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Nur nicht aus Liebe weinen

Nur nicht aus Liebe weinen

Titel: Nur nicht aus Liebe weinen
Autoren: SARA CRAVEN
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nie gefragt.“
    „Vielleicht, weil ich Angst hatte.“
    „Etwa vor mir?“ Ungläubig schüttelte Daniel den Kopf.
    „Eher vor deinen Antworten. Aber auch ein bisschen vor dir.“
    „Wie dem auch sei, das spielt jetzt keine Rolle mehr. Die Würfel sind schon gefallen. Guy und Bel haben dir doch sicher erzählt, dass ich England verlassen werde?“
    Laine griff Halt suchend nach der Sofalehne. „Findest du das nicht ein wenig überstürzt?“ „Möglicherweise. Aber irgendwann muss man schließlich den Tatsachen ins Auge sehen.“
    „Indem man die Augen davor verschließt und trinkt?“
    „Ich sollte jetzt besser gehen.“
    „Bitte warte noch. Ich muss dich noch etwas fragen.“ Laine schluckte schwer. „Was wolltest du mir damals im Sa voy sagen?“
    „Das ist nicht mehr wichtig, Laine.“
    Sie holte tief Luft. „Wolltest du mir sagen, dass du mich … liebst? Das wäre nämlich unsagbar wichtig.“ „Auf den Gedanken bist du noch nie gekommen? Damit du es weißt, ich liebe dich, seitdem ich dich zum ersten Mal sah. Aber mein Herz habe ich an deinem siebzehnten Geburtstag an dich verloren. Dieser Kuss hat alles verändert.“
    „Warum hast du nie etwas gesagt?“ Verzweiflung stieg in Laine auf.
    „Du warst doch noch viel zu jung für so eine Beziehung. Du hattest noch so viel vor dir, deine Ausbildung oder ein Studium. Es war wichtig, dass du das nicht aufgibst. Außerdem hätte Simon nie zugelassen, dass wir ein Paar werden.“
    Zögerlich brachte sie hervor: „Aber er wollte doch, dass du mich heiratest?“
    „Ganz bestimmt nicht. Er hatte ganz andere Ansichten. Er hat mir gehörig den Kopf gewaschen.“
    „Was willst du damit sagen?“ Sie rang nach Luft.
    „In seinen Augen warst du immer noch die kleine Schwester, die es vor Männern wie mir zu schützen galt.“
    „Aber er hat dich doch gebeten, für mich zu sorgen, falls ihm etwas zustößt?“
    „Schon, aber das war etwas ganz anderes. Er hat mir unmissverständlich klargemacht, dass ich eine Art großer Bruder, ein Freund für dich sein sollte – und nicht mehr. Du warst jung und unschuldig, und ich war alles andere als das.“
    „Aber du warst doch sein bester Freund …“
    „Genau aus diesem Grund wusste er alles über mich. Woher weißt du überhaupt von dem Versprechen?“
    Laine sah ihm in die Augen. „Dein Brief. Darin klang es aber so, als wäre das alles eine furchtbare Last für dich. Candida hat diesen Brief unter Simons Sachen gefunden und ihn mir gezeigt, bevor wir in die Flitterwochen aufgebrochen sind.“
    Daniel starrte sie mit ungläubiger Miene an. „Dieses Miststück. Simon wollte mit ihr Schluss machen, bevor er abgereist ist, wusstest du das? Bestimmt hat sie mir die Schuld daran gegeben. Dabei habe ich nie etwas Schlechtes über sie gesagt, als die beiden noch zusammen waren. Simon hat selbst herausgefunden, dass man nicht nach dem Äußeren urteilen sollte. Aber Candida ist eben ein Mensch, der über Leichen geht. Und mit dem Brief wollte sie sich an mir rächen.“
    „Damals war ich ihr fast dankbar“, flüsterte Laine. „Es schien, als würdest du mich nur heiraten, um dein Versprechen gegenüber Simon zu erfüllen. Und das konnte ich nicht ertragen. Wie hätte ich damit leben sollen, dass all deine Zuneigung, jedes Lächeln, jede Berührung einzig und allein aus Mitleid entspringen?“
    Daniel sprang auf und ballte die Hände zu Fäusten. „Um Himmels willen, Laine. Ich habe dich mehr geliebt als mein Leben. Es hat mich fast verrückt gemacht, dich nicht berühren zu dürfen“, erklärte er heiser.
    „Warum hast du mich das nie spüren lassen? Du hast nie ein Wort gesagt.“
    „Ich konnte es nicht. Du warst noch so unschuldig, und ich wollte dich doch zu nichts drängen. Schon gar nicht zu dieser Ehe. Wer konnte denn ahnen, dass Simon nie zurückkehren würde? Dann wäre alles anders gewesen. Du und ich wären uns langsam nähergekommen, und vielleicht hättest du dich eines Tages ganz von selbst auf uns eingelassen. Doch plötzlich wollte deine Mutter dich nach Spanien verschleppen, und das musste ich verhindern.“
    „Aber nicht einmal, als wir verlobt waren, hast du …“
    Daniel setzte sich neben sie und nahm zärtlich ihre Hände. „Darling, ich hatte Angst, alles zu zerstören, wenn ich mein wahres Verlangen nach dir offenbare. Ich dachte, als meine Frau wäre das erste Mal weniger beunruhigend für dich. Außerdem wollte ich dich nicht dem Hohn von Candida oder deiner Mutter aussetzen,
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