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Nur Du hast den Schlüssel

Nur Du hast den Schlüssel

Titel: Nur Du hast den Schlüssel
Autoren: Terry Pratchett
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versteh nicht, wieso du das tun solltest«, sagte Yo-less. »Es müßte sich irgend jemand von der Stadt drum kümmern oder so.«
    »Die Garage ist ziemlich leer. Und morgen ...«
    Na ja. Morgen war ein neuer Tag.
    »Und dabei könntest du ja mal nachsehen, ob sie Geld versteckt hat«, schlug Bigmac vor.
    Johnny warf Satan einen Blick zu. Der Kater fauchte.
    »Nein, ich würde meine Finger gern behalten«, sagte Johnny. »Kommt mit. Ich hab keine Lust, das Ding da allein zu schieben.«
    Das vierte Rad quietschte und hüpfte, als sie den Wagen die Straße entlangschoben.
    »Ziemlich schwer«, sagte Yo-less.
    Neben ihm ertönte ein höhnisches Kichern.
    »Na ja, es heißt, Mr. Tachyon sei ziemlich fett gewesen -«
    »Halt die Klappe, Bigmac.«
    Es liegt an mir, dachte er, während die Prozession wei-terzog. Es ist wie bei der Lotterie, nur umgekehrt. Am Himmel erscheint ein großer Finger, und er kommt durch dein Fenster und deutet auf dich und sagt: »DM bist dran
    - har har har.« Und dann stehst du auf und denkst, es wird ein ganz normaler Tag, und plötzlich hast du einen Einkaufswagen mit einem Quietscherad und einer verrückten Katze.
    »He«, sagte Wobbler. »Die Fritten und der Fisch sind immer noch warm.«
    »Wie bitte?« sagte Johnny. »Du hast tatsächlich ihre Fritten aufgehoben?«
    Wobbler zuckte die Schultern. »Na ja, ich meine, ist doch eine Schande, sie verderben zu lassen -«
    »Da könnte ihre Spucke drauf sein«, sagte Bigmac.
    »Ih!«
    »Sie sind noch nicht mal ausgepackt«, meinte Wobbler, hielt aber beim Auswickeln inne.
    »Leg sie in den Wagen, Wobbler«, sagte Johnny.
    »Ich wußte gar nicht, daß hier noch Fritten und Fisch in Zeitungen eingepackt werden«, sagte Wobbler und warf das Päckchen auf den Tütenhaufen im Wagen. »Hong
    Kong Henry macht es jedenfalls nicht. Wo hat sie die her ?«
    Sir John wurde normalerweise jeden Morgen um halb neun von einem Butler geweckt, der ihm sein Frühstück brachte. Dann kam ein anderer Butler mit seinen Klei-dern und ein dritter Butler, dessen Aufgabe darin bestand, Adolf und Stalin zu füttern, und ein vierter, der eigentlich nur Ersatzbutler war.
    Um neun Uhr kam sein Sekretär und las ihm seine file:///G|/Books/1/schlüssel.htm (14 von 137) [16.06.2001 17:44:06]
    Nur du hast den Schlüssel
    Termine für den Tag vor.
    Als er es an diesem Morgen tat, bemerkte er aber, daß Sir John mit seltsamer Miene seinen Teller anstarrte.
    Adolf und Stalin schwammen zufrieden in dem Aqua-rium auf dem Schreibtisch.
    »Fünf verschiedene Sorten von Pillen, Brot aus Papp-deckeln und ein Glas Orangensaft, aus dem alles Aufregende entfernt wurde«, sagte Sir John. »Was für einen Sinn hat es, der reichste Mann der Welt zu sein - ich bin doch immer noch der reichste Mann der Welt, oder?«
    »Ja, Sir John.«
    »Also, was hat das alles für einen Sinn, wenn man nur noch Pillen zum Frühstück kriegt?« Er trommelte mit den Fingern auf den Tisch. »Also ...es reicht mir jetzt, hören Sie? Sagen Sie Hickson, er soll das Auto rausholen.«
    »Welches denn, Sir John?«
    »Den Bentley.«
    »Welchen Bentley, Sir John?«
    »Ach, einen, den ich in letzter Zeit nicht so oft benutzt habe. Er soll sich einen aussuchen. Und suchen Sie Blackbury auf der Landkarte. Wir haben dort eine Hamburgerbar, oder?«
    »Äh ... ich glaube schon, Sir John. War das nicht die, bei der Sie den Standort persönlich ausgewählt haben?
    Sie sagten. Sie wüßten einfach, daß es ein guter Platz wäre. Äh... aber Sie haben heute einen Termin mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden von -«
    »Streichen Sie alle Termine. Ich fahre nach Blackbury.
    Sagen Sie keinem dort, daß ich komme. Nennen wir es ...
    eine Blitzinspektion. Das Geheimnis des geschäftlichen Erfolges liegt darin, daß man auf die Einzelheiten achtet, stimmt's? Man verkauft den Leuten Burger, die nicht ganz durch sind, oder schlaffe Tritten, und ehe man sich versieht, ist das ganze Geschäft den Bach runter.«
    »Äh... wenn Sie das sagen, Sir John.«
    »Gut. Ich bin in zwanzig Minuten fertig.«
    »Äh ... könnten Sie das nicht vielleicht auf morgen verschieben? Das Komitee hat darum gebeten, daß -«
    »Nein!« Der alte Mann schlug auf den Tisch. »Es muß heute sein! Heute wird alles passieren. Mrs. Tachyon.
    Der Einkaufswagen. Johnny und die anderen. Es muß heute sein. Sonst ...« Er schob das langweilige, gesunde Frühstück weg. »Sonst habe ich für den Rest meines Lebens nur das hier.«
    Der Sekretär war an Sir Johns Launen gewöhnt und
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