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Nubila 01: Das Erwachen

Nubila 01: Das Erwachen

Titel: Nubila 01: Das Erwachen
Autoren: Hannah Siebern
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hätte sie sich auch in seine Arme werfen und ihm sagen können, dass sie ihn vermissen würde und dass er gut auf sich aufpassen solle. Doch das konnte sie nicht. Es stand ihr nicht zu.
    Als Jason aufsah und ihre Blicke sich trafen räusperte er sich und wandte sich dann an Greg.
    „ Greg. Könntest du Laney schon mal zu Cyn bringen und dann im Auto auf mich warten? Ich komme gleich nach.“
    Greg sah einen Moment verwirrt von Jason zu Kathleen und nickte dann langsam.
    „ Klar“, sagte er. „Komm Laney. Zeit, dass du in dein neues Gefängnis kommst.“
    „ Gefängnis?“, fragte Laney mit großen Augen und ergriff Gregs Hand.
    „ Klar“, gab Greg zurück und führte Laney aus der Tür. „Cynthias Zimmer ist das schlimmste Gefängnis im ganzen Haus. Wenn man nämlich erst mal drin ist, dann lässt sie einen nie wieder raus.“
    Laney kicherte und verschwand dann schließlich aus Jasons Blickfeld. Als die Tür wieder zugefallen war, wandte Jason sich mit einem Seufzer Kathleen zu.
    „ Also“, sagte Jason. „Was ist los?“
    „ Warum… Warum habt Ihr es mir nicht gesagt, Herr?“, fragte Kathleen anklagend.
    „ Wow“, sagte Jason. „Wie schaffst du es nur immer wieder Worte, die eigentlich vor Demut triefen, dazu zu nutzen, um mir ein schlechtes Gewissen einzureden?“
    Jason seufzte. Er versuchte gar nicht erst so zu tun, als wenn er nicht wüsste, wovon Kathleen sprach, aber er schien sich dennoch keiner Schuld bewusst zu sein.
    „ Mir war nicht klar, dass ich die Verpflichtung dazu habe, dich über alles was ich tue zu informieren, Kathleen“, sagte er und schnaubte dabei amüsiert.
    „ Das habt Ihr auch nicht“, beeilte Kathleen sich zu sagen. „Ich dachte nur… Ich meine…“
    „ Ist schon gut, Kathy“, sagte Jason beruhigend. „Du hättest es wohl lieber von mir erfahren, nicht wahr?“
    Kathleen nickte und Jason lächelte milde.
    „ Weißt du, wenn wir Spazieren gegangen sind, dann hatte ich, um ehrlich zu sein, keine Lust mit dir über so etwas Unerfreuliches wie die Dieneraufstände zu reden. Ich dachte vermutlich auch einfach, dass es dich aus der Bahn werfen würde. Tut mir leid, Kathleen. Wahrscheinlich hätte ich es dir wirklich sagen sollen.“
    Kathleen sah zu Boden. Mit einer Entschuldigung hatte sie nicht gerechnet. Sie hatte eher erwartet, dass Jason sich herausreden würde, oder ihr sagen würde, dass sie seine Angelegenheiten gar nichts angingen. Aber das hatte er nicht getan.
    „ Herr“, sagte Kathleen schließlich nach einer kurzen Pause.
    „ Ja?“
    „ Seid… Seid bitte vorsichtig.“
    Jason sah Kathleen einen Augenblick irritiert an und nickte dann.
    „ Ist gut“, sagte er. „Du auch. Und pass auf Laney auf.“
    Dann ergriff er die Klinke und ging hinaus.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

Kapitel 22
    Der Verrat
     
    Violette war unzufrieden. Irgendwie schien alles schief zu laufen, seitdem Jason und Greg fort waren. Simon schaffte es andauernd irgendeinen Mist anzustellen, Cynthia steckte wieder einmal nur hinter ihren Büchern und die Diener schienen durch die Information von dem Dieneraufstand, der gar nicht so weit weg war, wie zuerst vermutet, völlig durch den Wind zu sein.
    Vor zwei Tagen hatte Violette Delilah dabei erwischt, wie sie mitten in der Nacht einfach nur in der Gegend herumstand und den Mond anstarrte. Das hatte sie vorher noch nie getan und es war Violette absolut unheimlich. Was hatte das zu bedeuten? Soweit Violette wusste, hatte der Mond eine ziemlich große Bedeutung für die Verwandlung der Wilden, aber auf die Diener dürfte er eigentlich keinen Einfluss haben. Sie sollten seine Anwesenheit eigentlich noch nicht einmal wirklich bemerken.
    Frustriert verschränkte Violette die Arme. Es musste doch irgendetwas geben, was sie tun konnte, um ihre Laune aufzubessern. Sie trat ans Fenster und sah, wie Kathleen mit Laney an der Hand über den Hof lief und die Kleine dann zum Spielen aufforderte. Violette spürte, wie sie sich versteifte.
    Es war so ungerecht. Warum hatte Kathleen, eine Dienerin so eine gute Beziehung zu Laney, obwohl das Mädchen doch ihre Nichte war?
    Sie hegte keinen Groll gegen Laney deswegen. Das Mädchen hatte sich einfach jemanden ausgesucht, der ihr Aufmerksamkeit schenkte. Sie war schließlich noch ein Kind und konnte noch keinen richtigen Unterschied zwischen Dienern und Herren erkennen.
    Aber Kathleen konnte sie durchaus böse sein. Violettes Blick wanderte zu Kathleen
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