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Nur eine turbulente Affaere

Nur eine turbulente Affaere

Titel: Nur eine turbulente Affaere
Autoren: Cathy Williams
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etwa nicht, dass alle mich anstarren und sich fragen, was ich hier mache?“
    „Niemand starrt Sie an.“
    „Doch, die Leute haben mich angestarrt“, blieb sie beharrlich bei ihrer Meinung. Schließlich waren sie an dem Tisch angelangt, und sie ließ sich erleichtert auf den Stuhl sinken.
    „Ihre Mutter müsste sich bittere Vorwürfe machen, weil sie es zugelassen hat, dass Ihre Schwester vorgezogen wurde und Sie immer mehr Minderwertigkeitsgefühle bekamen.“ Er nahm die Speisekarte in die Hand und warf nur einen flüchtigen Blick darauf, ehe er sie wieder hinlegte. Offenbar wusste er, was er bestellen wollte.
    Heather beugte sich vor. „Es ist nicht die Schuld meiner Mutter, dass die eine Tochter ein schöner Schwan ist und die andere ein hässliches Entlein“, erklärte sie mit ernster Miene.
    „Das stimmt natürlich. Ist ihr bewusst, dass Sie sich ständig mit Ihrer Schwester vergleichen?“
    „Meine Mutter ist vor sieben Jahren gestorben.“ Sie erwartete, er würde sein Bedauern äußern, was er jedoch nicht tat. Stattdessen sah er sie nachdenklich an und nickte nur. „Sie war zwei Jahre lang krank, ehe sie gestorben ist. Deshalb konnte ich meine Ausbildung noch nicht beenden. Ich musste arbeiten.“
    „Was hat Ihre Schwester denn gemacht?“
    „Claire hat hier in London einen Schauspielkurs besucht und aushilfsweise als Bedienung gearbeitet.“
    „Hat Ihre Mutter Ihnen nichts hinterlassen, sodass Sie hätten weiterstudieren können?“ Gegen seinen Willen interessierte er sich für ihren familiären Hintergrund. Er bestellte eine Flasche Wein und das Tagesmenü, ein Fischgericht, für sie beide.
    Heather errötete. „Doch, aber nicht viel. Claire brauchte das Geld dringender als ich. Sie hat versprochen, mir meinen Anteil zurückzuzahlen, sobald sie genug verdient. Im Übrigen war Geld für mich nie wichtig. Meine Mutter war nicht mehr da, ich war traurig, und es war mir egal, ob ich etwas erbte oder nicht.“
    „Verdient Ihre Schwester jetzt genug?“, fragte er betont beiläufig und fand seine Vermutung bestätigt. Die Träume von einer blendenden Karriere in den USA erfüllten sich sowieso in den wenigsten Fällen. Es überraschte ihn nicht zu erfahren, dass ihre Schwester ihr niemals etwas zurückgezahlt hatte. Erstaunlicherweise war Heather damit offenbar zufrieden.
    „Macht es Ihnen Spaß, sich ständig mit Ihrer Schwester zu vergleichen, deren einziger Vorzug ihre angebliche Schönheit zu sein scheint?“
    „Sie ist auch ein sehr warmherziger Mensch“, verteidigte Heather ihre Schwester. Insgeheim gestand sie jedoch ein, dass Claire nur dann lieb und nett war, wenn man tat, was sie wollte. Sie war sehr egoistisch, zugleich aber auch sehr charmant. „Im Übrigen vergleiche ich mich nicht mit ihr, sondern finde ihre Schönheit bewundernswert. Haben Sie keine Brüder, mit denen Sie sich manchmal vergleichen und die Sie bewundern? Nein, wahrscheinlich nicht“, beantwortete sie sich die Frage selbst und musste lächeln. „Sie bewundern niemanden, dafür sind Sie viel zu selbstbewusst. Eher erwarten Sie, dass man Sie bewundert.“
    „Ich habe keine Geschwister“, erklärte er kurz angebunden, und sein Tonfall verriet, dass er über sein Privatleben nicht reden wollte.
    Heather ignorierte es und blickte ihn nachdenklich an. „Das ist sehr schade. Wo leben denn Ihre Eltern? Sie sind bestimmt sehr stolz auf Sie, weil Sie so erfolgreich sind …“
    Normalerweise wussten die Frauen, mit denen er ausging, welche Grenzen sie nicht überschreiten durften, ohne dass er es ausdrücklich erwähnen musste. Heather hatte jedoch offenbar kein Gespür dafür, wann es angebracht war, ein Thema fallen zu lassen. Er war fest davon überzeugt, dass die Frauen sich Hoffnungen machten, sobald man ihnen private Dinge anvertraute. Sie glaubten dann, sie hätten es geschafft, ihn für sich zu gewinnen, und fingen an, Ansprüche zu stellen.
    Doch Heather war nicht eine von den Frauen, die sich einen reichen Mann angeln wollten, dessen war er sich sicher.
    „Mein Vater ist gestorben, als ich noch ein Kind war, und meine Mutter lebt in Griechenland“, antwortete er deshalb.
    „Natürlich sind Sie auch Grieche.“
    Theo verzog die Lippen zu einem leichten Lächeln. „Wieso natürlich?“
    „Man behauptet doch, alle griechischen Männer seien groß, dunkelhaarig und attraktiv.“ Beim Anblick seiner verblüfften Miene musste sie lachen. Sie hatte ihn nur necken wollen. „Besucht Ihre Mutter Sie ab und
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