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Nur die Küsse zählen

Nur die Küsse zählen

Titel: Nur die Küsse zählen
Autoren: Susan Mallery
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Ort, an dem sie sich befanden.
    Er stand auf. „Warum rede ich überhaupt mit Ihnen? Sie sind eine dieser Hollywoodtypen. Vermutlich freuen Sie sich darüber, dass die beiden alles aufgegeben haben, um in Ihrer blöden Show mitzumachen.“
    Sie erhob sich ebenfalls und schüttelte den Kopf. „Zuerst einmal ist es nicht meine blöde Show. Ich arbeite für die Stadt, nicht für die Produktionsfirma. Zweitens, wenn Sie mir einen Moment Zeit lassen, um nachzudenken, anstatt gleich wütend zu werden, fällt mir vielleicht etwas ein, mit dem ich Ihnen helfen kann. Wenn Sie mit Ihren Brüdern genauso umgehen, bin ich nicht überrascht, dass sie lieber ein paar Tausend Meilen zwischen Sie und sich gelegt haben.“
    Nach dem wenigen, das sie durch ihre dreißigsekündige Beziehung über Finn wusste, erwartete sie, dass er jetzt die Zähne fletschen und verschwinden würde. Stattdessen überraschte er sie mit einem Grinsen.
    Das Verziehen seiner Lippen, das Blitzen von Zähnen, daswar nichts Besonderes. Dennoch löste es ein seltsames Flattern in ihrem Magen aus. Sie fühlte sich, als wäre ihr alle Luft aus den Lungen gewichen und als könnte sie nicht mehr atmen. Sekunden später riss sie sich aber zusammen. Sie sagte sich, dass es sich nur um eine kleine Störung auf ihrem normalerweise ruhigen emotionalen Radar gehandelt hatte. Nicht mehr als eine kleine Anomalie. Wie eine Sonneneruption.
    „Genau das haben die beiden auch gesagt“, gab er zu und setzte sich seufzend wieder hin. „Dass sie hofften, das College wäre weit genug weg, doch das war es nicht.“ Das Grinsen verblasste. „Verdammt, das ist nicht leicht.“
    Sie setzte sich und legte die Hände flach auf den Tisch. „Was sagen Ihre Eltern zu all dem?“
    „Ich bin ihre Eltern.“
    „Oh.“ Sie schluckte, nicht sicher, welche Tragödie dahintersteckte. Sie schätzte Finn auf dreißig, vielleicht zweiunddreißig. „Wie lange …“
    „Acht Jahre.“
    „Sie ziehen Ihre Brüder also allein auf, seit die beiden … was, zwölf Jahre alt sind?“
    „Sie waren dreizehn, aber ja.“
    „Herzlichen Glückwunsch. Das haben Sie super hinbekommen.“
    Das Lächeln verschwand endgültig, als er sie nun stirnrunzelnd anschaute. „Woher wollen Sie das denn wissen?“
    „Sie haben es aufs College geschafft, waren so gut, dass sie das letzte Semester erreicht haben, und jetzt haben sie die emotionale Stärke, sich gegen Sie aufzulehnen.“
    Das Stirnrunzeln wich einem spöttischen Lächeln. „Lassen Sie mich raten. Sie sind einer dieser Menschen, die Regen ‚flüssigen Sonnenschein‘ nennen. Wenn ich bei meinen Brüdern alles richtig gemacht hätte, wären sie jetzt noch auf dem College, anstatt hier zu versuchen, in so einer idiotischen Realityshow mitzumachen.“
    Ah, das erklärt einiges, dachte Dakota. Aus Finns Perspektive war nichts von dem hier gut.
    Er schüttelte den Kopf. „Ich weiß einfach nicht, wo es schiefgelaufen ist. Ich wollte sie doch nur durchs College bringen. Drei Monate. Sie hätten nur noch drei kurze Monate weitermachen müssen. Aber haben Sie das? Nein. Per E-Mail haben sie mir mitgeteilt, wo sie sind – als müsste ich mich für sie freuen.“
    Dakota griff nach den Akten auf ihrem Tisch. „Wie heißen die beiden?“
    „Sasha und Stephen.“ Seine Miene klarte sich auf. „Können Sie mir irgendwie helfen?“
    „Ich weiß nicht. Wie ich schon sagte, ich bin die Repräsentantin der Stadt. Die Produzenten sind mit der Idee einer Realityshow auf uns zugekommen. Glauben Sie mir, Fool’s Gold hat nicht gerade um diese Art der Aufmerksamkeit gebettelt. Wir wollten erst ablehnen, aber dann hatten wir Angst, dass sie es auch ohne unsere Zustimmung durchziehen würden. Darum haben wir zugesagt. So sind wir wenigstens beteiligt und haben ein gewisses Maß an Kontrolle.“
    Sie lächelte ihn an. „Oder zumindest die Illusion von Kontrolle.“
    „Vertrauen Sie mir, Kontrolle ist auch nicht mehr das, was sie mal war.“
    „Ich weiß. Die Hintergründe von allen potenziellen Kandidaten sind ausführlich geprüft worden. Darauf haben wir bestanden.“
    „Um die wirklich Irren auszusortieren?“
    „Ja, und die Kriminellen. Realityfernsehen setzt die Teilnehmer stark unter Druck.“
    „Wie sind die Fernsehleute von Fool’s Gold gekommen, wenn die Stadt sie nicht umworben hat?“, fragte er.
    „Das war einfach Pech. Vor einem Jahr hat eine Studentin für ihre Abschlussarbeit in Humangeografie recherchiert und entdeckt, dass in dieser Stadt
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