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Novembermond

Novembermond

Titel: Novembermond
Autoren: L Heyden
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deines Freundes erkennen und weist das Geschenk deines perfekten Kö r pers zurück. Wie all die anderen mächtigen Vampire auch . Dein Verlangen wird nie gestillt werden, obwohl du so … attraktiv bist. Nie! Ich war im Nebe n zimmer, als er seine Schlampe ge vögelt hat. Gregor war neben mir. Wehrlos so wie ich, und bei Bewuss tsein, ich konnte es spüren. Er hätte noch gerettet werden kö n nen, aber ich vermochte nichts für ihn tun. Nicht das Geringste. Ich hätte mir Julians Frau vo r nehmen sollen, in der Nacht zuvor.“
    Christian fühlte sich unbehaglich. Ellen Langner hatte sich zwar alles andere als nett und freundlich in ihren Therapien verhalten – obwohl sie Psychologin war – aber den Tod wünschte er ihr trotzdem nicht. W ar um auch?
    Martin sah Christian an, und sein Gesicht g lättete sich. „Mein Angebot gilt. Du solltest es mit den Perspektiven, die dich hier er war ten, vergleichen. Dein hü b scher, dunkelhaariger Freund wird dich bald fallen lassen, und d u weiß t, dass ich recht habe . Dann wird die Gemeinschaft dich töten . O der mit etwas Glück dein G e dächtnis löschen und dich irgendwo aussetzen. Du wirst dich an nichts mehr erinnern, als hättest du die letzten Jahre nie gelebt. Und musst wieder ganz von vorn a n fangen. All diese verlorenen Jahre. Noch bist du jung und schön, aber wie viel Zeit bleibt dir? Und wie viele Chancen wird dir das Schicksal noch schenken? Ich kann dir ewiges Leben und ewige Schönheit anbieten , vergiss das nicht. Aber du solltest dich mit deiner En t scheidung beeilen, denn ich weiß nicht, wie lange sie mich noch am Leben lassen.“

    *
     
    „Es tut mir leid, Richard, wirklich.“
    Richard sah in Christians strahlend blaue Augen und seufzte. Dann schüttelte er müde den Kopf. „Das sagst du andauernd, und dann dauert es nicht lange, und du machst wieder irgendeinen Scheiß, ohne über die Konsequenzen nachzude n ken, und fällst mir in den Rücken.“
    „Ich liebe dich. Und ich habe Angst. Angst um unsere Zukunft. Ich habe Ellen Langner von der Gemeinschaft erzählt, weil ich ihren Rat suchte. Ich glaubte doch, unsere Gespräche seien vertraulich. Ich musste mit jema n dem sprechen. Über uns. Um unsere Beziehung zu retten. Ich hatte nicht mehr das Gefühl, dass du hinter mir stehst und wir die gleichen Ziele verfolgen. Dass du mich wirklich liebst.“
    Richard sah in Christians verzweifeltes Gesicht. Er spürte den Impuls, ihn in den Arm zu nehmen, gleichzeitig fühlte er sich von Christians unaufhörlichem Bege hren und seinem aussichtslosen Zorn ausgelaugt und abgestoßen. Zum er s ten Mal fragte er sich, was er überhaupt noch für Christian empfand. War es überhaupt möglich, jemanden zu lieben, den man weder verstehen noch leiden konnte ? „Du machst es mir im Moment nicht gerade leicht, Chris“, meinte er endlich.
    „Ich habe Angst vor dem Urteil der Gemeinschaft. Was ist, wenn sie mein G e dächtnis löschen, um mich zu bestrafen? Sodass ich mich nicht mehr an dich erinnern kann? Wenn sie mich irgendwo au s setzen?“
    „Das wird nicht passieren, Chris. Dafür werde ich sorgen.“
    „Gut.“ Christian lächelte erleichtert. „Aber was ist, wenn sie meine Wandlung noch einmal hinau s zögern? Nochmals um ein Jahr? Oder sogar länger?“
    Richard lächelte traurig. Letztendlich lief immer alles auf d as gleiche Thema hinaus . Die Wandlung war für Christian zu einer Besessenheit geworden. Manchmal fragte er sich, ob er selbst für Christian auch nur ein Mittel zum Zweck bedeutete .
    „Du bist no ch so jung, Chris. W äre es wirklich schlimm, zu war ten? W äre unser g e meinsames Leben nicht wert, darauf zu war ten?“
    „Natürlich wäre es das“, erklärte Christian nachdrücklich.
    „Und kann es nicht sein, dass du diese Strafe – wenn sie es d e nn sein sollte – vi elleicht verdient hast? Ist deine Verpflichtung als Vertrauter, die du mit deinem Wort eingegangen bist und so oft gebrochen hast, denn gar nichts wert?“
    „Vielleicht habe ich eine Strafe verdient, aber sicher nicht diese.“
    „Welche Strafe würdest du denn für angemessen halten, Chris?“
    „Ich?“
    Richard nickte ernst.
    Christian hob erstaunt die Schultern. „Ich weiß es nicht. Vielleicht … die P a pierfabrik?“
    „Die Papierfabrik? Für wie lange?“
    „Vielleicht für einen Monat? Oder drei?“
    „Drei Monate langweiligen Nachtdienst in der Papierfabrik als Sühne für dein so häufig gebrochenes Wort? Für deine Lügen? Dafür, dass du
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