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Nur nicht aus Liebe weinen

Nur nicht aus Liebe weinen

Titel: Nur nicht aus Liebe weinen
Autoren: SARA CRAVEN
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erwartet.“
    „Begeisterung?“ Fassungslos starrte Laine ihn an. „Nachdem du mich ohne einen Penny zurückgelassen hast? Mich diesem widerlichen Monstrum ausgeliefert hast?“ Laine schnappte nach Luft. „Um ein Haar hätte er mich vergewaltigt – und mich gleich beiseitegeschafft.“
    Andy zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. „Heißt es nicht immer, wer läuft, den jagt man? Aber für mich gab es gar keinen Zweifel, dass mein schnelles Häschen den bösen Jäger schon irgendwie abhängen würde.“
    „Und du musstest mich abhängen.“
    „Wenn wir schon bei dem Thema sind: Ich habe da noch etwas für dich.“ Er streckte Laine einen Umschlag entgegen.
    Nur widerwillig öffnete sie ihn. „Was ist das?“
    „Ein Scheck über einen ansehnlichen Betrag. Das ist dein Anteil am Boot.“
    Laine konnte den Blick kaum von den Zahlen abwenden. „Mein Gott“, flüsterte sie mit zittriger Stimme.
    „Können wir jetzt endlich das Kriegsbeil begraben? Glaub mir, ich wollte dir niemals wehtun. Ich war damals in einer schwierigen Situation und musste dringend verreisen. Da blieb keine Zeit für Erklärungen.“
    „Stell dir vor, dass kommt mir irgendwie bekannt vor.“ Mit zitternden Händen steckte sie den Umschlag in ihre Tasche. „Seltsamerweise höre ich in diesem Moment den Ruf der Ferne ganz deutlich. Also, Andy, es hat mich nicht gefreut, dich wiederzusehen. Aber ich wünsche dir noch einen schönen Abend.“
    „Laine, warte. Ich kann ja verstehen, dass du wütend bist. Aber gib mir doch bitte eine Chance. Ich hab mein Leben längst wieder im Griff. Wäre es nicht toll, noch mal ganz von vorn anzufangen? Wir bauen uns etwas Neues auf. Gemeinsam. Wir waren doch ein tolles Team. Und so könnten wir uns endlich noch näherkommen.“
    Beinahe hätte es Laine die Sprache verschlagen. Doch nach einem kurzen Moment des Schocks erwiderte sie schneidend: „Um ehrlich zu sein möchte ich über unser Verhältnis jetzt nicht sprechen. Denn es widerstrebt mir, in der Öffentlichkeit derart schlimme Wörter in den Mund zu nehmen.“ Angewidert schüttelte Laine den Kopf. „Andy, bis heute verstehe ich nicht, wie ich dir jemals trauen konnte. Im Grunde habe ich dich nie gemocht. Und nicht für alles Geld auf der Welt möchte ich auch nur in deiner Nähe sein.“
    „Wenn das so ist.“ Andys charmantes Lächeln wandelte sich plötzlich in spöttisches Grinsen. „Ich habe es versucht, und damit habe ich Gott sei dank meine Pflicht erfüllt. Richte also bitte deinem Freund aus, er soll endlich seine Bluthunde zurückpfeifen.“
    „Von wem redest du?“
    „Von diesem übermächtigen Verlegertyp und seinen Detektiven“, knurrte Andy mürrisch. „Glaubst du etwa, ich hätte dir freiwillig auch nur einen Penny zurückgezahlt? Die haben mich unter Druck gesetzt. Mir mit dem FBI gedroht.“ Andys Lachen wurde immer gehässiger. „Und das Beste ist, dieser komische Kerl behauptet doch tatsächlich, du willst etwas von mir. Er meinte, du würdest mir bestimmt vergeben. Tja, da hat sich der Gute wohl geirrt. Wirklich schade, bei mir hättest du im Bett allerhand lernen können. Aber so dürr, wie du geworden bist …“
    Plötzlich hielt Andy inne. Dann grinste er voller Schadenfreude. „Jetzt weiß ich es: Dein reicher Freund ist als Erster zum Zug gekommen. Wenn er dich gleich wieder freigibt, musst du ja einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. – Ich sollte mich jetzt wohl besser verabschieden. Feier du ruhig noch ein bisschen, mein Schatz. Es macht dir sicher nichts aus, die Rechnung zu übernehmen. Du kannst es dir ja leisten. Einen schönen Abend noch.“
    Als er endlich verschwunden war, lehnte Laine sich erleichtert zurück. Sie schloss die Augen, denn alles um sie herum drehte sich. Dein … Verleger .
    Daniel hatte Andy aufgespürt, um ihr Leben in Ordnung zu bringen. Um ihr eine glückliche Zukunft zu ermöglichen. Plagte ihn sein schlechtes Gewissen, weil er Belinda mit ihr betrogen hatte? Weil er von Anfang an gewusst hatte, dass ihnen nur diese eine Nacht bleiben würde? Oder fühlte er sich immer noch an das Versprechen gebunden, dass er einst Simon gegeben hatte? Hatte er immer noch das Gefühl, sie beschützen zu müssen?
    Ich wollte ihm diese Last endlich abnehmen, und nicht mal das ist mir gelungen, dachte sie verbittert.
    Zahllose Gedanken schwirrten Laine im Kopf herum, während sie zahlte und schließlich an der Garderobe auf ihren Mantel wartete. Daher zuckte sie überrascht zusammen, als
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