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Null Bock auf Mr Cock (German Edition)

Null Bock auf Mr Cock (German Edition)

Titel: Null Bock auf Mr Cock (German Edition)
Autoren: Angela Fetzner
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Zeiten, kannst die wertvollen High Heels gleich in eine Tüte packen, meinetwegen für die nächste Caritas-Sammlung.“
    „Na ja“, gebe ich zu „den kannste vergessen, an so einem Gnom finde ich keinen Gefallen, da hast Du schon recht - aber dieser Winzling wird doch nicht der einzige Single sein, den Du mir präsentieren kannst.“
    Meine Freundin fährt fort, „da gibt es noch Helmut, er sieht recht passabel aus, zugegebenermaßen, aber er interessiert sich – um ehrlich zu sein - nicht für Frauen, er ist mit seinem Singledasein vollauf zufrieden, und hat sich bestens darin eingerichtet. Ja, er hat sogar schon kochen und waschen gelernt, und auch das Putzen geht ihm mittlerweile ganz leicht von der Hand. Wozu braucht man denn heutzutage noch eine Frau, das fragt er immer wieder, voll innerer Überzeugung und gleichsam als Bestätigung. Die Wäsche machen, das kann ich auch gut und gerne allein, so prahlt er am laufenden Band - und setzt noch einen drauf und brüstet sich, dass er alle Waschprogramme so gut wie seine Westentasche kennt.“
    Jetzt schmunzle sogar ich und lache laut, „nee danke, ich suche einen Mann, und keinen Putzteufel und Waschbären.“
    Eva überlegt weiter, „Thorsten fällt mir noch ein“, aber sogleich schüttelt sie vehement den Kopf, „nein, der ist nun wirklich zu verschroben, und zwar vom langen Singledasein. Seine Wohnung, die solltest Du mal sehen, ein Messie ist er, wie er im Buche steht. Schon beim Betreten seiner Wohnung – der Begriff Augiasstall ist zutreffender - musst Du aufpassen, dass Du nicht über Berge von prall gefüllten Plastiktüten stolperst, die den gesamten Eingang säumen. Auch in den anderen Räumen sieht’s nicht besser aus, die Zimmer sind komplett gefüllt mit wirklich allem, was man sammeln kann. Jede Kleinigkeit hebt er auf, von leeren Flaschen bis zu alten Zeitungen, ganze Jahrgänge befinden sich noch auf seinem Dachboden, die immerhin fein säuberlich nach Datum geordnet sind, damit er sie bei Bedarf gleich wieder findet, für den Fall, dass er etwas Bestimmtes nachschlagen muss - gleichwohl dieser Fall noch niemals eingetreten ist, wenigstens soweit mir bekannt ist. Da ist doch gar kein Platz für eine Frau, bei all den Flaschen und all den Zeitungen. Die käme doch gar nicht durch, durch all das Gerümpel und den Kram, müsste sich erst mühsam den Weg bahnen - da nimmt doch jede Frau lieber gleich von Vorneherein Reißaus.“
    Meine Antwort fällt freilich resigniert aus: „Den hättest Du gar nicht erwähnen brauchen, Eva, da muss eine Frau wirklich totaler Verzweiflung erlegen sein, wenn sie Thorsten nehmen sollte.“
     
    „Du wolltest es ja nicht anders“, kontert Eva schnippisch „schließlich warst Du es, die auf alle Single-Männer scharf war. Aber warte nur, noch ist die Litanei nicht zu Ende. Beim Tennis haben Thomas und ich neulich Dirk kennen gelernt, der auch ganz passabel aussieht. Er hat aber, wie er uns sogleich offen legte, mit Frauen in der Vergangenheit nicht allzu viel Glück gehabt. Jedenfalls lag er uns ständig in den Ohren, dass er nach seiner letzten Enttäuschung den Frauen nun wahrhaft abgeschworen habe. Ein regelrechter Frauenhasser ist er jetzt - von den Weibern, die einen doch eh nur ausnutzen, habe er endgültig gestrichen die Nase voll, so seine Worte. Das unterlegt er auch gerne noch bildlich, indem er mit funkelnden Augen und mit schnittiger Handbewegung die Hand bis zur Nase legt und forsch in die Runde schaut, ob es auch jeder gesehen hat. Er widmet sich nun ganz seiner Karriere, die doch viel besser und dankbarer sei als so ein olles Weibsbild. Und auch die Karriere spende Trost und Zuversicht in einsamen Stunden, irgendwie. Arbeit heilt alle Wunden, und wer viel arbeitet, vergisst auch viel, auch das ewige Leid mit den Frauen.
    Thomas und ich haben uns dann jedenfalls ziemlich schnell aus dem Staub gemacht.“
     
    Langsam wird es mir wirklich zu bunt. „Sag mal, kennst Du eigentlich nur Psychopathen und Zwerge? Das kann doch nicht Dein Ernst sein.“
    „Warte mal, na klar, der Julius, der würde super zu Dir passen. Ein stattliches Mannsbild und obendrein noch Internist“ lobt Eva ihren Bekannten Julius in den höchsten und besten Tönen. Aber sogleich folgt die Ernüchterung: „Obwohl…Julius ist jetzt auch vergeben, fällt mir gerade ein. Mist! Der hat ja kürzlich von seiner neuen Freundin geschwärmt, als ich ihn im Supermarkt getroffen habe. Echt schade! Aber wer zu spät kommt, den
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