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Nur bei dir bin ich zu Hause

Nur bei dir bin ich zu Hause

Titel: Nur bei dir bin ich zu Hause
Autoren: Maureen Child
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macht mir was aus, dass uns jemand zusehen könnte?“
    „Mir macht es etwas aus.“
    „Mir nicht. Ich habe dir einiges zu sagen, und das werde ich jetzt auch tun. Entweder hier oder woanders. Such es dir aus.“
    Margie sah sich noch einmal um und bemerkte plötzlich die neugierigen Blicke der anderen Gäste. Schließlich blickte sie ihn an und sagte: „Also gut. Gehen wir ins Arbeitszimmer.“
    „Keine Chance. Viel zu weit weg“, entgegnete er und beugte sich zu ihr hinunter. Dann warf er sie sich kurzerhand über die Schulter, sodass ihr Kopf und ihre Arme über seinem Rücken baumelten.
    „Was tust du da?“, rief sie entsetzt, bäumte sich auf und versuchte sich zu befreien.
    „Was ich schon längst hätte tun sollen“, antwortete Hunter und klemmte ihre Beine unter seinen Arm, damit sie nicht entkommen konnte.
    „Simon!“, rief Margie, während Hunter auf die Glastür zuging. „Helfen Sie mir!“
    „Keine Chance, Liebes“, rief der alte Mann ihr lachend hinterher.
    Der ganze Saal lachte. Hunter bemerkte es jetzt erst, als er sich seinen Weg durch die Gäste hindurch zum Garten bahnte. Aber es störte ihn nicht. Es machte ihm nichts aus, was sie dachten oder ob sie noch die nächsten zwanzig Jahre über diesen Abend sprechen würden.
    Das Einzige, was ihn interessierte, war dieser rotgelockte Dickkopf in seinen Armen. Auf gar keinen Fall würde er sie gehen lassen.
    Mit entschlossenen Schritten schritt er den Steinweg entlang und raunte jedem, an dem er vorbeiging, ein „Entschuldigung“ zu.
    „Lass mich runter“, schrie Margie und fügte etwas leiser hinzu: „Du drehst der ganzen Welt meine Rückseite zu, weißt du das!“
    Hunter lächelte und gab ihr einen Klaps auf den Po. „Deine Rückseite ist außerordentlich entzückend. Nichts, wofür du dich schämen müsstest.“
    „Lass mich um Himmels willen runter!“
    „Gleich.“ Er ging weiter, kannte diesen Weg in- und auswendig. Das war sein Zuhause, er hatte sogar das Gefühl, dass ihn die Lampions in den Bäumen willkommen hießen.
    „Wohin gehen wir?“, fragte sie.
    „Zum Springbrunnen.“ Es war der abgeschiedenste Ort hier. Umsäumt von Bäumen und blühenden Büschen lag der alte Springbrunnen schon fast am Rand der Klippe, von der aus man über das Meer blicken konnte. Hierher würde sich bestimmt keiner der Gäste verirren, da war Hunter sicher.
    Für das, was er Margie sagen wollte, musste er mit ihr allein sein.
    Als er sie wieder auf die Füße stellte, schwankte sie zunächst ein wenig, strich sich das Haar aus dem Gesicht und drehte sich mit geballten Fäusten zu ihm um. Hunter griff nach ihrer Faust, führte sie zu seinem Mund und küsste jeden einzelnen Knöchel.
    „Hör auf damit.“ Sie zog ihre Hand zurück und sah sich wütend um.
    Hunter tat dasselbe, allerdings nur, um sicherzugehen, dass sie allein waren. Die einzigen Geräusche waren der Wind in den Bäumen, das sanfte Rauschen des Meeres und das leise Plätschern des Springbrunnens.
    „Margie, Gretchen bedeutet mir nichts“, begann er.
    Sie atmete heftig aus, schüttelte den Kopf und sagte: „Wenn du glaubst, dass es mir jetzt besser geht, hast du dich geirrt.“
    „Ich bin noch nicht fertig“, unterbrach er sie und sah, wie ihre Augen im Mondlicht schimmerten. „Es gibt etwas, dass ich dir sagen muss, und du wirst mir gefälligst zuhören.“
    „Es gibt nichts, was du erklären müsstest, Hunter.“ Ihre Stimme klang plötzlich schwach, und er spürte, wie tief berührt er war. Margie sah so verloren aus, so wunderschön im Mondlicht. Der leichte Wind spielte in ihren Locken. „Meine Meinung steht fest. Ich werde abreisen.“
    Als er ihren entschlossenen, mutigen Gesichtsausdruck sah, begriff Hunter plötzlich. Er konnte nicht sagen, warum er nicht schon früher darauf gekommen war, doch die Wahrheit lag auf einmal klar vor ihm. Es war nicht nur so, dass er sie wollte, sie brauchte. Es war viel mehr als das.
    „Ich liebe dich“, sagte er und lächelte, weil es ihm wie ein Wunder vorkam, dass er diese Worte sprach, in denen alles lag, was er ihr sagen wollte.
    Ihr stockte offenbar der Atem. Sie sah ihn an. Dann schüttelte sie den Kopf. „Nein, das tust du nicht. Du willst, dass ich bleibe, weil wir schon verheiratet sind. Weil es unkomplizierter ist.“
    Hunter lachte laut auf. „Margie, wenn du eins ganz bestimmt nicht bist, dann ist das ‚unkompliziert‘.“
    Stirnrunzelnd sah sie ihn an.
    „Und ich liebe dich.“
    „Hör auf, das zu
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