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Nur nicht aus Liebe weinen

Nur nicht aus Liebe weinen

Titel: Nur nicht aus Liebe weinen
Autoren: SARA CRAVEN
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ein Junge wird?“
    „Wahrscheinlich nicht.“ Laine schob ihre Tasse zurück und warf verlegen einen Blick auf ihre Uhr. „Oh nein, ich habe völlig die Zeit vergessen. Bitte sei mir nicht böse, aber ich muss gehen. Sonst komme ich zu spät zu meiner Arbeit.“
    Enttäuscht sah Belinda sie an. „Schade. Ich hoffe sehr, ich habe dich mit meinem Geplapper über das Baby nicht vertrieben?“
    „So ein Unsinn.“ Laine legte ein paar Münzen auf den Tisch und verabschiedete sich. „Es war schön, dich zu sehen, Belinda. Ich wünsche dir und deinem Freund alles Gute.“
    Als sie es endlich geschafft hatte, das Café zu verlassen, liefen Laine bereits die ersten Tränen übers Gesicht. Letzte Nacht hatte sie das Gefühl gehabt, endlich angekommen zu sein. Und nur wenige Stunden später war alles verloren. An diesem so strahlenden Tag herrschten in ihrem Innern nichts als Leere und Dunkelheit. Sie konnte spüren, wie ihr Herz brach.

11. KAPITEL
    Am liebsten wäre Laine im Erdboden versunken oder fortgelaufen. Warum meinte es das Schicksal nur so schlecht mit ihr? An diesem Punkt hatte sie vor zwei Jahren schon einmal gestanden. Allerdings war ihr inzwischen klar, dass eine Flucht keine Lösung darstellte. Wohin hätte sie auch gehen sollen?
    Nachdem sie eine Ewigkeit ziellos durch die Straßen geirrt war, kehrte sie schließlich in ihre Wohnung zurück. Sie zog das gelbe Kleid hastig aus und ließ es zerknüllt auf dem Boden liegen. Dann streifte sie eilig ihre Uniform über und machte sich auf den Weg zur Arbeit.
    „Ich dachte, du hättest die Grippe?“, fragte Denise überrascht.
    „Ach, es war wohl doch nur eine leichte Erkältung. Mir geht es schon wieder viel besser.“ Laine versuchte gleichgültig mit den Schultern zu zucken.
    Doch auch die Arbeit war gewissermaßen nur eine Flucht auf Zeit, denn zwangsläufig musste sie am Abend heimkehren. Und Daniel gegenübertreten.
    Im Grunde hatte sie sich ihre Schmerzen selbst zuzuschreiben. Für eine Nacht hatte eine übermächtige Leidenschaft von ihr Besitz ergriffen. Und schließlich waren Daniel und sie nicht verheiratet. Sie hatte keinerlei Grund, seinem Glück mit Belinda im Wege zu stehen.
    So wie die Dinge sich entwickelt hatten, spielten Laines Gefühle für Daniel keine Rolle mehr. Die Nacht mit ihm war das Ende ihrer gemeinsamen Geschichte. Und das musste sie endgültig akzeptieren.
    Verstohlen wischte sich Laine eine Träne von der Wange und griff nach dem Schrubber.
    Immerhin war ihr noch ihre Arbeit geblieben.
    Daniel stand gedankenverloren vor dem Kamin, als Laine am Abend nach Hause kam. Seiner Aktentasche und des Jacketts hatte er sich offenbar auf dem Weg durch das Wohnzimmer entledigt.
    Mit gerunzelter Stirn sah er Laine an. „Warum bist du nicht ins Savoy gekommen? Der Kellner hat mir deine Nachricht übergeben. Aber ich wüsste doch gern, was der Grund dafür war.“
    Laine nahm all ihre Kraft zusammen, um nicht mit der Wahrheit herauszuplatzen. „Ich konnte doch nicht den ganzen Tag bei der Arbeit fehlen. Schließlich bin ich auf diesen Job angewiesen. Du wirst ja wohl verstehen, wie wichtig die Arbeit für mich ist.“
    Das Funkeln in Daniels Augen verhieß nichts Gutes. „Offensichtlich gibt es einige Dinge, die dir wichtiger sind als ich. Und letzte Nacht hat vermutlich rein gar nichts daran geändert – oder?“
    Laine hob das Kinn. „Daniel, was möchtest du von mir hören? Soll ich dir versichern, dass du deinem Ruf als guter Liebhaber über die Maßen gerecht wirst? Dass es wunderbar war, weil du mir eine völlig neue Welt gezeigt hast? Und dass jeder weitere Mann es sehr schwer haben wird, diesem Vergleich standzuhalten? Ja, Dan, es war unglaublich mit dir.“ Laine zuckte bemüht gleichgültig die Schultern. „Aber wir beide sind doch erwachsen. Es war eben nur ein Abenteuer, nicht mehr und nicht weniger.“
    „Es war ein Abenteuer?“, wiederholte er langsam.
    „Tu doch nicht so überrascht. Gerade du bist doch auf dem Gebiet sehr erfahren.“ Laine spürte, dass es nicht leicht werden würde, aber sie nahm all ihren Mut zusammen und fuhr fort: „Dan, ich bin inzwischen erwachsen. Ich weiß sehr wohl, wie so etwas läuft.“
    „Dann solltest du es mir lieber erklären, denn bislang dachte ich, gestern Nacht war für uns ein Neuanfang und kein Ende.“
    Wie kannst du nur so etwas sagen. In deinem Leben be ginnt doch gerade etwas völlig Neues. Du musst Belinda beistehen. Sie braucht dich jetzt!
    Am liebsten hätte Laine ihre
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