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Nur bei dir bin ich zu Hause

Nur bei dir bin ich zu Hause

Titel: Nur bei dir bin ich zu Hause
Autoren: Maureen Child
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Berührung fühlte sich ihre Haut kalt an. Aber daran sollte sie sich besser sofort gewöhnen, sagte sie sich, denn sie könnte hier nicht gemeinsam mit ihm leben.
    „Ich kann nicht bei dir bleiben, Hunter“, sagte sie ihm und sah ihm direkt in die Augen, damit er sie verstand.
    „Aber du liebst mich doch.“
    „Und genau deswegen will ich die Scheidung.“

10. KAPITEL
    Der Ballsaal des Cabot-Anwesens sah traumhaft schön aus. An der Decke waren bereits edle Tuchbahnen und bunte Bänder drapiert, die bis hinunter auf den Boden hingen. Überall waren exklusiv gedeckte Tische aufgestellt. Am folgenden Tag würden dann noch bunte Ballons und frische Blumen aus dem Garten dazukommen. Der Partyservice würde in der Küche rotieren und die Musiker in einer Ecke des Saals sanften Swingjazz spielen.
    Alles war perfekt.
    Nur Margie war zum Heulen zumute.
    Konnte das an der Leere liegen, die dort war, wo normalerweise ihr Herz schlug?
    Seit drei Tagen trug sie die mit sich herum. Seit Hunter ihr diesen hirnverbrannten Vorschlag gemacht und sie ihm ihre Liebe gestanden hatte. Seit drei langen Tagen und noch längeren Nächten. Nach ihrer kleinen Unterhaltung war sie sofort in eines der Gästezimmer umgezogen. Margie hatte aufgehört, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, was die Hausangestellten über eine Ehe dachten, die ohnehin bald vorbei sein würde.
    Besser, sie gewöhnte sich schon einmal daran, allein zu schlafen, als sich der Qual auszusetzen, jeden Abend neben Hunter im Bett zu liegen. Gott, sie vermisste ihn. Vermisste seine Berührungen, seine Küsse, die Art, wie er sie in seine starken Arme nahm und sie in den Schlaf wiegte. Am folgenden Abend würde sie abreisen. Wohin, das wusste sie immer noch nicht. Aber das war ihr auch gleichgültig. Wo immer sie landen würde, sie wäre allein. Wieder einmal. Ohne einen Menschen, dem sie ihre Liebe schenken konnte.
    „Was soll ich denn bloß machen?“, murmelte sie leise vor sich hin.
    „Nun“, hörte sie eine Stimme, „Sie könnten erst mal damit aufhören, sich wie ein Dummkopf zu benehmen.“
    „Simon!“ Margie drehte sich erschrocken um. Ihr war es sehr unangenehm, dabei erwischt zu werden, wie sie mit sich selbst sprach. Vor allen Dingen aber dabei, wie sie in Selbstmitleid versank. „Ich wusste nicht, dass Sie hier sind.“
    „Überrascht mich nicht. In den letzten Tagen sind Sie wie ein Geist durchs Haus gewandert.“
    Simons Blick war freundlich, aber bestimmt.
    „Bleiben Sie, Margie. Hören Sie auf mit diesem Unsinn, und bleiben Sie hier.“
    „Das kann ich nicht“, sagte sie kopfschüttelnd und sah Simon in die Augen. „Es gibt keinen Grund zu bleiben, wenn er mich nicht liebt.“
    „Wer sagt das?“
    Gequält lachte Margie auf. „ Er tut das.“
    Simon runzelte die Stirn und überhörte sie einfach. „Er wäre nicht der erste Mann, der eine Frau braucht, die ihm sagt, was er fühlt.“
    „Wenn das so einfach wäre.“
    Er schüttelte den Kopf, und seine weißen Haare flogen dabei hin und her. „Sie sind genauso stur wie er.“
    „Das mag sein“, entgegnete sie. „Aber ich kann nicht mit einem Mann verheiratet sein, der mich nicht liebt. Ich würde nicht glücklich werden.“ Dann umarmte sie Simon und flüsterte ihm zu: „Ich werde Sie sehr vermissen.“
    Er klopfte ihr auf den Rücken. „Ich werde ihn verprügeln, wenn Sie das wollen“, bot er ihr an.
    Margie lächelte unter Tränen. „Danke, Simon.“
    Als sie die Umarmung löste, sagte er: „Ein schönes Geburtstagsgeschenk ist das nicht gerade. Ich meine Ihre Abreise.“
    „Ich wünschte wirklich, ich könnte bleiben.“ Sie blickte durch den Ballsaal und hinaus in die Halle. Es würde schwer werden, dieses Haus zu verlassen. Aber hatte sie eine andere Wahl?
    Sie konnte nicht bleiben, wenn sie Hunter liebte, er ihre Gefühle aber nicht erwiderte. Nein, es war besser zu gehen.
    „Jammerschade, dass Sie ihn nicht genug lieben. Dann würden Sie um ihn kämpfen“, überlegte Simon.
    Überrascht entgegnete Margie: „Ich liebe ihn, sehr sogar. Aber Simon, Sie können keinen Kampf führen, wenn Sie von vornherein wissen, dass sie verlieren werden.“
    „Ah“, sagte er bedeutsam, „manchmal sind es genau diese Schlachten, die man überraschend gewinnt.“
    Eine Stunde später klopfte es an der Tür. Als Margie öffnete, rauschte eine schlanke, große, unglaublich attraktive Frau in eleganter Kleidung an ihr vorbei.
    „Hübsch.“ Mit hartem Blick inspizierte die Blondine die
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