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Nur wenn du mich hältst (German Edition)

Nur wenn du mich hältst (German Edition)

Titel: Nur wenn du mich hältst (German Edition)
Autoren: Susan Wiggs
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habe damals für Vin Scully gearbeitet.“
    Diese Antwort erntete respektvoll hochgezogene Augenbrauen, denn Scully war in Ballsportkreisen eine Legende.
    Westfield steckte ihre Visitenkarte ein. „Bei welchem Agenten sind Sie?“
    Sie lachte. „Ich habe keinen Agenten.“
    „Dann rufe ich Sie direkt an.“
    Er winkte ihnen beiden zu, da sie eingeladen wurden, sich mit Joe Giardi, dem Teammanager, zu unterhalten, gefolgt von einer Handvoll möglicher Sponsoren.
    „Du warst großartig“, sagte Kim, als sie den Empfang viel später schließlich verließen. „Ich bin sehr stolz auf dich.“
    Das waren mächtige Worte. Er konnte nicht glauben, welche Gefühle sie bei ihm auslösten. Wahnsinnige Liebe und Stolz, aber gleichzeitig auch Trauer und schlechtes Gewissen, weil er den ganzen Abend etwas vor ihr geheim gehalten hatte. AJs verzweifelter Vorschlag hatte eine Tür geöffnet, und Bo wusste, was er zu tun hatte. Kim hatte jedoch keine Ahnung und schwebte wie auf Wolken durch die Eingangshalle.
    „Sie werden dich nicht vergessen“, sagte sie. „Das würde ich außerdem gar nicht zulassen. Du bist auf dem richtigen Weg.“
    „Ja, das kann sein“, murmelte er, wobei ihm das Herz noch schwerer wurde.
    Im Fahrstuhl seufzte Kim und lehnte sich an ihn, während der Fahrstuhlführer stur geradeaus schaute. Als sie auf ihrer Etage hielten, griff sie nach seiner Hand und zog ihn mit sich auf den Flur hinaus. Dann blieb sie stehen, stellte sich auf Zehenspitzen und flüsterte ihm ins Ohr: „Ich habe gedacht, vielleicht könnten wir in mein Zimmer gehen und …“
    Bo nahm seine ganze Selbstbeherrschung zusammen, fasste Kim an den Schultern und trat einen Schritt zurück. „Honey, du weißt, dass ich nichts lieber tun würde, doch ich muss zu AJ.“
    Sie wirkte enttäuscht. „Ich dachte nur …“
    Er wusste, was sie dachte, und wie er das wusste, aber bis er nicht entschieden hatte, was er tun würde, musste er Distanz zwischen sich und diese Frau legen, die er so sehr liebte. In ihrer Gegenwart konnte er nicht klar denken.
    „Ich sollte jetzt gehen.“ Er gab ihr einen sanften Kuss auf den Mund.
    Sie neigte den Kopf und musterte ihn eindringlich. Sie kannte ihn zu gut und wusste, dass etwas mit ihm los war.
    „Dann sehen wir uns morgen früh. Wir können ausschlafen und den Nachmittagszug nach Avalon nehmen.“
    „Sicher. Klingt gut.“ Ohne nachzudenken, ohne widerstehen zu können, legte er eine Hand an ihre Wange.
    Sie bedeckte sie mit ihrer. „Letzte Chance. Bist du sicher, dass du nicht noch auf ein Gläschen mit reinkommen möchtest?“
    Er wollte nicht auf ein Gläschen, sondern für die ganze Nacht mit zu ihr kommen. Für den Rest seines Lebens.
    „Wie gesagt, ich sehe besser mal nach AJ.“
    Er hatte nicht die richtigen Worte, um Kim angemessen zu erklären, was er vorhatte. Es gab einen Grund, weshalb Bo Crutcher bisher nie ein Versprechen gebrochen hatte. Und zwar, weil er noch nie eines gegeben hatte.
    Irgendetwas stimmte nicht, das spürte Kim. Sie sah Bo nach, wie er zum Fahrstuhl ging, so grimmig und entschlossen wie ein Mann auf dem Weg zum Erschießungskommando. „Einen Moment noch“, sagte sie.
    Sein Rücken versteifte sich; er drehte sich zu ihr um. „Ich sollte …“
    „Nein, erst sollten wir reden. Das tun wir am besten auf meinem Zimmer, wo uns keiner hören kann.“ Plötzlich war es ihr peinlich, dass sie ihn angemacht hatte. Er war in Gedanken ganz woanders, das hätte sie spüren müssen. Irgendwas hatte sich verändert, das war offensichtlich, und sie fühlte das Gewicht schwer auf sie niederdrücken. Sie schloss die Tür zu ihrem Zimmer auf und ging quer durch den Raum direkt auf den Balkon. Mit dem großen, gemütlichen Bett im Hintergrund wäre sie zu abgelenkt, um vernünftig mit ihm zu reden. Dazu sah es einfach zu einladend aus.
    Sie begrüßte die bittere Kälte, mit der die Nachtluft ihr über die Wangen strich. Das war das perfekte Gegenmittel für den Champagner, den sie auf dem Empfang getrunken hatte. Von diesem erhöhten Aussichtspunkt konnte sie Pärchen sehen, die sich in den Kutschen unter dicke Decken kuschelten, um sich von Pferden einmal durch den Central Park ziehen zu lassen. Es kam ihr unglaublich romantisch vor, aber sie drängte den Gedanken beiseite. Dafür war jetzt nicht der richtige Augenblick.
    „Was ist los?“, wollte sie von Bo wissen.
    „Ich fahre mit AJ nach Texas.“
    Es sagte viel aus, dass er sich nicht die Mühe machte, ausweichend zu
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