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Nur die Küsse zählen

Nur die Küsse zählen

Titel: Nur die Küsse zählen
Autoren: Susan Mallery
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werden? Er ist nicht nach L. A. gezogen und hat das College ein Semester vor dem Abschluss geschmissen?“
    „Doch, aber …“
    Nevada zuckte die Schultern. „Du bist ohne ihn besser dran.“
    „Nein, bin ich nicht.“ Ärger stieg in ihr auf. „Es ist nichts Falsches daran, dass Sasha seinen Traum verfolgt. Hätte er das College zu Ende machen sollen? Vielleicht. Aber das kann er immer noch, das läuft ihm nicht weg. Was Aurelia angeht: Sie ist neun Jahre älter als Stephen, wie du genau weißt. Sie ist süß, und die beiden sind ein tolles Paar. Stephen geht aufs College zurück, um Ingenieurwesen zu studieren, das sollte ihm doch gerade von dir ein paar Pluspunkte einbringen.“
    Sie spürte, dass sie wütend wurde. „Woher nimmst du das Recht, so über andere zu urteilen? Finn ist ein guter Mann, das hat er wieder und wieder bewiesen. Ich bedaure unsere Beziehung nicht, und ganz sicher kann ich deine unqualifizierten Kommentare über ihn und seine Brüder nicht gebrauchen.“
    Nevada nahm ihren Drink und grinste. „Ich wollte nur mal gucken.“
    „Was gucken?“
    „Ob du immer noch irgendwo da drinsteckst.“
    Dakota öffnete den Mund, schloss ihn wieder. Holte dann tief Luft. „Was soll das heißen?“
    „Du nimmst das alles hin“, sagte Montana und beugte sich ein wenig vor. „Du kannst auf keinen Fall glücklich darüber sein, dass Finn gegangen ist, aber du hast dich überhaupt nicht gewehrt. Was ist da los? Warum hast du nicht um das gekämpft, was du willst?“
    „Gekämpft? Ich kann ihn doch nicht zwingen, mit mir zusammen zu sein.“
    „Nein, aber zwischen nichts tun und ihn zwingen liegen ganze Weltmeere.“
    Nevada nickte. „Komm schon. Als du in dieses spezielle Programm wolltest, in dem du deinen Master und deinen Doktor gleichzeitig machen konntest, hast du da einfach nur deine Bewerbung eingereicht und dann abgewartet? Nein. Du hast die Verantwortlichen so lange belästigt, bis sie fast eine einstweilige Verfügung gegen dich erwirkt hätten. Als du eine Klasse voller Kinder für die Recherche zu deiner Doktorarbeit gebraucht hast, hast du wochenlang allen möglichen Lehrern die Türen eingerannt, bis du Erfolg hattest.“
    „Als du herausgefunden hast, dass du ohne Hilfe keine Kinder kriegen kannst“, warf Montana ein, „hast du dich um eine Adoption beworben, hast alle Befragungen und Hausbesuche über dich ergehen lassen und ein Kind adoptiert. Du bist ein Macher, Dakota. Du tust es leise und glaubst, dass keiner es mitbekommt, doch das tun wir. Du hast immer alles geschafft, was du dir vorgenommen hast. Warum bist du jetzt also so passiv?“
    Sie fühlte sich gleichzeitig gelobt und gescholten. „Ich bin nicht passiv. Ich gebe Finn Zeit, sich darüber klar zu werden, was er will.“
    „Und was ist mit dem, was du willst?“, fragte Nevada. „Ist das nicht wichtig?“
    „Doch, aber …“
    „Kein Aber“, ermahnte Montana sie. „Erinnerst du dich daran, was Yoda sagt? ‚Tu es, oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen.‘“
    „Du kannst hier herumsitzen und darauf warten, dass er sich entscheidet“, sagte Nevada. „Oder du kannst dein Schicksal in die Hand nehmen. Ich weiß, dass du Angst hast.“
    „Ich habe keine Angst.“
    Die Schwestern schauten sie mit ungläubig hochgezogenen Augenbrauen an.
    Sie seufzte. „Na gut, ein kleines bisschen“, gab sie zu. Finn zur Rede zu stellen bedeutete, ihr Leben in die Hand zu nehmen – nur bedeutete das leider auch, sich eventuell anhören zu müssen, dass er nicht an ihr interessiert war. Dass sie nicht die Richtige für ihn war.
    Sie glaubte nicht, dass er seinem Kind den Rücken zuwenden würde. Es würde vielleicht seine Zeit dauern, aber irgendwann würde er auftauchen und Teil seines Lebens sein wollen. Finn wäre ein großartiger Vater, aber war er auch daran interessiert, ein Ehemann zu sein?
    „Ich dachte immer, die Teilnehmer der Show wären dumm“, sagte sie langsam. „Ich dachte, sie wären verzweifelt und müssten mir leidtun. Aber sie haben sich lediglich danach gesehnt, sich zu verlieben. Das will doch beinah jeder. Und sie haben wenigstens etwas unternommen. Was hab ich schon getan?“
    Sie erwartete, dass ihre Schwestern sie verteidigten, doch sie schwiegen beide. So viel zum Thema „Schweigen ist Gold“, dachte Dakota halb amüsiert, aber auch ein wenig verletzt. Dann fiel ihr ein, dass es egal war, was andere Leute dachten. Wichtig war nur, was Finn und sie wollten.
    Sie wusste, was sie wollte. Sie
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