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Nur noch diese Nacht

Nur noch diese Nacht

Titel: Nur noch diese Nacht
Autoren: Kelly Mira Lyn
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Wesen, das er beim letzten Mal erlebt hatte. Das hätte er niemals erwartet! Was war aus der jungen Frau geworden, die er vor fast neun Jahren in der Notaufnahme in Boston verloren zu haben geglaubt hatte? Jetzt saß sie hier und lächelte diesen Typen an, der sie offensichtlich beharrlich zu umgarnen versuchte.
    Mit einer temperamentvollen Bewegung, die er so an ihr gemocht hatte, warf sie das Haar zurück, sodass die lange schwarze Mähne ihr wie schimmernde Seide über den Rücken floss. Ihre helle Haut sah frisch aus und war zart gerötet. Wieder lachte sie übermütig, und er fühlte sich, als könnte er nach einem langen Tauchgang endlich wieder Luft holen.
    Unwillkürlich durchlebte Ryan wieder die Augenblicke, als er Claire zum ersten Mal gesehen hatte …
    Sein Herz raste, er konnte nicht anders, verließ einfach die Laufspur, um dem Mädchen nachzujagen, das so umwerfend gelächelt hatte, als er an den Tribünen vorbeikam. Ihr Anblick machte ihn atemloser als der Zehnkilometerlauf, den er hinter sich hatte. Von da an hatte Claire ihn ständig auf Trab gehalten, unermüdlich war er ihr nachgejagt … er musste sie haben, und wenn es ihn das Leben kostete.
    Die süße, sanfte, sexy Claire.
    Sie war alles, was er sich erträumt hatte, und für eine Weile war sie sein Mädchen gewesen. So verrückt war er noch nach keiner Frau gewesen. Wirklich noch nie. Und auch seitdem nicht mehr. Aber das Glück hatte nicht lange gedauert. Ihre Beziehung war zerbrochen, eine Versöhnung unmöglich gewesen. Claire hatte ihn verlassen. Ihre Wege hatten sich getrennt, andere Dinge waren ihm wichtig geworden. Und irgendwann hatte er sich daran gewöhnt, ohne Claire zu leben.
    Seitdem hatte er gewaltig Karriere gemacht, war ganz nach oben aufgestiegen …
    Doch Claire jetzt wiederzusehen …
    Sie war so wunderschön. Und dieses Lächeln …
    Anfangs hatte er sie nur gebannt aus der Ferne beobachtet.
    Aber dann hatte dieser Casanova es zu weit getrieben, sich bei ihr ins Zeug gelegt, bis er sich von Claire ein kaltes Lächeln einhandelte.
    Das regte Ryan auf. Er war wütend auf den Kerl und Claire. Und auf sich selbst, weil ihn das gewaltig störte. Das wollte er nicht mehr zulassen.
    Claire schien sich von ihrer Verblüffung erholt zu haben, sie sah ihn jetzt entschlossen an, wirkte kein bisschen verletzlich.
    „Du willst mich nach Hause holen?“, fragte sie herausfordernd.
    Er wollte ihr erklären, was er vorhatte, und musste lächeln, weil sie einfach weitersprach, ohne seine Antwort abzuwarten.
    „Bist du verrückt geworden? Stehst du unter Drogen? Ich gehe nicht mal bis zur nächsten Ecke mit dir, geschweige denn …“
    „Bleib auf dem Teppich, Claire. Ich möchte mit dir über deine Scheidungsforderungen reden. Ich möchte eine Einigung erzielen. Eine annehmbare Einigung, denn ich denke nicht daran, dir das so durchgehen zu lassen.“
    Ryan hatte genug von ihren Weigerungen, mal einen anderen Standpunkt zu betrachten als ihren eigenen. Das hatte schon genug Zeit gekostet … seine und die seiner Anwälte. Und er war es leid, tatenlos dazusitzen, wenn Claire ihn einfach aus allen Überlegungen ausschloss. Er wollte endlich eine vernünftige finanzielle Regelung, bei der er ein gutes Gewissen haben konnte. Da Claire ihr seelisches Gleichgewicht inzwischen eindeutig wiedergefunden zu haben schien, würde er die Samthandschuhe ausziehen und endlich Nägel mit Köpfen machen.
    Selbstbewusst verschränkte sie die Arme vor der Brust und sah ihn fest an. „Mir das durchgehen zu lassen?“
    Na gut, das mochte nicht ganz die richtige Wortwahl sein, aber genau genommen … Ryan straffte sich und setzte eine unbewegte Miene auf. „Ja, dir das durchgehen zu lassen.“
    Claire schaute ihn erstaunt an, kniff dann die Augen zusammen und musterte ihn abschätzend.
    Ohne ihn aus den Augen zu lassen, trat sie einen Schritt vor. „Du musst mir nichts durchgehen lassen, Ryan. Das habe ich schon seit Jahren nicht mehr nötig. Und falls es noch nicht zu dir durchgedrungen ist, ich habe mich selbstständig gemacht und mir erfolgreich eine Karriere aufgebaut. Weil ich weiß, was ich will und was ich brauche. Und was ich nicht will.“
    Bewusst beließ sie es bei der Anspielung, sie war sich sicher, dass Ryan sie auch so verstanden hatte.
    „Na gut, Claire, Hut ab vor deinem Unabhängigkeitsdrang. Mit der Galerie in New York hast du einen Knaller gelandet. Aber es ist mir egal, was du denkst oder willst oder nicht willst …“
    „Was
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