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Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Titel: Nur ein Liebestraum am Mittelmeer
Autoren: Rebecca Winters
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zu Monsieur Laroche vorlassen dürfe, da sie keinen Termin habe.
    „Bitte rufen Sie ihn an, und informieren Sie ihn, dass Mrs. Aldridge ihn dringend sprechen muss.“
    Nachdem er telefoniert hatte, entschuldigte er sich wortreich und bat sie zu warten.
    Was immer Raoul zu ihm gesagt hatte, hatte ihm anscheinend Beine gemacht. Laura spürte, wie die Anspannung ein wenig von ihr abfiel. Raouls Reaktionen waren etwas unberechenbar, deshalb hatte sie nicht gewusst, wie er ihr Erscheinen aufnehmen würde. Jedenfalls bevorzugte er es, sie hier unten im Foyer zu treffen.
    „Laura?“
    Wie sehr hatte sie diese Stimme vermisst! Laura drehte sich um und sah ihn in dunkelblauem Anzug und weißem Hemd mit Krawatte auf sich zukommen. Sein umwerfender Anblick raubte ihr für einen Moment den Atem.
    Er hatte einen Privataufzug benutzt, der sich weiter hinten im Foyer befand.
    Raoul betrachtete sie von Kopf bis Fuß, während er auf sie zutrat, und ihr wurde sogleich heiß. „Ich … ich hoffe, du verübelst es mir nicht, dass ich dich bei der Arbeit störe. Insbesondere da Guy gesagt hat, dass du gerade erst zurückgekehrt seiest. Aber es ist wirklich wichtig.“
    Seine Miene wurde ernst. „Wie bist du hergekommen?“
    „Mit Pierre. Er wartet draußen.“
    Hörbar atmete er ein. „Gehen wir.“
    Er fasste sie nicht an, obwohl er es gern getan hätte, das spürte sie genau. Sie stiegen in die Limousine ein, wo er sich ihr gegenüber hinsetzte, als traute er sich nicht über den Weg, wenn er unmittelbar neben ihr saß. Laura war es recht, denn für sie galt das Gleiche.
    „Ich muss erst mit dir reden“, sagte sie, als er Pierre bedeutete, sie nach Hause zu fahren. „Bitte ihn, noch zu warten.“
    „Was ist los?“, fragte er, nachdem er dem Chauffeur Bescheid gegeben hatte und die gläserne Trennwand wieder geschlossen war. „Ich dachte, du hättest Chantelle versprochen zu bleiben.“
    Grimmig sah er sie an. War er inzwischen vielleicht mehr als nur körperlich von ihr angezogen und wollte deshalb nicht, dass sie abreiste? Hatte er womöglich echte Gefühle für sie entwickelt? Solche, die zwei Menschen für immer zusammenschweißten, weil sie sich miteinander als vollständiges Ganzes empfanden?
    Guy und Chantelle waren das beste Beispiel dafür. Er war sofort zu ihr geeilt, als er gehört hatte, es ginge ihr schlecht. Obwohl sie ihn zurückwies, wollte er bei ihr sein, denn er liebte sie. Und genau wegen dieser tiefen Liebe zwischen den beiden konnte sie nicht länger mit dem Geheimnis leben. Nach schwerem inneren Kampf war Laura zu dem Schluss gelangt, dass sie es um aller Beteiligten willen offenbaren sollte.
    „Es dreht sich nicht um mich. Chantelle hat Migräne.“
    Sorge spiegelte sich in seinen dunklen Augen. „Ja. Guy hat mich informiert, dass er nach Hause fährt, um für sie da zu sein. Sie bekommt diese Anfälle von Zeit zu Zeit.“
    Tief atmete Laura ein und hoffte inständig, dass sie das Richtige tat. „Ich weiß, warum sie sie bekommt. Ich weiß alles, Raoul.“
    Es herrschte einen Moment lang Schweigen. „Du kennst den Grund für ihr Verhalten seit dem Unfall?“, fragte er schließlich leise und klang bestürzt.
    „Ja. Letzte Woche habe ich sie weinend in ihrem Zimmer angetroffen. Sie wollte mich wieder wegschicken, doch ich bestand darauf, zu bleiben, bis sie mir sagte, was los wäre. Dann hat sie sich mir anvertraut. Als sie nach dem Unfall im Krankenhaus war, hat sie erfahren, dass sie an einem inoperablen Hirntumor leidet und innerhalb eines Jahres sterben wird.“
    „Wie bitte?“ Alle Farbe war aus Raouls Gesicht gewichen.
    Laura schluckte. „Ich kann mir vorstellen, was du jetzt empfindest. Ich habe auch erst etwas Zeit gebraucht, um zu begreifen, was sie mir da offenbart hat. Es ist nicht fair, was ihr passiert. Aber im Leben geht es nicht unbedingt fair zu.“ Ihre Stimme bebte.
    „Erzähl mir alles von Anfang an.“ Seine Miene versteinerte sich.
    „Zwar hat sie es nicht gesagt, doch muss sie die Ärzte zur Verschwiegenheit verpflichtet haben. Die Diagnose hat sie total umgehauen. In dem Schockzustand ist sie auf die Idee verfallen, Guy und euch alle zurückzuweisen, um euch auf ihren Tod vorzubereiten“, erklärte Laura und gab Raoul dann ihr Gespräch mit Chantelle bestmöglich wieder.
    Als sie geendet hatte, war Raoul weiß um den Mund und durchbohrte sie mit seinem Blick. „Du hättest sofort zu mir kommen müssen, nachdem du es erfahren hast.“
    „Sie hat mir verboten,
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