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Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Titel: Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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meinst“, flüsterte sie.
    „Ich will dich hier haben, bei mir, bei Sarah. Ich will dich hier mit den anderen Kindern haben, die wir zusammen haben können.“ Er blickte auf den Ring, den er ihr an den Finger gesteckt hatte. Sein Blick kehrte zu ihr zurück. „Heirate mich.“
    Heiraten? Sie konnte ihn nur ausdruckslos anstarren, während die Panik sich langsam aufbaute. „Du … du weißt nicht, wonach du fragst.“
    „Doch“, entgegnete er und hielt ihre Hand nur noch fester, als sie sie ihm entziehen wollte. „Ich habe bis jetzt nur einmal eine Frau darum gebeten, und damals habe ich es aus Verpflichtung getan. Ich frage dich, weil du die erste und einzige Frau bist, die ich je geliebt habe. Ich will mein Leben mit dir teilen. Ich will, dass du dein Leben mit mir teilst.“
    Panik verwandelte sich in Angst. Er bat sie darum, all das aufzugeben, wonach sie gestrebt hatte. Alles zu riskieren. „Unsere Leben sind zu unterschiedlich“, brachte sie hervor. „Ich muss zurück. Ich habe meinen Job.“
    „Einen Job, von dem du genau weißt, dass du nicht dafür geschaffen bist.“ Sein Ton wurde drängender, und er legte die Hände auf ihre Schultern. „Du weißt es so gut wie ich, dass du geschaffen bist, über mehr zu schreiben, als über Klatsch oder die Trends von morgen.“
    „Das kann ich sehr wohl.“ Zitternd entzog sie sich ihm. „Dafür habe ich hart gearbeitet.“
    „Um deiner Familie etwas zu beweisen. Verdammt, Lenore. Tu etwas für dich selbst. Für dich selbst.“
    „Es ist für mich“, sagte sie verzweifelt. Du liebst ihn, rief eine Stimme in ihr, warum drängst du weg, weg von dem, was du brauchst, was du ersehnst? Lee schüttelte den Kopf, als könnte sie so die Stimme vertreiben. Liebe war nicht genug, Begehren war nicht genug. Sie wusste das. Sie musste sich daran erinnern. „Du willst, dass ich alles aufgebe, jeden Zentimeter der Leiter, die ich in fünf Jahren erklommen habe. Ich habe mir ein Leben in Los Angeles aufgebaut, ich weiß, wer ich bin, wohin ich gehe. Ich kann nicht hier leben und riskieren …“
    „Herauszufinden, wer du wirklich bist?“ vollendete er. Verzweiflung würde er sich nicht erlauben. Er konnte kaum seine Wut kontrollieren. „Wenn es nur um mich ginge, würde ich überall hingehen, wohin du willst, überall leben, wo es dir passt, selbst wenn ich wüsste, es wäre ein Fehler. Aber da ist Sarah. Ich kann sie nicht einfach von dem einzigen Zuhause, das sie kennt, wegreißen.“
    „Wieder willst du alles.“ Ihre Stimme war kaum hörbar, aber er hatte nie etwas Klareres gehört. „Du willst, dass ich alles riskiere, und das kann ich nicht. Und das werde ich auch nicht.“
    Er erhob sich, und die Schatten umfingen ihn. „Ich will, dass du alles riskierst“, stimmte er ihr zu. „Liebst du mich?“ Und indem er fragte, riskierte er alles.
    Von Emotionen zerrissen, von Angst gedrängt, starrte sie ihn an. „Ja! Verdammt, Hunter, lass mich allein.“
    Sie stürmte zurück zum Haus.

12. KAPITEL
    „W enn du schon keine Mittagspause machst, dann nimm wenigstens das.“ Blanche hielt Lee einen Schokoladenriegel aus ihrem unerschöpflichen Vorrat hin.
    „Ich esse, sobald ich den Artikel fertig habe.“ Lee hielt den Blick auf die Schreibmaschine gerichtet und schlug auf die Tasten, leicht, rhythmisch.
    „Lee, du bist seit zwei Tagen zurück, und ich habe dich seitdem, wenn überhaupt, nur an einer Blätterteigpastete knabbern sehen.“ Und ihr Fotografinnenblick hatte unter dem dezent aufgelegten Make-up die dunklen Schatten unter Lees Augen gesehen. Das muss ein Interview gewesen sein, dachte sie, während das flotte Klick-Klack-Klick der Schreibmaschine weiterging.
    „Kein Hunger.“ Nein, sie war nicht hungriger als sie müde war. Während der letzten achtundvierzig Stunden arbeitete sie ununterbrochen an Hunters Artikel. Er wird perfekt, hatte sie sich versprochen. Er würde poliert werden und ausgefeilt, wie ein schönes Stück Kristall. Und wenn er fertig war, dann war auch sie innerlich fertig mit Hunter, hatte Abstand gewonnen.
    An diesem Gedanken hielt sie fest, und doch entglitt er ihr oft einfach.
    Wenn sie geblieben wäre … Wenn sie zurückginge …
    Sie fluchte leise, als ihre Finger sich vertippten. Lee schob den Wagenlauf zurück, um den Fehler zu korrigieren. Sie konnte nicht zurückgehen. Hatte sie das Hunter nicht klargemacht? Sie konnte nicht einfach alles stehen und liegen lassen und davongehen. Doch je länger sie blieb, desto
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