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Nur nicht aus Liebe weinen

Nur nicht aus Liebe weinen

Titel: Nur nicht aus Liebe weinen
Autoren: SARA CRAVEN
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sie plötzlich ihren Namen hörte.
    „Laine? Wir haben dich vorhin hereinkommen sehen, und als dein Bekannter so überstürzt gegangen ist, habe ich mir Sorgen gemacht. Ist alles in Ordnung?“
    Sie erkannte Belindas Stimme und drehte sich zögerlich um.
    Wie viel schlimmer würde dieser Abend noch werden? Beobachtete Daniel etwa, ob sein Plan aufging und nun ein Happy End zu feiern war? Was für eine Farce.
    Laine atmete tief durch. „Mir geht es gut. Das war nur ein alter Bekannter, und irgendwie hatten wir uns nicht mehr viel zu sagen.“
    „Du Arme.“ Belinda schien sich wirklich um sie zu sorgen. „So möchte ich dich nicht gehen lassen. Leiste meinem Mann und mir doch noch ein wenig Gesellschaft.“
    An Belindas Hand strahlte ein schlichter goldener Ring.
    Es war also schon geschehen, und Laine hatte nichts davon mitbekommen.
    „Danke, aber das geht nicht“, lehnte Laine ab.
    „Warum denn nicht? Ihr kennt euch doch bereits“, bat Belinda.
    Das ist ja das Problem! Ich ertrage es nicht, bei euch zu sitzen und so zu tun, als wäre nichts. Als würde ich ihn nicht lieben, nicht vermissen. Jede Faser in Laines Körper war zum Zerreißen gespannt.
    „Ich muss jetzt wirklich gehen. Vielleicht ein andermal?“ Ihr fiel ein Stein vom Herzen, als der Ober ihr endlich ihren Mantel reichte.
    „Sag wenigstens kurz Hallo.“
    Und obwohl Laines Magen bei der Vorstellung rebellierte, gab sie schließlich nach und folgte Belinda in die entgegengesetzte Ecke des Bistros.
    Während Laine noch verzweifelt überlegte, was sie zur Begrüßung sagen sollte, erhob sich plötzlich ein kräftiger Mann mit vollen Zügen von einem der Tische. Sie kannte diesen Mann! Zuletzt hatte sie ihn auf ihrer Hochzeit gesehen.
    „Guy … Guy Lawson? Das verstehe ich nicht.“ Laine konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
    „Was gibt es da zu verstehen?“, gab er kühl zurück.
    Hilfe suchend wandte sie sich an Belinda. „Ich dachte, Daniel sei dein Mann.“
    Ungläubig starrte Belinda sie an. „Wie kommst du nur darauf?“
    „Du warst doch bei ihm, und am nächsten Morgen warst du immer noch da.“
    Laine fuhr erschrocken zusammen und schlug die Hände vor den Mund. Ängstlich wagte sie einen Blick zu Guy. „I… ich wollte nicht …“
    Leise klärte Belinda sie auf: „Laine, in der Nacht hat Dan mich gewissermaßen im Regen aufgelesen. Guy und ich hatten gerade furchtbar gestritten, und ich bin einfach aus dem Restaurant gestürmt. In der Aufregung habe ich meine Tasche vergessen – mitsamt meinem Schlüssel drin. Dan hat mich mitgenommen und wieder zur Vernunft gebracht. Mich davor gewarnt, wie schnell man die Liebe seines Lebens wieder verlieren kann und dass man es ein Leben lang bereuen würde. Er ließ mich in seinem Bett schlafen und hat sich auf das Sofa zurückgezogen. Dann rief er heimlich Guy an und beruhigte ihn. Und am nächsten Morgen hat Guy mich abgeholt. Aber ich dachte, du wüsstest davon? Hast du Dan nie danach gefragt?“
    „Natürlich nicht“, grollte Guy. „Er war ihr doch schon immer völlig gleichgültig. Du hättest ihn sehen sollen nach diesen schrecklichen Flitterwochen. Er war am Boden zerstört.“
    „Guy.“ Belinda versuchte ihn zu besänftigen.
    „Jemand muss es ihr doch mal sagen.“ Sein erbarmungsloser Blick ließ Laine nicht los. „Erst stößt du ihn weg, und dann drängst du dich plötzlich wieder in sein Leben. Warum quälst du ihn so sehr? Nur deinetwegen werden wir ihn alle verlieren.“
    „Wovon redest du?“
    „Er wird England verlassen und diese verfluchte Ruine verkaufen, die er seit Jahren renoviert. Angeblich wird er im Hauptsitz des Verlages gebraucht. Aber er gehört hierher.“
    „Glaubst du etwa, es ist allein meine Schuld?“, erwiderte sie voller Schmerz. „Was ist denn mit meinen Gefühlen? Zählen die etwa nicht? Sollte ich eine Ehe eingehen, obwohl ich genau wusste, dass er mich niemals so lieben könnte wie ich ihn? Weil ich mir mehr erträumt habe als nur sein Mitleid?“
    „Verdammt, versteh doch, Dan war verrückt nach dir!“, donnerte Guy.
    Alles drehte sich, und Laine konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen. „Nein, das kann nicht sein. Du weißt gar nichts.“ Plötzlich verstummte sie, um nicht ihr jahrelang gehütetes Geheimnis preiszugeben. Was sollte sie nur tun? Der Gedanke, dass Daniel für immer aus ihrem Leben verschwinden würde, schnürte ihr die Kehle zu.
    Ohnmächtig rang sie nach Worten. „Es tut mir schrecklich leid, ich wollte
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