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Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Titel: Nur ein Liebestraum am Mittelmeer
Autoren: Rebecca Winters
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August herrschte nachmittags am Strand Hochbetrieb. Durch ihr Fernglas zählte Laura in dem Abschnitt, den sie zu überwachen hatte, achtzehn Menschen im Wasser.
    Da sich keine großen Wellen bildeten, verloren die fünf Surfer wohl die Geduld, denn sie kehrten auf ihren Brettern zurück. Drei Kinder paddelten mit ihren Luftmatratzen in den Bereich ihrer Kollegen hinüber, und vier Jugendliche kamen an Land, um Frisbee zu spielen. Zwei der noch verbliebenen sechs Menschen trugen Schwimmwesten. Die anderen vier hofften offenbar auf eine geeignete Welle, um sich von ihr an den Strand spülen zu lassen. Sie würden vermutlich noch länger warten müssen.
    Nein, sie hatte sich getäuscht. Weiter draußen baute sich ein hoher Wellenkamm auf, und die vier Schwimmer gingen in Position. Aufmerksam beobachtete sie das Geschehen. Plötzlich sah sie nur noch drei Köpfe. Die andere Person war offenkundig vom Sog nach unten gezogen worden. Wann tauchte sie wieder auf?
    Ja, da war der Schwimmer endlich. Aber er schien in Schwierigkeiten zu sein. Er riss die Arme hoch, und der Kopf sank nach hinten. Sofort legte Laura das Fernglas weg, um schnellstens vom Turm zu klettern.
    Sie stürzte sich in die Fluten und kraulte los. Sollte ihr Schützling zu viel Wasser geschluckt haben, würde sie ihn an den Strand zurückbringen und dort versuchen, ihn vor dem Ersticken zu bewahren.
    Als sie nur noch zwei Meter von ihm entfernt war, verschwand er wieder unter der Wasseroberfläche. Sogleich tauchte auch sie ab. Sie manövrierte sich in eine Position etwas unterhalb von ihm und bekam ihn gut zu fassen.
    Es handelte sich um einen athletisch gebauten, muskulösen Mann, der sie an Raoul erinnerte. Mit den schwarzen Haaren konnte er fast der Franzose sein, an den sie Tag und Nacht dachte.
    Nach dem Auftauchen begann sie, mit ihm zurückzuschwimmen, doch er setzte sich zur Wehr. Manchmal geriet ein Ertrinkender in Panik und verstand nicht, dass er kooperieren musste.
    „Halten Sie still und lassen Sie mich Ihnen helfen!“, forderte sie ihn bestimmt auf, aber er bekämpfte sie so energisch, wie sie es noch bei niemandem erlebt hatte.
    Laura wurde angst und bange. Sie mobilisierte all ihre Kraft, nur würde sie womöglich nicht reichen. Sie hatten erst die Hälfte des Weges bis zum rettenden Ufer geschafft. Hoffentlich bemerkte jemand am Strand, was passierte, und alarmierte einen ihrer Kollegen.
    „Halten Sie still! Lassen Sie mich einfach machen!“, stieß sie verzweifelt hervor, als sich die Situation plötzlich total veränderte.
    Der Mann löste sich aus ihrem Griff und hielt sie Momente später so umfangen wie sie ihn noch wenige Sekunden zuvor. Dann schwamm er zügig mit ihr los, hob sie kurz darauf auf die Arme, trug sie an Land und ging in die Hocke, bevor er sie auf den Sand legte.
    Laura spürte, wie er ihr Gesicht umschloss. Die Hände kannte sie! Sie öffnete die Lider und blickte in zwei dunkle Augen, die ihr nur zu vertraut waren. „Raoul …“
    „Sag nichts, Laura“, flüsterte er. „Ich beginne jetzt mit der Mund-zu-Mund-Beatmung. Wenn du dich wehrst, weiß jeder am Strand Bescheid.“
    In ihrem ganzen Leben hatte sie noch nie gerettet werden müssen. Wäre sie jedoch tatsächlich am Ertrinken gewesen, wäre sie nun bestimmt nicht so geschockt, wie sie es im Moment war.
    Raoul presste die Lippen auf ihre und gab ihr einen endlosen Kuss.
    Hitzewellen durchströmten sie. Und als sie das brennende Verlangen kaum noch ertragen konnte, löste er sich widerstrebend von ihren Lippen und setzte sich auf die Fersen.
    „Wie fühlst du dich jetzt?“, fragte er rau.
    Meiner Sinne beraubt, dachte sie und konnte sich an seinem Anblick nicht sattsehen. Dann bemerkte sie die vielen Menschen um sie her. Irgendwie musste sie sich einen akzeptablen Abgang verschaffen.
    Sie lächelte in die Runde, rollte sich auf die Seite und stand auf. „Alles in Ordnung“, erklärte sie, während Raoul sich ebenfalls erhob. Er hatte seit ihrer Abreise deutlich abgenommen. „Sie können sich ruhig wieder am Strand vergnügen.“ Auffordernd nickte sie den Leuten zu, die nach und nach ihrer Anweisung folgten.
    Starr schaute Raoul sie an. „Ich würde mich auch gern weiter vergnügen, aber nicht hier am Strand. Ich habe dafür gesorgt, dass dich ein Kollege ablöst.“
    Laura wandte den Kopf. Von „ihrem“ Turm grinste Mike Segal ihr frech entgegen. Dann winkte er und warf ihre Tasche mit ihren Habseligkeiten nach unten. Geschickt fing Raoul sie
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