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Nur eine turbulente Affaere

Nur eine turbulente Affaere

Titel: Nur eine turbulente Affaere
Autoren: Cathy Williams
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abweisenden Miene und seiner Körperhaltung zu urteilen, war er nicht bereit, seine Hilfsbereitschaft noch weiter zu strapazieren. Er betrachtete ihr Gesicht, die gerade Nase, die sinnlichen Lippen und die schön geschwungenen dunklen Augenbrauen, die in seltsamem Kontrast zu dem gelockten blonden Haar der Frau standen.
    Als sie schließlich die Augen öffnete, war er überrascht. Sie hatte ungemein schöne tiefblaue Augen. Verwirrt blinzelte sie, und er erinnerte sich wieder daran, dass er ihretwegen die Arbeit unterbrochen hatte, obwohl er sich das eigentlich nicht erlauben konnte.
    „Sie sind ohnmächtig geworden“, erklärte er, während sie sich aufsetzte.
    Heather sah den Mann an, der auf sie hinabblickte, und plötzlich war ihr die Kehle wie zugeschnürt. Seit sechs Monaten arbeitete sie hier. Sie kam abends um halb sieben, nachdem die meisten Angestellten schon nach Hause gegangen waren. Immer wieder hatte sie Theo Miquel beim Putzen heimlich beobachtet, wenn er an seinem Schreibtisch saß und konzentriert arbeitete. Wie sie gehört hatte, wagte es kaum jemand, sein Büro zu betreten und ihn zu stören.
    Er ist der attraktivste Mann, den ich jemals gesehen habe, und seine tiefe Stimme ist ungemein faszinierend, dachte Heather. Er hatte ein markantes, klassisches Profil und strenge, regelmäßige Gesichtszüge, die ihm eine gewisse Arroganz verliehen. Das schwarze Haar hatte er aus der Stirn gebürstet, es kräuselte sich im Nacken. Obwohl sie nie den Mut gehabt hatte, ihn direkt anzusehen, wusste sie, dass seine Augen dunkel und unergründlich waren und dass er lange, dichte Wimpern hatte. Vielleicht würde sie sich genauso vor ihm fürchten wie seine Mitarbeiter, wenn sie bei ihm angestellt wäre. Doch da er nicht ihr Vorgesetzter war, hatte er ihr nichts zu sagen, und sie brauchte keine Angst vor ihm zu haben.
    Sie ließ sich sowieso nicht leicht einschüchtern, sondern war ein offener, fröhlicher Mensch mit einem sonnigen Gemüt. Und sie war fest davon überzeugt, sie sei ein genauso wertvoller Mensch wie alle anderen, unabhängig von der sozialen Stellung und dem Einkommen. Wichtig waren nur die inneren Werte.
    Während Heather die Gedanken hatte wandern lassen, war Theo zu der Getränkebar gegangen und kam jetzt mit einem kleinen Glas in der Hand zurück.
    „Trinken Sie das“, forderte er sie auf.
    Sie blinzelte. „Was ist das?“
    „Ein Brandy.“
    „Den kann ich nicht trinken.“
    „Wie bitte?“
    „Während der Arbeitszeit dürfen wir keinen Alkohol trinken. Man wird mir kündigen, wenn ich gegen die Regel verstoße, und ich bin auf das Geld angewiesen.“
    Für Theos Geschmack redete sie zu viel. Sie sollte nur den Brandy trinken, dann aufstehen und den Raum verlassen. Er wollte endlich weiterarbeiten und fertig werden, denn er hatte eine Verabredung mit seiner neuesten Freundin. Er hatte sie sowieso schon verärgert, weil er einige Termine hatte absagen müssen.
    „Trinken Sie das“, wiederholte er und hielt ihr das Glas an die Lippen. Heather errötete und trank nervös einen winzigen Schluck.
    „Du liebe Zeit“, rief er aus. „Sie waren ohnmächtig! Mit einem einzigen Brandy laden Sie sich doch nicht gleich den Teufel auf den Hals.“
    „Es ist das erste Mal, dass ich ohnmächtig geworden bin“, verteidigte sich Heather. „Meine Mutter hat immer behauptet, ich sei nicht der Typ dafür, so etwas passiere nur superschlanken Frauen. Claire ist als Teenager oft ohnmächtig geworden. Na ja, eigentlich nicht oft, aber einige Male, und das würden normale Menschen schon als oft bezeichnen.“
    Er hatte noch nie jemanden kennengelernt, der in einem fort redete, und war sekundenlang sprachlos.
    „Vielleicht werde ich krank.“ Hoffentlich nicht, fügte sie insgeheim hinzu. Sie konnte es sich nicht erlauben krankzufeiern. Im Krankheitsfall gab es keine Lohnfortzahlung, das war vertraglich geregelt. Tagsüber arbeitete sie aushilfsweise als Lehrerin, aber diese Stelle wurde schlecht bezahlt.
    Theo beobachtete sie fasziniert, während sich alle möglichen Emotionen in ihrem Gesicht spiegelten. Dann hielt er ihr das Glas wieder an die Lippen, um sie in ihrem Redefluss zu bremsen.
    „Trinken Sie einen kräftigen Schluck, das weckt die Lebensgeister.“
    Heather gehorchte.
    „Bleiben Sie hier sitzen, bis es Ihnen besser geht. Doch mich müssen Sie entschuldigen, ich muss arbeiten.“ Plötzlich hatte er eine glänzende Idee. „Wenn Sie möchten, bitte ich diesen Wachmann, Sie
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