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Nur der Tod sühnt deine Schuld

Nur der Tod sühnt deine Schuld

Titel: Nur der Tod sühnt deine Schuld
Autoren: Carla Cassidy
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Frau, die die Pille nahm, nicht unbedingt Sex haben musste.
    Owen beugte sich vor und griff wieder nach der Milch. Er hasste sich für sein Misstrauen, war aber ein zu guter Cop, um seinen Verdacht nicht ernst zu nehmen.
    Bisher hatte er nicht daran gedacht, aber es gab noch eine andere Verbindung zwischen den beiden Mordopfern. Und diese Verbindung war Frank.
    Owen wusste, dass Frank gern flirtete, er hatte jedoch immer angenommen, dass sein Partner sich lediglich einen harmlosen Spaß gönnte. Jetzt überlegte er, ob es sein konnte, dass Monica für ihn mehr als nur ein harmloser Flirt gewesen war? Und Sondra? Hatte er mit beiden geschlafen, und sie waren plötzlich zur Vernunft gekommen und hatten gedroht, alles Angela zu erzählen?
    Frank flirtete vielleicht gern, aber das bedeutete nicht, dass er riskieren würde, von seiner Frau verlassen zu werden. Oder dass er sich von einer wütenden, betrogenen Ehefrau die Kinder wegnehmen lassen würde.
    Owen fragte sich, ob er nach Strohhalmen griff, weil die Ermittlungen in den beiden Fällen ins Stocken geraten waren.
    Zu schade, dass Grey Banes heute Abend nicht auf dem Revier war. Owen hätte seine Überlegungen gern an jemandem ausprobiert, der objektiv war und sich mit der menschlichen Psyche und deren dunklen Seiten auskannte.
    Vielleicht war es Zeit für ein offenes Gespräch mit seinem Partner. Owen trank die Milch aus und warf die leere Packung in den Abfalleimer. Dann stand er auf.
    Er fürchtete sich vor dem Gespräch. Wenn sein Verdacht zutraf, war der Cop, den er mochte und dessen Arbeit er schätzte, möglicherweise ein Mörder. Und wenn er sich irrte, würde die Beziehung zwischen ihnen beiden wahrscheinlich auf Dauer getrübt sein.
    Jetzt musste er Frank nur noch finden.

[home]
    22
    S chmerz und Blut.
    Die Schmerzen in ihrer Schulter ließen Haley keinen klaren Gedanken fassen, aber sie wusste auch so, dass sie in Gefahr war.
    »Was tun Sie denn da?«, rief sie und wich ins Wohnzimmer zurück. Ihr Herz raste vor Angst. Als sie gegen den Couchtisch stieß, wäre sie beinahe hingefallen, fing sich aber gerade noch rechzeitig. Wenn sie stürzte, hätte sie keine Chance mehr, dem Messer zu entkommen.
    »Hure.« Angela, in Shorts, T-Shirt und einer Schürze in fröhlichem Gelb, starrte sie mit hasserfülltem Blick an.
    Haley schnappte nach Luft, als sie das Wort aus Angelas Mund hörte. Angela war also der Anrufer. »Um Himmels willen, Angela, was ist denn los mit Ihnen?«
    Das Messer auf Haley gerichtet, kam Angela langsam auf sie zu. »Gar nichts ist mit mir los. Ich schütze mich nur. Ich schütze meine Familie.«
    »Wovon reden Sie?« Verstohlen sah Haley sich nach etwas um, das sie als Waffe benutzen könnte.
    »Ihr blonden Huren könnt meinen Mann nicht in Ruhe lassen. Ich habe doch gesehen, wie du ihn ansiehst, wie scharf du auf ihn bist. Aber er gehört mir.« Angela machte einen Satz nach vorn.
    Haley sprang zur Seite, und Angela rammte das Messer in eins der Sofakissen. Haley nahm die Blumenschale vom Couchtisch und warf sie nach Angela, doch sie prallte wirkungslos von ihrer Brust ab.
    Angela, die Stepford-Frau in ihrer gelben Schürze.
Ich habe sie in fast allen Farben,
hatte sie Haley erzählt.
    Haben Sie auch eine blaue Schürze? Wo ist sie jetzt, Angela? Wo ist Ihre blaue Schürze? Haleys Gedanken überschlugen sich.
    Ich habe etwas Blaues gesehen,
hatte Molly gesagt.
    Angela musste einen Schlüssel zum Haus gehabt haben. Sie hatte die Anrufe gemacht. Sie hatte das Feuer gelegt und die Katze getötet. Angela war es gewesen. O Gott, sie hatte Monica getötet.
    Mit einem Wutschrei zog Angela das Messer aus dem Sofakissen und stürzte sich erneut auf Haley. Alles, woran Haley denken konnte, war Molly. Molly, die in ihrem Bett lag und schlief. Molly, die nicht wusste, dass der Tod wieder in ihr Haus gekommen war.
    Haley rannte in die Küche. Angela folgte ihr.
    Schmerz und Blut.
    Wenn sie zu viel nachdachte, zu viel fühlte, würden die Schmerzen in ihrer Schulter sie in die Knie zwingen. Dann würde Angela sie töten. Und wenn sie mit Haley fertig war, wäre Molly dran.
    Molly, die unter dem Bett gelegen hatte, als ihre Mutter getötet worden war. Molly, die etwas Blaues gesehen hatte. Molly, die außer Haley die Einzige war, die die Polizei auf Angelas Spur führen konnte. Angela würde auch Molly töten.
    Das konnte Haley nicht zulassen.
    In der Küche blieben die beiden Frauen stehen, getrennt durch den runden Eichentisch. Nur das Licht, das
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