheinlicher Kandidat für diese Mannschaft betrachtet, begann Bo Crutcher seine Reise in die Major League als Pitcher fürs Schlagtraining. Das dauerte jedoch nur eine Woche, dann fiel der Stammpitcher wegen einer Verletzung aus. Crutcher übernahm und startete mit einer starken Leistung in die Saison. Als großer langgliedriger Linkshänder mit einer täuschend weichen Überhand ist sein Curveball bereits jetzt der Stoff, aus dem Legenden gemacht werden – es könnte sein, dass er unschlagbar ist …“
    Kim rieb immer schneller mit dem Tuch über das Silber, je mehr ihre innere Unruhe sich in Energie verwandelte. Sie und Bo hatten verabredet, keinen Kontakt miteinander aufzunehmen. Um AJs willen musste er versuchen, Teil der Familie zu sein, dazu gehörte, einen klaren Schlussstrich unter die Beziehung mit ihr zu ziehen. Ihn jetzt zu sehen, riss die Wunde wieder auf, doch sie konnte den Blick nicht vom Bildschirm lösen. Die Kamera liebte ihn. Die Presse liebte ihn. Die Fans liebten ihn. Und warum auch
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