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Nubila 01: Das Erwachen

Nubila 01: Das Erwachen

Titel: Nubila 01: Das Erwachen
Autoren: Hannah Siebern
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mit großen Augen an. Da war überall Blut und ich… Ich wollte das nicht.
    „ Ach nein?“, fragte Kathleen sarkastisch. „Denkst du etwa ich wollte das? Denkst du ich bin zufrieden mit diesem Schicksal. Ich habe monatelang deinem Vater Vorwürfe gemacht, obwohl er gar nichts dafür konnte und du…“
    Sie schüttelte ungläubig den Kopf.
    „ Wie kannst du es wagen von mir zu erwarten, dass ich dein Geheimnis bewahre, während du mir deines nicht offenbart hast, Laney?“, verlangte Kathleen zu wissen. „Weißt du eigentlich wie egoistisch das ist?“
    Tränen traten in Laneys Augen und sie schüttelte den Kopf.
    „ Wer ist egoistisch?“, fragte Simon, der von einem Moment auf den anderen plötzlich hinter Kathleen stand und sie wirbelte erschrocken zu ihm herum. Simon wirkte ernst und verbohrt. Seitdem Violette ihm befohlen hatte Kathleen in Ruhe zu lassen, war er ihr weitestgehend aus dem Weg gegangen. Aber ab und zu hatte sie immer noch gemerkt, wie er sie beobachtete. Schnell senkte Kathleen den Blick und deutete eine Verbeugung an.
    „ Guten Abend, junger Herr“, sagte sie und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie wütend sie war.
    Simons Blick wanderte nach oben und blieb an Laney hängen, die immer noch Tränen in den Augen hatte und verzweifelt versuchte sie wegzuwischen.
    „ Ihr habt euch wohl gestritten, was?“, fragte Simon grinsend. „Warum?“
    „ Das geht euch nichts an“, gab Kathleen zurück.
    „ Hm, ich wette dass inzwischen herausgekommen ist, dass es Laney war die dich verwandelt hat und nicht mein Bruder Jason, nicht wahr? Es hat mich immer gewundert, dass du das geschluckt hast.“
    Kathleen spürte wieder Wut in sich aufsteigen. Wusste das etwa jeder außer ihr selbst? Hatten sie sich hinter ihrem Rücken über sie lustig gemacht und gelacht, weil sie die Geschichte einfach so geglaubt hatte?
    „ Naja, ich bin ja auch nicht die einzige, der so manches Mal das offensichtliche entgeht“, konterte Kathleen und sah vielsagend in Laneys Richtung.
    Simon folgte irritiert ihrem Blick und verschränkte verständnislos die Arme.
    Sag es ihm nicht , bat Laney stumm, aber Kathleen war nicht mehr zu bremsen.
    „ Warum nicht, Laney?“, fragte sie aufgebracht. „Alle Welt weiß, dass du es warst, die mich verwandelt hat und deine Familie weiß auch von deiner Existenz, obwohl die Ältesten nichts davon wissen dürfen. Warum sollen sie nichts davon erfahren, dass du eine Gabe hast?“
    „ Meine Nichte kann also laut denken, hm?“, schlussfolgerte Simon breit interessiert und versuchte an Kathleen vorbei einen Blick auf Laney zu erhaschen. Sein Tonfall war bedrohlich und jagte Kathleen eine Gänsehaut über den Rücken. Sie bereute ihre Worte sofort wieder.
    „ Nein“, stritt Kathleen sofort ab und versuchte ihre Aussage damit zurückzunehmen. „Das habe ich nicht so gemeint. Ihr Gesicht ist nur manchmal so leicht zu lesen, dass es ist als würde sie laut denken. Das ist wohl ihre Gabe.“
    Simons Lächeln wurde noch breiter und es war eindeutig zu erkennen, dass er ihr kein Wort glaubte.
    „ Komm runter“, befahl er Laney und das Mädchen ließ sich elegant zu Boden gleiten. Sie blieb ein wenig hinter Kathleen stehen und sah Simon schuldbewusst an. Kathleen hatte gehofft das Mädchen könnte ein wenig besser schauspielern. Aber offensichtlich war ihr das Talent ihre Gefühle nicht zu zeigen in dem Moment abhanden gekommen, in dem sie beschlossen hatte wieder zu reden.
    „ Interessant“, sagte Simon und drehte sich um.
    Kathleen machte einen Schritt nach vorne und griff nach seinem Arm, um ihn zurückzuhalten.
    „ Was habt ihr vor, Simon?“, fragte sie, bevor sie sich zurückhalten konnte.
    Simon starrte auf ihre Hand als wäre es ein ekelhaftes Insekt und sofort ließ Kathleen ihn wieder los.
    „ Sie wird doch keinen Ärger kriegen, oder?“, fragte Kathleen nach.
    „ O doch“, sagte Simon. „Das wird sie gewiss. Und du auch, dafür werde ich schon sorgen.“
     
    Als Jasons Handy klingelte, war er gerade dabei Greg und ein paar anderen Anfängern zu zeigen, wie man einen Wilden am besten angriff, ohne dabei selber verletzt zu werden.
    „ Greg. Mach du mal kurz weiter“, sagte er zu seinem Cousin, dessen Gesicht sich sofort erhellte. Dann entfernte er sich ein wenig von der Gruppe, um den Anruf entgegen zu nehmen. Violette wusste, dass er nur in absoluten Notfällen zu erreichen war.
    „ Ja.“
    „ Jason.“
    „ Violette?“
    „ Wir haben ein
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